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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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nach acht am Morgen sein. Seine Telefonate hatten ihn so viel Zeit gekostet, dass er davon überzeugt gewesen war, sie werde ihn wachrütteln kommen, nachdem er gerade erst eingedöst war. Langsam drehte er sich um seine eigene Achse und hielt nach einer Wanduhr Ausschau. Er selbst trug nie eine Armbanduhr, was normalerweise auch kein Problem darstellte. In diesem Moment allerdings wünschte er sich, er würde eine Uhr tragen.
    Dann entdeckte er die Wanduhr am Sims über dem offenen Kamin, und gleichzeitig rief Bastien aufgebracht: „Dann ist es bei euch jetzt halb fünf, Thomas!”
    „Ja, das sehe ich auch gerade”, gab Thomas zurück und fragte sich, wieso Inez ihn nicht nach dem Bad geweckt hatte. „Ich lege besser auf und komme in Gang. Bis zum Flughafen brauche ich eine Stunde, und ich muss eine Stunde vor Abflug dort sein.”
    „Aber das Blut ist noch nicht eingetroffen”, wandte Bastien ein. „Das kommt erst bei Sonnenuntergang.”
    Thomas ging zum Fenster und teilte die dichten, schweren Vorhänge, dann zuckte er zurück, als er in das grelle nachmittägliche Sonnenlicht getaucht wurde. Sofort ließ er die Vorhänge wieder zufallen. „Wenn du mich fragst, wird es noch ein paar Stunden dauern, bis die Sonne untergegangen ist. Wenn du nichts unternehmen kannst, damit mir das Blut in den nächsten zwanzig Minuten geliefert wird, dann muss ich mich ohne Blut auf den Weg machen.”
    „Kein Kurier wird es innerhalb von zwanzig Minuten bis zum Dorchester schaffen, nicht bei dem Berufsverkehr in London. Und du wirst nicht ohne Blut abreisen.”
    „Bastien, wenn ich das Blut nicht kriegen kann, bevor ich das Hotel verlasse, dann bleibt mir keine andere Wahl. Meine Maschine geht um zehn vor sieben. Wenn ich rechtzeitig am Flughafen ankommen will, muss ich hier um zehn vor fünf aufbrechen”, machte er ihm geduldig klar, auch wenn ihn diese Aussicht selbst nicht erfreute. Normalerweise trank er drei oder vier Blutbeutel pro Tag, und die Minibar im Firmenjet war gut bestückt gewesen, doch vor lauter Sorge um Marguerite hatte er nur einen Beutel trinken können. Jetzt plagte ihn daher der Hunger.
    „Und.... ” Bastien zögerte kurz. „Ist Inez noch da?”
    „Inez?”, wiederholte Thomas verwirrt, da er nicht wusste, was das eine mit dem anderen zu tun haben sollte. Er stand auf und ging in seiner Suite von Zimmer zu Zimmer, um überall nach der Frau zu suchen. „Nein, ich glaube nicht. Eigentlich sollte sie mich nach ihrem Bad wecken, aber das hätte sie dann schon vor Stunden tun müssen.”
    „Ich nehme an, du hast ihr nichts davon gesagt, dass die Suche in Amsterdam fortgesetzt wird. Vermutlich wollte sie dich einfach schlafen lassen, um in der Zwischenzeit meinen Wagen mit den getönten Scheiben anzufordern.” Thomas nahm diese Neuigkeit mit einem Brummen zur Kenntnis. Da sein nächstes Ziel Amsterdam war, kam dem Wagen keine Bedeutung mehr zu. „Zu schade, dass sie nicht da ist”, redete Bastien weiter. „Sonst hätte ich vorgeschlagen, dass du von ihr trinkst, bevor du zum Flughafen fährst.”
    „Was?”, rief Thomas erschrocken, während er vor der Badezimmertür stehen blieb.
    „Tu nicht so entsetzt”, ermahnte ihn Bastien. „Du musst schließlich etwas zu dir nehmen.”
    „Sicher, aber das ist doch nun alles andere als eine Notlage”, betonte Thomas. „Der Rat wird meinen Kopf fordern, wenn ich.... ”
    „Du bist in England, Thomas”, machte Bastien ihm klar. „Der europäische Rat verfährt nach anderen Regeln als unserer. Viele ältere Unsterbliche sind dort zu Hause, die ihre Traditionen pflegen und gegen Veränderungen sind. Etliche von ihnen weigern sich sogar, ein solches Verhalten zu verbieten. Dort ist es immer noch erlaubt, von Sterblichen zu trinken, wenn es einen guten Grund dafür gibt.”
    „Gut, aber unser Rat.... ”
    „.... kann dich nicht für etwas bestrafen, das dort zugelassen ist”, führte Bastien den Satz zu Ende. „Außerdem wirst du trinken müssen.”
    Thomas missfiel, was er von seinem Cousin zu hören bekam. „Kannst du mir nicht Blut nach Amsterdam bringen lassen?”
    „Ja, aber bis dahin dauert es noch ein paar Stunden. Thomas, mir gefällt es nicht, dass du zusammen mit zahllosen Leuten in einem Flugzeug unterwegs bist, solange du Hunger hast.”
    „Mir passiert schon nichts.”
    „Du hattest auf dem Hinflug nur eine Konserve.”
    „Spionierst du mir nach?”, konterte Thomas.
    „Darum geht es hier nicht”, sagte Bastien voller Unbehagen.

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