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Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition)

Titel: Wer will schon einen Traummann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Türschloss desWohnmobils.
    Das Mädchen stemmte ihre Fäuste in die Hüften. »Das ist Bullshit!«
    »Yeah, so wie neunzig Prozent des Lebens.«
    Beide waren so in ihren Streit vertieft, dass keiner das Baby bemerkte, das langsam, aber sicher vom Gehsteig hinunter auf den Parkplatz krabbelte.
    Nealy erhob sich ganz automatisch. Ein Baby in Gefahr. Genau die Situation also, der sie sich seit ihrer frühesten Kindheit nicht entziehen konnte.
    »Hör auf zu meckern und steig ein«, knurrte der Mann.
    »Ich bin nicht deine Sklavin! Seit gestern kommandierst du mich nur rum, und ich hab’s satt!«
    Ein älteres Pärchen in einem Cadillac stieß rückwärts aus einer Parklücke und näherte sich bedrohlich dem Baby. Nealy eilte herbei, bückte sich und hob die Kleine rasch auf.
    Die Art Zorn, die sie in ihrem wirklichen Leben nie zeigen durfte, brach aus ihr hervor. »Was für ein Vater sind Sie eigentlich?«
    Mr. Macho drehte sich langsam zu ihr herum und musterte sie mit seinem schiefergrauen Blick. Sie stürmte mit dem Baby unterm Arm auf ihn zu. Die Tatsache, dass sie eine Todesangst dabei hatte, Babys zu halten, machte sie nur noch wütender.
    Sie wies mit dem Finger in Richtung des davonfahrenden Cadillacs. »Ihre Tochter ist genau auf dieses Auto zugekrochen. Sie hätte überrollt werden können!«
    Wortlos starrte er sie an.
    Je mehr sie sich ihm näherte, desto größer erschien er ihr. Reichlich spät fiel ihr ein, dass sie ja mit einem Südstaatenakzent reden musste. »Wie können Sie bloß so verantwortungslos sein?«
    »Wir sind ihm egal«, mischte sich das Mädchen ein. »Er hasst uns!«
    Nealy funkelte ihn zornig an. »Auf Kinder muss man Acht geben, besonders auf Babys.«
    Er wies mit einer Kopfbewegung auf die leere Lücke neben ihm. »Wo ist Ihr Auto?«
    Sie fuhr zurück. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich hab Sie aussteigen sehen.«
    Nein, so leicht ließ sie sich nicht von ihm ablenken. »Kümmern Sie sich nicht um mein Auto. Was ist mit Ihrem Kind?« Sie hielt ihm das Baby hin, aber er nahm es ihr nicht ab. Stattdessen starrte er die Kleine an, als wüsste er nicht genau, was er da vor sich hatte. Schließlich wandte er sich an das Mädchen. »Lucy, nimm sie und steig ein!«
    »Sind deine Arme gebrochen, oder was?«, zischte das Mädchen.
    »Tu, was ich dir sage. Und füttere sie, bevor wir losfahren.«
    Sein Ton klang so bedrohlich, dass Nealy sich nicht wunderte, als das Mädchen ihr das Baby abnahm. Doch Lucy war immerhin noch aufmüpfig genug, um ihn mit einem tödlichen Blick anzufunkeln, bevor sie die Tür des Wohnmobils aufriss und die Kleine hineinwuchtete.
    Der Mann namens Jorik blickte auf Nealy hinab. Obwohl sie selbst alles andere als klein war, überragte er sie um mehr als Haupteslänge und sah direkt vor ihr sogar noch kantiger aus. Sein Nasenrücken war ein wenig krumm, als hätte er ihn sich beim Herunterfallen von einem Hochhausstahlträger gebrochen.
    »Das sind nicht meine Kinder«, erklärte er.
    »Was machen Sie dann mit ihnen?«
    »Ich war ein Freund ihrer Mutter. Also, was ist nun mit Ihrem Auto?«
    Ein gelbes Warnlicht begann in ihrem Gehirn, zu blinken. »Nichts ist damit.«
    »Es wurde gestohlen, stimmt’s?«
    Er musterte sie so eingehend, dass sie fürchtete, er könnte sie erkennen; also senkte sie den Kopf, um ihr Gesicht vor ihm zu verbergen. »Wieso behaupten Sie das?«
    »Weil ich gesehen hab, wie Sie hier geparkt haben, und weil die Karre nun verschwunden ist. Außerdem haben Sie die Schlüssel stecken gelassen.«
    Ihr Kopf schoss hoch. »Sie haben sie gesehen?«
    »Yep.«
    »Sie haben sie gesehen und nichts unternommen?«
    »Nun ja … ich hab überlegt, ob ich den Wagen selbst klauen soll, hatte aber Angst vor Ihrem Frosch.«
    Wenn sie nicht so erregt gewesen wäre, hätte sie vielleicht gelacht. Nach seiner Ausdrucksweise zu schließen, war er gebildet, was sie angesichts seines erdigen Aussehens ein wenig aus der Fassung brachte. Sein Blick fiel auf ihren dicken Bauch, und sie musste dem Drang widerstehen, ebenfalls hinzusehen, um sicherzugehen, dass noch alles richtig saß.
    »Sie gehen besser wieder rein und rufen die Polizei«, sagte er. »Vorhin stand dort drüben ein Tramper. Würde mich nicht überraschen, wenn er’s satt gehabt hätte, noch länger auf eine Mitfahrgelegenheit zu warten, und sich Ihr großzügiges Angebot zunutze gemacht hat. Ich bleib so lange, bis ich den Bullen eine Beschreibung von ihm gegeben hab.«
    Die Lady hatte nicht die Absicht,

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