Wer zuerst kommt, küsst zuerst
gibt nicht viele Frauen, die dir geben können, was du willst. Ich bin also sehr wohl in der Position, Bedingungen zu stellen, Cruz. Treue ist nicht verhandelbar.“
Er nickte. „Wie du willst.“
Einfach so? Er war ein attraktiver Mann mit einem geradezu explosiven Sexualtrieb, soweit sie sich erinnerte. „Wenn du mich betrügst, erzähle ich jedem, was du getan hast. Damit würden sämtliche Türen wieder zugeschlagen, die ich für dich geöffnet habe.“
„Einverstanden. Aber du tust das Gleiche. Du machst mit deinen Männern Schluss.“
„Klar.“ Es gab niemanden, mit dem sie Schluss machen müsste. Traurig, aber wahr.
„Nach sechs Monaten trennen wir uns“, sagte er. „Dann ist es vorbei.“
„Das habe ich schon verstanden.“
„Du kannst nichts sagen oder tun, das mich zwingt zu bleiben.“ Er verzog seinen Mund zu einem halben Lächeln. „Du wärst nicht die Erste, die den Fehler macht, sich in mich zu verlieben.“
Am liebsten hätte sie die Augen verdreht. „Der Vorteil eines so großen Egos ist wohl, dass du genug Muskeln davon bekommst, es ständig vor dir her zu tragen. Da brauchst du gar nicht mehr ins Fitnessstudio zu gehen. Keine Sorge, Cruz. So toll bist du gar nicht. Am Ende der sechs Monate lasse ich dich gehen, ohne mich noch mal nach dir umzudrehen.“
„Gut. Dann haben wir einen Deal.“
„Eine Sache wäre da noch. Ich will herausfinden, wer versucht, mein Geschäft zu ruinieren. Die Art und Weise, wie es geschehen ist, schreit nach einem persönlichen Motiv. Ich möchte wissen, wer mir das angetan hat und warum.“
„Was macht dich so sicher, dass ich an solche Informationen komme?“
„Jede Faser meines Körpers sagt es mir. Du kannst es herausfinden, und ich will es wissen.“ Sie wollte es verstehen und sich dann – weil sie eine Titan war – rächen.
„Abgemacht“, sagte er und kam näher. „Sonst noch was?“
Es war unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen, wenn er ihren persönlichen Sicherheitsabstand unterschritt. Sie machte einen Schritt zurück. „Ich, äh, glaube, das ist alles.“
„Gut. Du erhältst gleich morgen früh einen Barscheck.“
Damit war alles geklärt. Sollten sie den Deal nicht irgendwie besiegeln? Er kam wieder näher, doch ihm einfach die Hand darauf zu geben, kam ihr dämlich vor. Erst recht, als ereine Hand auf ihre Taille legte und sie an sich zog.
Sie wollte sich wehren. In Cruz’ Nähe zu sein, war nicht gerade ihr klügster Schachzug gewesen. Sie musste darauf achten, dass ihr Gehirn weiterhin funktionierte. Musste sich schützen, koste es, was es wolle. Der Mann war …
Er beugte sich herab und küsste sie. Ein intensiver, heißer Kuss, der ihr einfach den Willen raubte. Seine Lippen waren fest und warm. Sein Mund presste sich gegen ihren. Das an sich war gar nicht so spektakulär. Eigentlich hätte sie in der Lage sein sollen, sich zu wehren. Aber das hier war Cruz, und sie konnte es nicht.
Er schlang die Arme um sie, und sie gab sich ihm hin, wollte mit ihm verschmelzen, musste ihn überall berühren. Sein harter, muskulöser Körper war wie ein sicherer Hafen, und die Hitze seiner Zunge auf ihrer Unterlippe verhieß höchste Freude.
Sie öffnete die Lippen und erschauerte, als sie seine Zunge in ihrem Mund spürte. Funken entzündeten sich in ihrem Körper. Sie klammerte sich an seine Schultern und fuhr dann mit den Händen über seinen Rücken.
Er schmeckte nach Scotch, Sünde und Sex. So innig er sie auch küsste, es war nicht innig genug. Es wäre nie genug. Sie verlor sich in der Hitze. Sie wollte ihn einatmen.
Das Verlangen pulsierte im Takt mit ihrem rasenden Herzen. Sie sehnte sich mit einer Heftigkeit nach ihm, die ihr Angst machte. Wenn er sie jetzt auf der Stelle nehmen würde, würde sie ihren Orgasmus herausschreien, und es wäre ihr egal, wer sie hörte.
Das Bild war so real, dass sie zitterte und sich aus Angst, der Fantasie nachzugeben, von ihm löste – und aus Angst, dass sie um mehr betteln würde. Sie, die im Bett immer so kontrolliert war … außer mit ihm.
Sie starrten einander an. Wenigstens war er außer Atem. Siewar also nicht die Einzige, die der Kuss erregt hatte.
„Wir haben eine interessante Reise vor uns“, sagte er. „Du hast eine Woche, um deine persönlichen Angelegenheiten zu regeln. Ich hinterlasse dir meine Adresse und meinen Schlüssel morgen zusammen mit dem Scheck.“
Dann war er weg, verschwand in der Nacht und ließ sie auf dem Balkon des Hauses zurück, in dem
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