Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8
haben. Allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, welchen Grund ein Unsterblicher haben sollte, sie an der Suche zu hindern, die einzig dem Zweck diente, in einer besorgten Familie Ruhe einkehren zu lassen.
Plötzlich ging die Tür der Duschkabine auf, und Inez unterbrach ihre Überlegungen, um Thomas dankbar anzulächeln, da er ihr ein Badetuch hinhielt.
„Danke”, flüsterte sie, als sie die Kabine verließ und er das Tuch um sie legte.
„Gern geschehen, Schönheit”, erwiderte er und küsste sie auf die Stirn, dann trat er einen Schritt zurück. „Und jetzt hör auf, so verführerisch dazustehen. Zieh dich lieber an, damit ich duschen gehen kann.”
„Jawohl, Sir”, konterte sie grinsend, als sie an ihm vorbei aus dem Badezimmer ging. An der Tür blieb sie stehen und warf ihm einen Blick über die Schulter zu. „Du brauchst doch keine Hilfe, um diese blutige Jeans auszuziehen, oder?”
Amüsiert nahm sie zur Kenntnis, wie das silberne Feuer in seinen Augen bei ihrem Vorschlag aufloderte. Dennoch schüttelte Thomas den Kopf und sagte: „Ich glaube, ich werde dich künftig als mein Äpfelchen bezeichnen.”
Inez zog die Nase kraus. „Wieso? Weil ich so klein und rundlich bin?”
„Nein, sondern weil du der Apfel bist, der mir hingehalten wird, um mich in Versuchung zu führen”, erklärte er und fügte ernst hinzu: „Und du bist die Versuchung in Person, Inez, damit du es weißt. Wenn du wüsstest, was ich im Moment alles am liebsten mit dir anstellen würde.... ” Er hielt sekundenlang inne, dann war er offenbar zu dem Entschluss gekommen, es ihr sehr wohl zu erzählen. „Genau jetzt würde ich nichts lieber tun, als dich aus diesem Badetuch zu schälen und jeden Tropfen Wasser von deiner Haut zu lecken, und danach.... ”
„Okay, ich ziehe mich dann wohl besser an”, meinte sie, nachdem sie tief durchgeatmet und einen Blick auf die beachtliche Beule in seiner Jeans geworfen hatte. Wie es aussah, war sie nicht die Einzige, bei der seine Worte Wirkung zeigten.
„Geh schon”, knurrte er in einem Tonfall, der fast nach einer Warnung klang. Inez nickte, wandte sich ab und eilte ins Schlafzimmer. Sie hatte eine Gänsehaut bekommen und vermutete, wenn sie beide erst einmal zusammengekommen waren ob es nun schnell und heftig war oder eine köstliche, langsame Folter , würde sie Mühe haben, ihm anschließend noch irgendeinen Wunsch abzuschlagen. Kopfschüttelnd stellte sich Inez vor den Kleiderschrank und wählte eine Hose und eine weiße Bluse aus. Jeans und T-Shirt standen gar nicht erst zur Debatte, aber das störte sie gar nicht, denn Jeans trug sie prinzipiell nicht, da ihr Hinterteil darin immer viel zu dick wirkte. Und auf T-Shirts verzichtete sie ebenfalls, weil die ihrer Meinung nach ihren großen Busen viel zu sehr betonten.
Sie ließ das Badetuch zu Boden fallen und zog sich rasch an, während nebenan die Dusche lief. Thomas drehte den Wasserhahn zu und wollte die Duschkabine verlassen, als er Inez am Waschbecken stehen sah. Sie bürstete eben ihr noch feuchtes Haar nach hinten, um es zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden. Ihm entging nicht, wie sie ihn kurz ansah und ihr Blick dann ein Stück nach unten wanderte. Plötzlich riss sie die Augen auf, wurde rot und drehte sich schnell wieder zum Spiegel.
Er lächelte flüchtig, griff nach dem zweiten Badetuch und wickelte es sich um, damit er Inez nicht noch mehr in Verlegenheit brachte. Ihre Reaktion war verständlich, hatte sie doch einen Blick auf seine beträchtliche Erektion werfen können, die er gern dem Sweet-Ecstasy-Konzentrat zugeschrieben hätte. Doch er wusste, das Zeug hatte längst jegliche Wirkung verloren. Inez’ Wirkung auf ihn hielt dagegen unverändert an. Und nach dem zu urteilen, was er bei den Lebensgefährtinnen seiner Cousins hatte beobachten können, würde diese Wirkung auch niemals nachlassen. Sicherlich würde es in vielen Jahren einmal so sein, dass er sie ansehen konnte, ohne gleichzeitig dieses überwältigende Verlangen nach ihr zu verspüren. Aber auch dann würde er sie immer noch begehren, wenngleich auf eine sanftere, zartere Weise als derzeit.
Momentan konnte er nicht mal an Inez denken, ohne dass sich „der kleine Thomas” zu regen begann, was bisweilen recht lästig sein konnte. „Ich gehe mich anziehen”, sagte er, strich mit den Fingern im Vorbeigehen leicht über ihren Rücken und lächelte zufrieden, als er ihr wohliges Schaudern bemerkte. Das war das Schöne an dieser Situation:
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