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Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Titel: Wer zweimal stirbt, ist laenger tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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vielleicht darauf achten, mehr Schlaf zu bekommen.)
    »Außerdem hätte ich gern mal einen Zimmerplan der Villa, denn meiner Meinung nach sind mindestens zwei Badezimmer verschwunden. Wo sind sie? Im Zeitstrom verloren gegangen? In die Hölle verlegt worden? Hat es sie nie gegeben, weil wir jetzt in einem anderen Zeitstrom leben? Haben sie einst existiert, nun aber nicht mehr, weil der Erbauer in diesem Zeitstrom andere Baupläne benutzt hat?«
    »Ich habe wirklich keine Ahnung. Und ich kann einfach nicht glauben, dass du dir Sorgen wegen Badezimmern machst, wo du doch schon genug um die Ohren hast.«
    »Und sind sie renoviert worden, bevor sie in das Paralleluniversum der überflüssigen Badezimmer abgehauen sind? Oder sind sie immer noch so widerlich? Diese Kacheln waren wirklich hässlich. Popelgrün, was haben die sich nur dabei gedacht? Nick? Hörst du mir zu? Du solltest besser achtgeben auf das, was ich sage.«
    »Kann mir keinen Grund dafür denken. Und mein Name ist Dick, okay?«
    »Als spielte das eine Rolle! Ich habe Wichtigeres zu bedenken als einen Mann, der sich jedes Mal, wenn ich versehentlich den Zeitstrom ändere, einen anderen Namen zulegt.«
    Er trat mit voller Wucht auf die Bremse. »Was? Wer ändert hier etwas? Du doch wohl! Und … hast du gerade ›jedes Mal‹ gesagt? Oh Gott, was hast du denn noch alles verbrochen, ohne mir davon zu erzählen?«
    Ohne ihm davon zu erzählen? Hm. Offensichtlich waren Nick/Dick und ich in diesem neuen, wenn auch nicht verbesserten Zeitstrom richtig dicke Freunde. »Vertrauen wir einander unsere intimsten Geheimnisse an, D… Nick?«
    »Tun wir nicht. Ich kriege dein Tun und Treiben meistens von Jess zu hören. Bettgeflüster, das kennst du doch?«
    »Tu das nicht!«
    »Was?« Er sah sich mit wildem Blick um. »Siehst du Antonia hier irgendwo? Ich will sie doch nicht überfahren. Jedenfalls nicht absichtlich …«
    »Nein, das meine ich nicht. Du sollst nicht so reden. Ich will mir nicht vorstellen müssen, wie du mit meiner besten Freundin schläfst.«
    »Ihre Schenkel sind wie Samt«, schwärmte er mit verträumtem Gesichtsausdruck.
    »Bitte.« Ich stöhnte verzweifelt und schlug unter Handschellengeklirr meine Hände vors Gesicht … wenigstens hatte er sie mir nicht hinter dem Rücken gefesselt. »Bitte setz mir nicht diese Bilder in den Kopf! Bitte. Ich tue alles, was du willst, bloß um nicht an Jessicas samtige Schenkel denken zu müssen. Ich halte sogar den Mund, ich schwöre.«
    »Ha! Im Leben nicht. Hör mal, es tut mir leid, wenn ich dir Vorstellungen in den Kopf gesetzt habe, aber …«
    »Zu spät, du Faschist! Mal angenommen, dass du recht hast, dann wären Jessicas Schenkel der samtige Weg zu samtigen Schenkeln. Stimmt’s? Oh Gott!« Ich warf den Kopf zurück und kreischte das Wagendach an. »Du hast mir diese abscheuliche Vorstellung in den Kopf gesetzt! Noch nie hat mich einer so gekränkt, und jetzt, da ich dich kenne, kenne ich Satan persönlich, du samtiger Schenkel-Scheißkerl! Oh, verflucht!« Was sollte ich nur tun? Mich umbringen? Was sollte das bringen? Ihn umbringen? Wäre befriedigend, aber ohne Garantie. Sinclair umbringen? Unlogisch, doch ziemlich befriedigend. Und es hatte eine recht verdrehte Logik. Wenn ich Sinclair umbrachte und häutete, dann würde ich mir in einigen Jahrhunderten keine Sorgen mehr darüber machen müssen, oder?
    Während ich grübelte, lachte Nick/Dick so heftig, dass er fast gegen eine Straßenlaterne gefahren wäre. Na klar, Sinclair, in den langen, knochigen Armen des Gesetzes bin ich ja so viel sicherer. »Tut mir leid, tut mir leid!«
    »Halt die Klappe, Nicki/Ticki/Tavvi.«
    »Nenn mich nicht so. Warum sagst du nicht einfach Berry?«
    »Warum sag ich nicht einfach Arschloch?«
    »Richard?«, fragte er hoffnungsvoll.
    »Du schleppst mich ins Gefängnis! Nachdem du mich dazu gebracht hast, mir Dinge vorzustellen, die ich mir nie vorstellen wollte! Warum streiten wir uns über deinen Namen, während du mich in den Knast schleppst? Bin ich überhaupt in eurem Register erfasst? Ich bin schließlich tot! Oje, das gibt eine Katastrophe! Wieder mal. Wir hatten ja erst ein paar! Wenn wir eine Firma wären und Meetings abhalten würden, dann wären diese Katastrophen so etwas wie ein alter Hut. Aber hüten müssen wir uns trotzdem vor ihnen.«
    Er wartete, bis mein Mundwerk eine halbe Sekunde stillstand – hm, er war also daran gewöhnt, mit mir zu streiten – und beantwortete meine Frage. »Rechtlich gesehen

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