Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
auf dem Rücken. „Nein. Und wo wir gerade dabei sind, zu verhandeln …“
„Nein zu sagen und dann das Thema zu wechseln ist keine Verhandlung.“
Sie ignorierte den Einwurf. „Ich will wieder arbeiten gehen.“
Er warf die Mappe auf den Couchtisch und fluchte. „Sicher. Warum nicht. Verbring deine Tage ganz offen und ohne Schutz. Das ist richtig klug. Wenn die Kugeln kommen, wie stehen die Chancen, dass du nicht das einzige Opfer bist? Was passiert, wenn er es auf deinen Partner oder einen unschuldigen Bürger absieht?“
Sie sah unangenehm berührt aus, als wenn sie darüber noch nicht nachgedacht hatte. Dennoch glaubte er nicht, schon gewonnen zu haben. So dumm war er nicht.
„Ich bin Deputy“, gab sie schnippisch zurück. „Ich will meine Karriere zurück und mein Leben auch. Du hast ein Leben, ein Zuhause, Menschen, mit denen du dich triffst. Vielleicht sogar Frauen. Wo wir gerade dabei sind, mit wem triffst du dich noch?“
Und wenn er hundertundacht Jahre alt würde, er würde die Frauen nie verstehen. „Mit wem ich mich sonst noch treffe? Meinst du das ernst? Wann sollte ich das wohl tun? Wenn ich nicht im Büro bin, bin ich bei dir. Wir schlafen zusammen. Triffst du dich noch mit jemand anderem?“
„Oh, bitte.“
Das machte ihn richtig sauer. „Also ist es okay, wenn du mir was unterstellst, aber andersherum nicht? Das ist ja sehr fair.“
„Wir reden hier nicht über fair“, gab sie mit lauter Stimme zurück. „Du bist dieser reiche, erfolgreiche Mann. Nach dem Dinner bei Skye war unser Bild in den Klatschspalten, und das lag bestimmt nicht an mir.“
Er verstand das Problem zwar nicht, ahnte aber, dass Wein an diesem Abend nicht ausreichen würde. Es war mehr eine Nacht, die nach Scotch rief.
„Ich lese keine Zeitung. Ich wusste nicht mal, dass sie Klatschspalten haben.“
„Ich auch nicht“, erwiderte sie kurz angebunden. „Also bringst du das besser wieder in Ordnung.“
„Was soll ich in Ordnung bringen?“
„Alles.“
Sie starrten einander an. Spannung füllte den Raum. In der Luft lagen Wut und Frustration und noch etwas, das er nicht bestimmen konnte.
Er wusste nicht, was er sagen sollte, also hielt er sich an die Wahrheit. „Ich treffe mich mit niemandem außer dir. Ich habe mich, auch bevor wir uns kennengelernt haben, mit niemandem getroffen. Ich möchte, dass du die Papiere unterschreibst, weil es der nächste logische Schritt ist, um Jed zu erledigen. Sie zu unterschreiben sagt nichts Schlechtes über dich aus, und wenn alles vorbei ist, kannst du deine Anteile verkaufen und das Geld einer Einrichtung deiner Wahl stiften.“
Er beobachtete sie dabei, wie sie ihn beobachtete, und versuchte, ihren Gesichtsausdruck zu lesen. Es gelang ihm nicht. Soweit er es beurteilen konnte, könnte sie jederzeit ihre Waffe hervorholen und ihn erschießen.
„Ich verstehe, dass es frustrierend für dich ist, hier festzusitzen. Aber zur Arbeit zurückzukehren ist nicht nur für dich gefährlich, sondern auch für alle in deiner Umgebung. Nick kann Hilfe auf der Ranch gebrauchen. Dort wärst du auch weit ab vom Schuss und somit vielleicht einigermaßen sicher. Wenn du Interesse hast, kann ich ihn fragen. Aber ich möchte, dass du einen Fahrer hast oder zumindest jemanden, der dir im Auto folgt, wenn du dorthin fährst. Es ist eine lange Fahrt, auf der du sehr ungeschützt wärst. Du könntest allerdings auch hierbleiben. Was meine Wahl wäre, aber wie du schon gesagt hast, geht es hier nicht um mich.“
„Verdammt richtig.“
Er hob beschwichtigend beide Hände. „Ich versuche nicht, dir vorzuschreiben, wie du dein Leben zu leben hast. Ich will einfach nur nicht, dass dir was zustößt.“ Er senkte die Hände. „Das ist alles. Jetzt darfst du mich anschreien.“
Um ihre Mundwinkel zuckte es. „Ich schreie nicht.“
„Stimmt. Du bist ganz ruhig und diplomatisch. Ein Eisberg der Gefühle.“
Das Zucken um ihre Mundwinkel weitete sich zu einem Lächeln. „Du kannst mich gerne Ice nennen, wenn du willst.“
„Wirklich?“
Die Spannung verließ den Raum und ließ sie beide alleine zurück. Dana ging zu Garth. Er schlang seine Arme um sie und küsste sie auf den Scheitel.
„Ich möchte nur, dass du in Sicherheit bist“, wiederholte er.
„Und Jed im Gefängnis“, ergänzte sie.
„Ich hatte schon immer hohe Ziele. Ist jetzt alles gut? Oder wirst du dich gleich wieder auf mich stürzen?“
Sie sah ihm in die Augen. „Ich werde mich nicht auf dich stürzen.
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