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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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mehrere achtlos auf die Theke warf und ihr eins reichte.
    Sie betrachtete den jungen Mann mit den klar definierten Brustmuskeln und durchnässten Shorts, der darauf abgebildet war. »Grundgütiger.« Dass der Typ sogar noch durchtrainierter sein konnte, hätte sie nicht gedacht. Sie hob den Blick von den nassen Brustmuskeln auf dem Foto zu seinem Gesicht. »Darauf siehst du blutjung aus.«
    »Ich war zwanzig. Das wurde an dem Tag aufgenommen, als ich Drown Proofing bestanden habe.«
    Sie hatte Angst zu fragen, was das bedeutete, und nahm stattdessen ein Foto in die Hand, auf dem Vince vor einer Wand voller Einschusslöcher kniete, ein Maschinengewehr an seiner Seite, in vollem Tarnanzug und mit einem ungepflegten Bart. Auf einem anderen wiederum war er glatt rasiert und machte mit zwei Tauchflaschen auf dem Rücken Liegestütze. »Wie viel wiegen die?«
    Er warf einen Blick auf die Bilder. »Etwa sechsunddreißig Kilo. Gegen die Liegestütze hatte ich nichts. Ich hab’s nur gehasst, nass und sandig zu werden.«
    Dass er Wasser liebte und Sand hasste, hatten sie schon ausführlich diskutiert. Sie griff nach einem weiteren Foto einer jüngeren Version von Vince, auf dem er die Arme um eine Frau und ein rothaariges Mädchen im Teenager-Alter geschlungen hatte. Darauf trug er einen weißen Matrosenanzug mit schwarzem Halstuch und lächelte breit.
    »Das sind meine Mom und meine Schwester bei der BUD/S-Abschlussfeier.« Eine leichte Ähnlichkeit zu seiner Mutter war vorhanden. Zu seiner Schwester jedoch überhaupt keine.
    »Was genau bedeutet BUD/S?«
    »Basic Underwater Demolition/SEAL. Das ist eine Art Kampfschwimmerausbildung.«
    Sie konnte auch den Stolz in den Augen seiner Mutter sehen. Hätte ihr Daddy einen Sohn wie Vince gehabt, wäre er auch stolz gewesen. Hätte ihm vielleicht sogar drei Mal den Rücken getätschelt. »War dein Vater auch da?«
    »Nein. Er hatte sicher was Wichtigeres vor.«
    Nach dem Wenigen, das er bisher von seinem Vater erzählt hatte, überraschte sie diese Antwort nicht. Aber was konnte wichtiger sein als die Abschlussfeier der SEAL-Ausbildung seines Sohnes? »Zum Beispiel?«
    Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Mein Vater war auch nicht auf meiner Schulabschlussfeier.« Aber wenigstens wusste sie, was so viel wichtiger gewesen war. »Er hat das Vieh markiert.« Sie ließ die Ereignisse des Tages und alle Geschichten über Clive Revue passieren. Gute und nicht so gute. Bei ihrem letzten Krankenbesuch hatten sie einen besseren Draht zueinander gefunden. Sie hatte zwar einen kurzen Blick in die Seele ihres Vaters erhascht, aber es war keineswegs die tiefe emotionale Verbindung gewesen, nach der sie sich immer gesehnt hatte. »Wenn dein Vater noch am Leben ist, ändert er sich vielleicht noch.«
    »Das interessiert mich nicht.« Er schaute in den Karton und kramte darin. »Ich glaub nicht daran, dass Menschen sich ändern, es sei denn, sie wollen es wirklich. Kein Mensch ändert sich, nur weil jemand anders das will. Und selbst wenn, ist es wahrscheinlich zu spät.«
    Sie sah das anders, doch welches Recht hatte sie, mit ihm darüber zu streiten? Schließlich hatte sie mit ihrem Vater nie richtig Frieden geschlossen. Kein großes, befriedigendes Happy End à la Hollywood erlebt, das für sie alles wieder ins Lot gebracht hätte. Selbst wenn er noch zehn Jahre gelebt hätte, hätte sie das von ihm wahrscheinlich nie bekommen. Sie spähte in den Karton und zog einen blauen Helm heraus, auf dem vorne in Weiß »Haven« und an den Seiten »228« geschrieben stand. »Was ist das?«
    »Der Helm aus der zweiten BUD/S-Phase.« Er nahm ihn ihr aus den Händen und setzte ihn ihr auf den Kopf. Er rutschte ihr bis zu den Augenbrauen. »Er passt zu deinen Augen.«
    Sie schob ihn hoch. »Er verdeckt meine Augen.«
    Er nahm ein goldenes Abzeichen aus einer Samtschachtel und steckte es ihr ans T-Shirt. »Mit meinem Helm und meiner Trident siehst du echt heiß aus.«
    »Wirklich?« Sie lachte. »Wie viele Frauen durften deinen Helm schon tragen?«
    »Den hier noch keine.« Er senkte den Mund an ihren Hals und sagte: »Du bist die erste Frau, die meine Trident anfassen darf.«
    Sie wusste nicht, ob sie das zu etwas Besonderem machte, doch sein warmer Mund stellte besondere Dinge mit ihr an. »Ich hab nichts, was du anfassen kannst.«
    »Du hast sogar viele Sachen, die ich anfassen darf.« Er ließ den Mund knapp unter ihr Ohr gleiten. »Weiche Sachen. Sachen, die sich gut anfühlen.«
    »Aber die

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