Werke
ihnen Worte gesprochen, wie die Priester aus den heiligen Büchern; aber es war vergebens, und sie mögen in die Hölle fahren, die Hunde.«
»Es ist genug«, sagte der Herzog, »kommt zum Rate über die Schlacht.«
Sie setzten sich nun vor dem verbrannten Hofe zum Rate.
Als er geendet war, sagte der Herzog: »So sei also die Ordnung, wie wir beschlossen haben. Nun esse jeder, und bete, und ruhe unter dem Zelte, wenn er ein Zelt hat, auf der Decke, wenn er eine Decke hat, und auf dem Grase, wenn ihm Gras hinreicht. Und ehe der Morgenhimmel sich grau färbt, werden die Zelte und die Wagen und die Geräte hinter uns gebracht, und wir stehen da. Und sobald unsere Späher sich auf uns zurückziehen, und wir die Banner der Gegner vor uns sehen, dann beginnen wir mit der Hilfe Gottes des Allmächtigen, was not tut. Der Ruf des Tages sei: Heiliger Markus!«
Die Männer entfernten sich hierauf von dem Rate, und sie und das Heer genossen ihre Abendspeise, und ruhten dann einige Stunden in der Schlachtordnung.
Ehe der Tage graute, wurden die Hindernisse zurück gebracht, und die Männer stellten sich auf. Witiko nahm seine Waffen, er hatte über seinem Lederkleide das Panzerhemd Adelheids, und sein Schwert hing an dem Gürtel, den sie ihm gesendet hatte. Auf dem Haupte trug er seine Lederhaube, und von dem Sattel seines Pferdes hing heute ein kleiner Schild, den er vorgerichtet hatte. Er bestieg sein Pferd, und ordnete auf seinem Platze seine Leute. Er sagte nur die Worte: »Männer, wir gehören zusammen, und wollen beisammen ausharren.«
»Beisammen ausharren«, riefen alle.
Dann stieg er von dem Pferde, und blieb neben ihm unter seinen Leuten stehen. Rechts von ihm stand Rowno mit den Seinigen, und mit Osel und den drei Knaben, dann weiter Diet von Wettern und die andern. Die Waldleute hatten ein rosenrotes Banner von Wladislaw erhalten, und es wehte über ihnen. Links von Witiko befanden sich die aus der Gegend des Plakahofes und des Waldsaumes mit einem rosenroten Banner. Dann waren die Bolemils mit einem rosenroten Banner. Dann stand der Bischof Zdik und Ben mit den Männern der Mitte, dann Lubomir, dann war Diepold mit denen von Prag, und weiterhin, jeder mit einem rosenroten Banner. Dann war der Herzog mit auserlesenen Kriegern. Er hatte das große Banner, das vor seinem Zelte gewesen war. Dann war Chotimir von Decin, dann Diwis von Saaz, dann Bozebor und Jurik, jeder mit dem roten Banner. Sie standen alle auf dem Berge Wysoka, und man konnte an den roten Seidenbannern die Seinigen absehen.
Als der Morgen helle geworden war, sah man die Feinde gegen den Rand des Berges. Sie hatten weiße Banner, und ihre Reihe war lange hin gedehnt und sehr groß.
Jetzt ging die Sonne auf, und da fielen die Männer von Plan, die um Witiko waren, auf die Kniee, und beteten. Witiko kniete auch nieder, und betete. Und die von Rowno fielen auf die Kniee, und beteten, und die von Diet, und alle weiterhin. Die aber links von Witiko aus der Gegend des Plakahofes und des Waldsaumes knieten nicht. Die Männer des Waldes murrten darüber.
Die Völker unten am Rande des Berges, welche dieselben Kleider hatten, dieselben Vorfahren zählten, dieselben Gesichtszüge trugen, wie die auf dem Berge, rückten nun langsam vor.
Witiko trat zu dem Haupte seines Pferdes, liebkoste es, wie man ein vertrautes, vernünftiges Geschöpf liebkoset, und sagte: »Nur heute bleibe treu.«
Das Pferd gab Zeichen auf die Liebkosung zurück.
Dann nahm er den Schild von dem Sattel, und fügte ihn an den linken Arm. Er war weiß, und hatte in der Mitte eine dunkle fünfblättrige Waldrose. Witiko sagte laut, daß es seine Nachbarn hörten: »Wenn es wahr ist, Rose, daß du schon einmal geblüht hast, so blühe wieder.«
Dann bestieg er sein Pferd, stellte sich unter die Seinen, zog sein Schwert, und blieb unter ihnen stehen.
Jetzt kam Smil mit seinen zwei Söhnen und einem Geleite von Reitern nach vorwärts. Er war in sehr schönen grünen Sammet gekleidet, hatte ein schimmerndes Waffenhemd, Steine auf der Schwertscheide und einen Stein an der weißen Feder seiner Haube. Sein Pferd war schwarz mit einer scharlachroten Decke. Seine Söhne trugen auch grüne Gewänder aber lichtere, sie hatten glänzende Waffenhemden und rötlichfalbe Pferde wie einstens bei Chynow.
Smil ritt eine Strecke an den Waldleuten hin, dann hob er sein Schwert, und rief: »Gelobt sei Gott der Herr, ich grüße euch Männer und Brüder, wir wollen einander treulich helfen, und allen
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