Werde meine Prinzessin
erklärt alles." Er kehrte zum Bett zurück, setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. "Wovor hast du Angst?"
Sie forschte in seinen Augen und fragte sich, ob sie es wagen sollte, die Wahrheit zu sagen. Da ihr nichts anderes einfiel, blieb ihr kaum eine Wahl. "Davor, dass für dich alles ein Spiel ist.
Wenn dem so ist, dann verstehe ich die Regeln nicht, und ich weiß, dass mir wehgetan wird. Das will ich nicht."
Er strich ihr eine Locke hinter das Ohr und berührte ihre Wange! "Ich verstehe. Du willst mir glauben, aber du hast Angst. Was ist aus meiner wundervollen Wüstenkatze geworden?"
"Sie hat heute Morgen einen anderen Termin und konnte nicht kommen."
Er lächelte. "Ich bete dich an. Ich weiß, dass es sehr rasch geschehen ist, aber dadurch ist es nicht weniger bedeutungsvoll.
Vertraue mir. Noch wichtiger, vertraue dir selbst, süße Dora." Er drückte ihre Hand. "Ich will dich, in meinem Bett und in meiner Welt. Heirate mich. Komm mit mir nach El Bahar. Hilf mir bei meiner Arbeit. Hilf mir, mein Land zu verändern. Ich muss zurückkehren, aber ich weiß nicht, ob ich es ohne dich vermag."
Sie sog seine Worte in sich auf wie der Wüstensand den Regen, blühte tief in ihrem Innern auf. Wie sehr ersehnte sie sich, ihm Glauben schenken zu können.
Abwägend musterte sie ihn. Er hatte ihr viel abverlangt und war autokratisch, aber niemals grausam. Er hatte sie nie belogen. Er war hart, aber ehrlich im Umgang mit anderen Menschen. Er besaß eine moralische Gesinnung. Er war nicht Gerald.
Dennoch fürchtete sie, dass er sie wie Gerald benutzte, um von ihr etwas zu bekommen. Andererseits hatte sie ihm nichts zu bieten. Sie war eine arbeitslose Jungfer mittleren Alters mit einigen Bürokenntnissen. Er hingegen war Khalil Khan, Prinz von El Bahar.
Ehe sie es sich versah, schloss er sie in die Arme und drückte sie hinab auf das Bett. Er griff unter die Decke und streichelte sie. "Heirate mich", drängte er. "Komm mit mir. Schenke mir Söhne. Ich werde dich zu einer Prinzessin machen, meine süße, liebliche Dora."
Es war ihr unmöglich, klar zu denken, während er sie liebkoste. Er umkreiste ihre Brüste, reizte die Knospen. Ihr stockte der Atem vor Entzücken, und sie wurde feucht vor Vorfreude auf die Vereinigung. "Khalil", wisperte sie.
"Ja. Begehre mich, wie ich dich begehre. Glaube an mich.
Hab keine Angst. Das Schicksal bietet dir eine große Chance.
Dieses eine Mal greife mit beiden Händen danach. Wenn du es nicht tust, wirst du es für den Rest deines Lebens bereuen."
Von all seinen Bemerkungen übte die letzte die größte Wirkung auf sie aus. Denn Reue hatte sie ihr ganzes Leben lang begleitet. Sie bereute ihre unglückliche Kindheit, den Mangel an Beziehungen in ihrer Jugend, das Verhältnis mit Gerald. So viel Bedauern. Und nichts davon beruhte auf etwas, das sie getan hatte. Sie bereute nicht ihre Taten, sondern ihre Untätigkeit.
Gingen ihre Träume endlich in Erfüllung?
"Heirate mich", drängte er erneut, während er ihren Hals küsste. "Sag Ja."
Wollte sie weiterhin mit Reue leben oder ein Risiko eingehen? Sie schloss die Augen, holte tief Luft und wisperte:
"Ja."
Khalil setzte sich auf. "Ich wusste doch, dass ich dich zur Vernunft bringen kann. Gut." Er sprang auf und zog sie hoch.
Bevor sie sich ihrer Nacktheit bewusst und verlegen werden konnte, schob er sie sanft zum Badezimmer. "Beeil dich. Es ist noch viel zu tun vor der Hochzeit. Ich treffe dich in zwanzig Minuten im Speisesaal."
Und damit war er verschwunden. Dora starrte ihm nach.
Irgendwie war es nicht die Reaktion, die sie auf ihre Einwilligung erwartet hatte. Sie schüttelte den Kopf. Es konnte nicht wahr sein. Offensichtlich war sie in einem verrückten Traum gefangen. Wie auch immer, es konnte nichts schaden zu duschen. Wenn auch nur, um den Traum voranzutreiben und zu sehen, was als Nächstes passierte.
Die Hochzeitsgesellschaft bestand aus Dora, Khalil, einem Friedensrichter und den beiden Bodyguards, die als Trauzeugen fungierten.
Dora blickte sich in dem großen Salon der Hotelsuite um und staunte über das Wunder, das vom Management in so kurzer Zeit vollbracht worden war.
Weiße Rosen waren um einen schmalen, hölzernen Torbogen gewoben worden. Große, mit Rosen gefüllte Vasen standen auf niedrigen Tischchen, die einen Mittelgang im Raum bildeten.
Ein langer weißer Teppich war vom Eingang bis zu dem Torbogen ausgebreitet worden, und sanfte Musik ertönte aus der Stereoanlage.
In Anbetracht der kurzen
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