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Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

Titel: Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lauterbach
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Position?
     
    Wo positioniere ich mich, wenn ich voller Vertrauen bin, wo, wenn ich misstraue und kontrolliere?
     
    Navigationssätze
Je kontrollierter, desto größer das Ungetüm, das sich im Untergrund entwickelt.
Mit Kontrolle können wir alle in die Flucht schlagen.
Veränderung zulassen bedeutet Kontrollverlust und erfordert deshalb Mut.
Je größer die innere Sicherheit, desto überflüssiger die Kontrolle.
Die bestimmte Art eines Zwanges weist immer darauf hin, wo der wunde Punkt war (ist).
Zwang ist das Hinein-gestrudelt-Werden in einen Kontrollprozess |104| , der sich verselbstständigt hat und den man nicht stoppen kann.
Vom Gefühl des Zwangskranken her gesprochen, ist der Riss in seiner Kontrolle gleichbedeutend mit dem Ausbruch von absolutem
     Chaos.
Wer sich dem Zwangskranken unterwirft, ist ein Co-Abhängiger und stabilisiert dessen Zwanghaftigkeit.
Der Gegenspieler von Zwang und Kontrolle ist Vertrauen. Je mehr Vertrauen ich habe, umso weniger muss ich kontrollieren.
Die Kontrolle soll Sicherheit und Stabilität garantieren, also Vertrauen künstlich konstruieren.
Vertrauen ist die Morgenröte am Horizont der Zwangskrankheit.
Zwang ist Stabhochsprung ohne Stab.
Zwang ist die Unfähigkeit, das Leichte und Bewegliche zuzulassen.
Die beste Therapie für Zwang ist die Erfahrung, dass das Leben ohne Pseudosicherheit genauso sicher ist.
Außerhalb des Zwangsterrains nicht umgekommen zu sein, diese Erfahrung begünstigt die Heilung von Zwang.
Kontrolllosigkeit ist eine Form naturbedingter Hingabe.
    Integrationsfragen
Wann kann ich vertrauen?
Wie fühlt sich Vertrauen für mich an?
Wofür bin ich wirklich verantwortlich?
Wie möchte ich mein Leben gestalten? Womit fange ich an?
Kann ich wirklich sicher sein, dass meine Kontrolle ihren Dienst erfüllt? Wie lebe ich, wenn ich glaube, sie wäre sicher?
     Und wie, wenn ich’s nicht glaube? Was ist schöner?
    |105| Zwanghafte Menschen können sich näher rücken, indem sie in folgendem Satz
x
und
y
gemäß ihren Empfindungen schriftlich ausführen: Ich kontrolliere
x
, weil ich
y
befürchte.
     
    Flugsatz: Der Eigensinn rät: »Vertraue auf mich, und die Welt wird harmlos.«

|106| Lachen
    Des Ichbewusstseins Beseitigung
ist fürwahr das höchste Glück.
    Gautama Buddha
     
    Im Ergriffenwerden von einem Lachanfall geraten wir augenblicklich in einen köstlichen Abstand zu uns selbst. Dieser ist vielleicht
     das tiefgreifendste Merkmal des Lachens. Zweifach nehmen wir Abstand im Lachen:
    Erstens
von unserer ichhaften Egostruktur bestehend aus Schmerz, Vergangenheit, Lebensmustern, Erwartungen (= unerfüllte alte Bedürfnisse);
     kurz: von unserem durchschnittlichen Alltagsbewusstsein.
    Zweitens
nehmen wir auch Abstand von der so genannten Ernsthaftigkeit des Lebens. Im Lachen über das Leben und alle seine letztlich
     doch komischen Begleitumstände gehen wir heraus aus der Identifikation mit allem Unwesentlichen. So entsteht sowohl ein Abstand
     von unserem Pseudo-Selbst wie auch vom Pseudo-Leben.
    Umgekehrt formuliert können wir von einer zweifach gewonnenen Nähe sprechen: Nämlich
erstens
der Nähe zu unserem ursprünglichen, lebendigen Sein. Diese Nähe erfahren wir ganz unmittelbar durch das gute Gefühl, das –
     auch physisch – beim Lachen erlebbar ist. Wir könnten hier auch von der Nähe zu unserem eigentlichen Selbst sprechen. Das
     Lachen als guter Zubringer zur Selbstfindung! Hieraus leite ich meine Definition des Selbst ab: Das Selbst ist das, was von mir bleibt, wenn ich mich kaputtlache. Erspüren Sie genau, wie voll und leer zugleich dieser Zustand ist (Fülle des Nichts). Voll ist er, weil wir uns von Lebendigkeit
     und Freude erfüllt fühlen, so als wenn nur Leben pur da wäre. Und leer ist er, weil der ganze Alltagskleinkram ins Bedeutungslose
     und Lustige absinkt.
    |107|
Zweitens
können wir von der Nähe zum uns Umgebenden sprechen. Im totalen Lachanfall fühlen wir ein umfassendes Verbundensein. Überprüfen
     Sie anhand Ihrer Erfahrung: Ist es nicht so, dass wir immer unmittelbar mit denen verbunden sind, mit denen wir herzlich lachen?
     Fremdheitsgefühle, Andersartigkeiten, Unstimmigkeiten usw. haben im Miteinander – solange das Lachen währt – einfach keinen
     Platz. Es ist unmöglich, mit jemandem zu lachen und gleichzeitig gegen diesen Menschen zu sein.
    Ken Wilbers genialen Entwurf vom Spektrum des Bewusstseins nachzeichnend, stoßen wir hier auf ein außerordentliches Phänomen:
     Nach Wilber faltet sich das Bewusstsein

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