Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
von Jeds ausländischen Konten zu finden, was einfacher und interessanter klang, als es war. Glücklicherweise näherte sich eine Ablenkung in Form aller drei Titan-Schwestern, die gemeinsam die Kommandozentrale betraten.
„Sieh dich an, ganz geschäftsmäßig“, zog Izzy sie auf, als sie sich zur Begrüßung umarmten. „Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag noch mal erleben darf.“
„Ich auch nicht.“ Dana umarmte auch Skye und Lexi. „Ich lerne gerade, wie man Computer hackt. Es ist nicht so spannend, wie es im Fernsehen immer aussieht.“
Die Schwestern zogen sich Stühle heran.
„Denkt nicht, dass ich mich nicht freue, euch zu sehen“, sagte Dana. „Aber was macht ihr hier?“
„Wir sind hier, um ein ernstes Wort mit dir zu sprechen“, sagte Lexi grimmig. „Verdammt, Dana, was zum Teufel stimmt mit dir nicht?“
Skye runzelte die Stirn. „Lexi, zwing sie nicht gleich, sich verteidigen zu müssen. Das hilft niemandem.“
„Ich bin sauer“, sagte Lexi. „Und in meiner Verfassung ist das nicht gut.“
Dana starrte sie an. „Worüber reden wir hier überhaupt?“ Diese Frauen waren ihre Freundinnen. Sie waren noch nie sauer auf sie gewesen.
Izzy setzte an, zu sprechen, aber Skye schüttelte den Kopf. „Ich mach das“, sagte sie. „Dana, wir wissen, was mit Jed passiert sind, und wir sind sehr verärgert und verletzt, dass du es uns nicht von dir aus erzählt hast.“
Dana sprang auf die Füße und lief hinter dem Schreibtisch auf und ab. „Ich hatte Garth gebeten, euch nichts davon zu sagen. Ich hatte nur eine einzige Bitte an ihn, und hat er sie mir erfüllt? Nein, natürlich nicht. Typisch Mann.“
„Garth mag einiges sein, aber typisch ganz bestimmt nicht“, widersprach Lexi. „Und es ist nicht seine Schuld. Wir haben uns etwas angestellt, Papiere zu unterschreiben. Er brauchte etwas, um uns klarzumachen, wie ernst die Situation mit Jed ist.“
„Indem er mich benutzte.“ Sie war wütend. Er hätte ihnen irgendetwas anderes erzählen können. Irgendwas. Sie sah ihre Freundinnen an. „Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht.“
„Das ist nun mal die Gefahr, wenn man sich auf eine Beziehung einlässt“, sagte Izzy. „Man macht sich Sorgen.“
Lexi sah immer noch enttäuscht aus. „Dana, Jed ist unser Vater. Du bist, seitdem wir Kinder sind, ein Teil unseres Lebens. Wir haben das Recht zu wissen, wenn er dir droht.“
„Warum? Das hat doch nichts mit euch zu tun.“
„Es hat nur mit uns zu tun“, erwiderte Skye. Sie stand auf und schaute Dana in die Augen. „Wir lieben dich, und wir wollen nicht, dass dir etwas zustößt. Wenn so etwas passiert, trifft uns ein Teil der Schuld.“
Dana hob abwehrend beide Hände. „Moment mal. Das ist doch verrückt. Ihr habt keinerlei Kontrolle darüber, was Jed tut, und ihr seid für seine Handlungen nicht verantwortlich. Das kann ich so nicht akzeptieren.“
„Das hast du anscheinend ja aber“, entgegnete Lexi. „Ansonsten hättest du uns davon erzählt. Du wusstest, wie wir fühlen würden.“
Wenn das mal nicht eine geschickt gestellte Falle war, dachte Dana. Sie fühlte sich gleichzeitig klein und schuldig. „Ich wollte keinen von euch traurig machen.“
„Wenn er es schafft, einen Keil zwischen uns zu treiben, wird er gewinnen“, erklärte Skye. „Das dürfen wir nie vergessen. Wir sind nur stark, wenn wir zusammenhalten.“ Sie schaute Dana an. „Wir wollen, dass du uns versprichst, keine Geheimnisse mehr vor uns zu haben, die Jed betreffen.“
„Ich kann alleine auf mich aufpassen“, rief sie ihnen in Erinnerung.
„Hier geht es um mehr als um dich“, erwiderte Skye.
„Hast du den Teil mit ‘Wir lieben dich’ überhaupt mitbekommen?“, schaltete Izzy sich ein. „Du bist eine von uns – du weißt schon, Familie und so.“
Daran hatten sie immer geglaubt. Familie. War das möglich?
Lexi rappelte sich auf die Füße und watschelte zu Dana, um sie zu umarmen. „Du hängst da mit drin. Du musst aufhören, dich dagegen zu wehren. Das ermüdet nur.“
Skye und Izzy fielen in die Umarmung ein. Zwischen den Frauen, die sie so fest umarmt hielten, hätte Dana sich gefangen fühlen müssen. Hätte das Gefühl haben müssen, weglaufen zu wollen. Doch stattdessen fühlte sie sich warm und sicher und geliebt. Die Gefühle füllten einen Platz in ihr, der schon so lange leer stand, dass sie beinahe vergessen hatte, dass es ihn gab.
„Keine Geheimnisse mehr“, flüsterte sie und redete
Weitere Kostenlose Bücher