Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

überhaupt erst die Frage auf: Wie würde ich gerne feiern? Diese Frage findet auf der nächsten Übergangsstrecke
     eine tatkräftige Antwort. Endlich bin ich
ichselbst
und feiere ganz individuell auf meine Art. Dadurch bin |24| ich eigensinnig. Der wachsende Eigensinn und damit das Gespür für mich selbst erlauben Raum für immer mehr Freude. Feiern
     ist so erst richtig möglich. Denn was wäre alles Feiern ohne Freude?
    Allmählich wird auf dem Weg zum nächsten Punkt, dem freien Kopf und weiten Herzen, sogar die Verwirklichung des Eigensinns
     fad. Sie geht über in eine noch größere Weite – sozusagen vom Ich-Selbst zum
Selbst-Selbst
. Wenn der Gipfel des persönlichen Eigensinns, des Ich-Selbsts, erreicht ist, erwacht die Sehnsucht nach neuer Erfüllung.
     Diese liegt im Selbst-Selbst. Wir berühren das Ganze und sind am rechten Punkt wirklich
ganz und anders
. Hier erleben wir den Inbegriff der Freude. Hier sind wir das Feiern.
    Tragen wir die zentralen Begriffe in unsere Skala ein:

    Es ist aufregend: Sowohl der Begriff des Eigensinns wie auch der des Feierns wird klar und eindeutig, wenn wir ihn zu verschiedenen
     Bewusstseinszuständen in Beziehung setzen. Das könnte bedeuten, Widersprüche, Diskrepanzen und kontroverse Meinungen sind
     letztlich gar nicht in der Sache begründet, sondern sind Deutungen von verschiedenen Bewusstseinspositionen aus.

|25| Praxiseinstieg: Wie nutze ich den Glückspiloten?
Auf der Bewusstseinsskala vom Nullinger bis zum Fullinger sehe ich die ganze Bandbreite der (Un-)glückshaltigkeit eines bestimmten
     Lebensthemas und erkenne seine
allgemeine
Glücks-Fluglinie.
Ich positioniere mein
individuelles
momentanes Erleben eines Themas auf der Bewusstseinsskala. Dabei bildet die Frage: »Wie frei ist mein Kopf ?« den Gradmesser
     für die Positionierung.
Nun navigiert mich der Glückspilot Richtung Fullinger. Folgende Frage dient als Kompass: »Was würde mir in der jeweiligen
     Angelegenheit den Kopf freier, das Herz weiter machen?«

    Wer Lust hat, kann bei der sekündlichen Momentaufnahme der Befindlichkeit vorab unterscheiden zwischen körperlicher, seelischer,
     geistiger und spiritueller Verfassung. Die Synthese aus diesen vier Dimensionen macht dann den jeweiligen Bewusstseinszustand
     aus. So, als zögen wir die Farbsumme.
    |26| Spaßeshalber ist die Skala quantifiziert. Sie erstreckt sich von null beim Nullinger über fünfzig (Mitte) bis hundert beim
     Fullinger. Das bietet eine flotte Gesprächsabkürzung. Die Frage »wie geht’s« ließe sich dann zum Beispiel mit »dreißig« beantworten.
     Das ist vielleicht langweiliger, als zu erfahren, dass der Jüngste die Windpocken hat, ist aber trotz oder wegen der Abstraktion
     informativer. Wir können uns auch zerlegen und differenziert antworten. Peter antwortet so: »In körperlicher Hinsicht bin
     ich bei vierzig, seelisch bei achtzig, geistig gerade bei siebzig und spirituell bei fünfzig.«

    Peters Summenwert wäre dann bei sechzig. Das erzählt er so während einer Autofahrt, als er plötzlich ein Reh auf dem Kühler
     hocken hat oder einen schönen Vogelschwarm im Sonnenlicht sieht. Zack schiebt sich sein Dimmer nach links beziehungsweise
     nach rechts   …
     
    Wenn Sie jetzt nachspüren, wo Sie sich körperlich, wo seelisch und wo geistig und spirituell auf der Bewusstseinsskala befinden,
     so werden Sie feststellen, dass es ziemlich leicht ist, so differenziert zu antworten. Noch leichter ist es, intuitiv – zack,
     einfach so – seinen Summenwert zu erfassen. Die Unterscheidung der vier Dimensionen ist ein nettes Experiment, aber für das
     spontane Erfassen unserer jeweiligen Befindlichkeit nicht erforderlich. |27| Von zentraler Bedeutung sind die eindeutig erkennbaren Punkte:
Nullinger, neutrale Mitte
und
Fullinger
.
    Bei unserer nun folgenden Flugreise durch zentrale Lebensbereiche wird die Bezugnahme zu diesen drei Punkten und den beiden Übergängen eine Art »geistigen Kamm« abgeben, der scheinbar Widersprüchliches
     in eine klare Ordnung zu legen vermag. Wenn Sie Ihren inneren Glückspiloten nutzen wollen, brauchen Sie sich nur auf der Skala
     zu positionieren und die Frage zu beantworten, was Ihnen den Kopf freier und das Herz weiter machte. Schon tritt Ihre Fluglinie
     Richtung Glück deutlich hervor.

|28| Anerkennen, was ist
    Da alles weiter nichts ist, als es ist,
    kann man ruhig in Gelächter ausbrechen.
    Long Chen Pa
     
    Solange ich mich selbst in meinem jeweiligen So-Sein nicht