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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Erdgeschoss, durchquerten die Lobby und saßen bereits im Taxi, als Thomas wieder sprach.
    „Am Flughafen werden wir für Sie noch Parfüm kaufen müssen.”
    Argwöhnisch sah sie ihn an. „Warum?”
    „Weil ich Ihre Angst riechen kann, Inez. Und das weckt bei mir den Wunsch, Sie zu küssen und zu trösten”, gab er freimütig zu.
    Erschrocken riss sie die Augen auf, während ihre Erinnerung Bilder hervorrief, wie er sie in seinen Armen hielt, wie er sie küsste und streichelte und welche überwältigende Leidenschaft erwacht war, als er sie gebissen hatte. Sie musste sich zwingen, sich angesichts dieser Erinnerungen nicht sofort an ihn zu schmiegen. Sie hatte seine Berührungen genossen, ja, sogar den Kuss, jedenfalls bis zu dem Moment, als ihr klar geworden war, dass er sie gerade biss. Sie verdrängte diese Bilder und konzentrierte sich wieder ganz auf den Mann, von dem sie vermutete, dass er all diese Dinge irgendwie in ihren Kopf projizierte, dass er sie glauben machte, sie begehre ihn. Erst jetzt wurde deutlich, wie viel gefährlicher dieser Flug für sie werden würde.
    „London Gatwick Airport”, sagte Thomas zum Taxifahrer, während Inez sich in ihren Sitz sinken ließ. Als sie sah, wie beim Einatmen seine Nasenflügel leicht vibrierten, fragte sie sich, ob er immer noch ihre Angst roch oder ob er diese Angst von dem Verlangen unterscheiden konnte, das sie bei dem Gedanken an die vorangegangene Umarmung durchflutet hatte. Ein flüchtiges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, und seine sonst so wunderschönen silberblauen Augen leuchteten wie von Feuer erfasst in einem intensiven Silber auf. Unwillkürlich errötete sie, da sie verstand, dass er ihr Verlangen sehr wohl bemerkt hatte.
    Sie reagierte beunruhigt, als Thomas auf der Rückbank ein Stück weit zu ihr herüberrutschte, bis seine Hand flüchtig ihren Oberschenkel berührte. Der beiläufige Kontakt löste ein Schaudern aus, das von einer beängstigenden Intensität war. „Schaffen Sie Ihren seelenlosen Hintern ans andere Ende der Sitzbank”, zischte sie ihm zu und warf einen nervösen Blick in Richtung des Fahrers. Bestimmt würde Thomas es nicht wagen, sie hier im Taxi noch einmal zu beißen, oder doch?
    „Tut mir leid”, murmelte er. „Ich dachte.... ”
    Er führte den Satz nicht zu Ende, ging aber auf Abstand zu ihr und schaute aus dem Seitenfenster, als versuche er, ihre Anwesenheit zu ignorieren. Sie beschloss bis zur Ankunft am Flughafen zu warten, ehe sie ihn auf die versprochenen Erklärungen ansprechen würde. Im Moment genügte es ihr, dass er sie nicht beachtete. Das Schlimmste an allem war, dass sie sich insgeheim nach einem toten, seelenlosen Ding verzehrte.
    Als sie durch London fuhren, musterte sie Thomas aus dem Augenwinkel. Sein ausdrucksstarkes Gesicht war zwar blass, aber nicht wie bei einem Toten, sondern mehr wie bei einem Mann, der nur selten in der Sonne war. Seine Wangen wiesen einen gesunden rosa Schimmer auf, und sie fragte sich mürrisch, ob er das wohl ihrem Blut verdankte. Als seine Nasenflügel abermals zu zucken begannen, verkrampfte sie sich unwillkürlich, und als er sich zu ihr umdrehte und sie das silbrige Feuer in seinen Augen bemerkte, da sank sie in sich zusammen wie ein wildes, in die Enge getriebenes Tier.
    Zum Glück sah er gleich darauf wieder aus dem Fenster, und sie schaffte es, sich ein wenig zu entspannen.
    Sie kam zu dem Schluss, dass seine Idee gar nicht so verkehrt war. Sobald sie am Flughafen angekommen waren, würde sie sich umgehend eine Flasche Parfüm kaufen, da sie nicht wollte, dass er in der Lage war, ihre Gefühle zu wittern. Vor allem nicht jetzt, da sie nun mehr Verlangen als Furcht empfand, nur weil sie sich in der Öffentlichkeit sicherer aufgehoben fühlte. Ja, sie würde auf jeden Fall Parfüm kaufen, denn wenn er ihr Verlangen nicht so leicht wahrnahm, fiel es ihr auch leichter, selbst darüber hinwegzugehen.

4
    Thomas hatte sich in seinem Sitz herumgedreht und beobachtete fasziniert eine Gruppe rüpelhafter Briten im hinteren Teil der Maschine. Es handelte sich ausnahmslos um Männer, aber einer von ihnen trug eine knappe KrankenschwesterUniform, dazu pinkfarbene Netzstrümpfe, eine blonde Perücke, hochhackige Schuhe und ein Übermaß an Makeup in seinem bärtigen Gesicht. Auf dem Rücken klebte ein Zettel mit der Aufschrift: Verpasst mir einen Tritt, ich werde heiraten.
    Die übrigen Männer lachten ausgelassen und machten sich über den zukünftigen Ehemann lustig. Alle

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