Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
gekannt hatte. Stattdessen kam etwas Unverarbeitetes und Neues und wirklich Schreckliches heraus: »Weil ich dich liebe.«
    Ein unbehagliches Schweigen legte sich zwischen sie und zog sich in die Länge, bis er schließlich sagte: »Danke.«
    Oh Gott. Hatte er ihr gerade gedankt ?
    »Ich bring dich nach Hause.«
    Seine Hände bewegten sich nicht, doch seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihn liebte, und er reagierte mit einem Dankeschön und dem Angebot, sie nach Hause zu fahren?
    »Es ist schon spät.«
    Hastig schlüpfte sie in ihr schwarzes Kleid und schob die Füße in ihre Cowboystiefel. Sie sprachen nicht viel, als sie sich auf dem Weg nach draußen noch schnell ihren Hut und ihre Clutch schnappte. Im Fahrerhaus des Trucks herrschte unbehagliches Schweigen, während Vince sie zur Ranch fuhr. Ein unbehagliches Schweigen, das es nie zwischen ihnen gegeben hatte. Nicht einmal bei ihrer ersten Begegnung, als sie ihn am Straßenrand hatte stehen sehen.
    Sie fragte nicht, ob er sie anrufen oder ihr eine SMS schicken würde. Sie fragte auch nicht, wann sie sich wiedersehen würden. Keine Liebeserklärungen mehr. Sie hatte mehr Selbstachtung, wenn das Letzte, was er wollte, ihre Liebe war. Daran hatte er nie einen Zweifel gelassen, und als sie den schwächer werdenden Rücklichtern seines Trucks nachsah, wusste sie, dass es vorbei war.
    Was hatte sie erwartet? Er hatte klipp und klar gesagt, was er wollte. Damals hatte sie dasselbe gewollt, doch irgendwann in den letzten Wochen hatte sie Gefühle für ihn entwickelt. Begonnen, mehr für ihn zu empfinden als nur Lust.
    Sie hatte ihren Vater begraben, sich verliebt und war abserviert worden – und das alles am selben Tag.

SIEBZEHN
    Der feuchtkalte Wind strich über Vinces Fingerknöchel, Wangen und Ohren. Die Bad-Dog-Auspuffanlage seiner Harley brachte auf dem Morning Glory Drive in Kirkland, Washington, einem Vorort von Seattle, die Luft zum Vibrieren. Die Rückseite von Conners Helm schlug jetzt schon zum x-ten Mal an Vinces Kinn, während die beiden langsam die Straße vor Conners Zuhause hoch und runter fuhren. Sie trugen die gleichen Bomberjacken aus Leder, aber Conners saß ein wenig enger als beim letzten Mal, als sie auf der Straße ihre Runden gedreht hatten.
    Es war jetzt fünf Monate her, seit er Washington verlassen hatte. Fünf Monate, die sich wie Jahre anfühlten.
    Das Motorrad wurde langsamer, während sie auf das Terrassenhaus zurollten, in dessen Einfahrt ein gemieteter Umzugswagen stand.
    »Einmal noch, Onkel Vince!«, brüllte Conner, um den Lärm zu übertönen.
    »Alles klar.« Er wendete und fuhr noch einmal die von Bäumen gesäumte Straße hinab. Vince konnte nicht mehr zählen, wie oft sie jetzt schon hin und her gegurkt waren. Als er schließlich doch hinter dem Umzugswagen in die Einfahrt bog, protestierte Conner.
    »Ich will noch nicht aufhören!«
    Er schaltete den Motor aus und half seinem Neffen beim Absteigen. »Wenn ich nächstes Mal komme, müssen wir dir eine neue Jacke kaufen.« Er hakte seinen Stiefelabsatz in den Ständer und klappte ihn herunter. »Vielleicht erlaubt deine Mom uns dann, bis zum Park zu fahren.« Autumn hasste die Harley, aber Conner fand sie so toll, dass sie den zweien trotzdem immer erlaubte, vor dem Haus zu fahren. Wenn auch nur im Schritttempo.
    Conner griff nach dem Helmriemen unter seinem Kinn. »Vielleicht darf ich dann mal fahren.«
    »Wenn du mit den Füßen auf den Boden kommst, reden wir noch mal drüber.« Er erhob sich vom Sitz und schwang sein Bein herüber. »Aber sag’s nicht deiner Mom.«
    »Oder Dad.«
    »Was? Dein Dad mag keine Motorräder?« Hätte er sich auch denken können.
    Achselzuckend reichte Conner Vince den Helm. »Weiß nicht. Er hat ja keins.«
    Weil der Typ ein Schlappschwanz war. »Geh und sag deiner Mom, dass ich jetzt fahre.«
    »Ich will nicht, dass du fährst.«
    Vince legte den Helm auf den Sitz. »Ich will auch nicht weg.« Er ließ sich auf ein Knie nieder. »Du wirst mir fehlen.« Die Nähte seiner Jacke krachten, als er Conner fest umarmte. Gott, er roch noch so wie früher. Nach dem Waschpulver, das seine Mom benutzte, und nach kleinem Jungen.
    »Wann kommst du wieder nach Hause?«
    Gute Frage. Er war sich da nicht so sicher. »Wenn ich das Gas and Go verkaufe und ’nen Haufen Kohle damit mache.« Nur dass sich das hier nicht mehr sehr wie zu Hause anfühlte. Er wusste gar nicht mehr, wie sich ein Zuhause anfühlte.
    »Kann ich

Weitere Kostenlose Bücher