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Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

Titel: Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lauterbach
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Mitleid binden wir uns an den anderen.
Mitleiden heißt, ich will dir tragen helfen.
Nicht das Leben ist schlimm, sondern unsere Reaktionen darauf.
Jede Verwicklung nimmt mir Kraft für die Gegenwart. u
Das Elend fängt an, wenn wir vergleichen.
Wir leiden immer am Nichtgesagten.
Jahre des Leids erfordern nicht nochmals Jahre des Wiedergutmachens.
Ein nicht zugelassener Schmerz ist immer da.
Verachtung ist eigene Not, die sich am Bewusstsein vorbeischleicht.
Jeder Schmerz, der uns zugefügt wird, basiert auf einem Missverständnis.
Leidensdruck und Verliebtheit pushen einen über die Schwelle von Angst- und Schuldgefühlen.
Mit unserem Leiden bestrafen wir nur uns.
Tiefes Mitfühlen verbindet uns mit dem Wesentlichen.
    |112| Integrationsfragen
Schaue ich mir mein Leid wirklich genau an?
So genau, dass eine Handlungskonsequenz unvermeidlich ist?
Welche?
Was gewinne ich, wenn ich x, y, z verliere oder aufgebe?
    Jedes Leiden basiert auf einem Verlust – sei er seelischer, geistiger, körperlicher, zwischenmenschlicher, materieller oder
     spiritueller Natur. Deshalb ist alles Leiden logischerweise nur durch Nicht-Anhaften zu überwinden. Je weniger wir anhaften,
     umso mehr Abstand haben wir zum jeweiligen Verlust oder zur jeweiligen Situation.
    kein Abstand = große Anhaftung
    Oder anders formuliert: Je verstrickter wir sind, umso mehr kleben wir an unserer inneren (und äußeren) Situation. Woran haften
     wir im Nicht-Anhaften? Vielleicht am Nichts? Kann uns das Nichts ausreichend erfüllen? Nur im Sinne eines freien Herzens,
     Kopfes, als inneres Nirwana – und dann ist es nichts anderes als der Fullinger auf unserer Skala.

    Eigene Position?
     
    Probieren Sie Folgendes: Schließen Sie die Augen, und erleben Sie, wie sich Ihr Bewusstseinsdimmer bewegt, wenn Sie an Leidvolles
     und an beglückend Leichtes denken.
    Kündigung
    Immerhin kann ich klar benennen, woran ich leide: nämlich an deinen ungerechten, verletzenden Bemerkungen, an deinem Schweigen
     und an deinem Leiden. Und ich weiß, was mich rettete: entweder, wenn mein Herz dir restlos kündigte, oder wenn ich meinem
     Leiden, meiner Reaktion auf dich, restlos kündigte. Beides bedeutete, dass du weniger bei mir landen könntest.
    |114| Ob du das willst? Wie lange noch brauchst du mich als Aufhänger für dein Leiden?
    Und ich weiß auch, es ist längst an der Zeit, keine Fragen mehr zu stellen, sondern die Kündigung zu vollziehen.
    Hiermit kündige ich also nach langem Warten, Wegschauen, Weiterhoffen und Ausprobieren meinem Leiden. Und wenn die spitzen
     Bemerkungen kommen, so lass’ ich sie dir – es sind ja
deine
. Ich werde sie nur noch bemerken, aber nicht mehr landen lassen. Ich weiß, dass du irgendeinen Grund für sie hast. Diesen
nicht
zu erfragen, zu erkunden, zu ergrübeln, ist Teil meiner Kündigung. So werde ich sogar noch deinem Schweigen-Wollen gerecht.
     
    Flugsatz: Eigensinn ist Besinnung auf das Not-wendige.

|115| Liebe/Sehnsucht
    Du brauchst nur zu lieben,
und alles ist Freude.
    Leo N.   Tolstoi
    Ereignis
    Lustig im Gespräch
    als deine Hand
    mein Gesicht berührte
    und mir jedes Wort verlorenging
    mein Körper an deinem erwachte
    ich verlorenging
    wo falle ich hin
    wie heb ich mich auf
    wenn versinkt letzte Unrast des Herzens
    Schön wäre es, wenn es so wäre und dann noch bliebe. Es gibt so viele Facetten der Liebe 8 : die leidenschaftliche Liebe, die freundschaftliche Liebe, die allgemeine Menschenliebe, die Eltern-Kind-Liebe, eine spirituelle
     Liebe, mit der wir zu unseren besten Möglichkeiten sehnstreben. Wenn wir lieben, sprengen wir immer unsere Ich-Grenzen. Die
     spannende Frage ist: Wie lange und wohin trägt uns die Liebe? Eins ist sicher: Je anhaftender, je intimer, je inniger wir
     lieben, umso verletzlicher sind wir, umso größer die Gefahr, dass wir uns verstricken und im schlimmsten Fall der Hass als
     schwarze Seite der Liebe uns packt. Am schönsten ist vielleicht, ganz innig und doch ohne Anhaftung zu lieben. Das gelänge
     am Fullinger-Ende unserer Skala. Am Nullinger-Ende wird gar nicht geliebt: andere nicht, |116| weil sie an diesem Punkt gar nicht mehr real vorkommen, und sich selbst nicht, weil am Nullinger-Verstrickungstiefpunkt kein
     Raum für Selbstliebe ist.

    Eigene Position?
     
    Wo dimmert mich mein Beziehungs(un)glück hin? Wo stehe ich meistens? Wo jetzt genau?
     
    Navigationssätze
Gestillte Sehnsucht – aus der Zeit gehoben sein, nichts mehr wollen.
Verehrung ist eine nach innen gekehrte

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