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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adalbert Stifter
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des Grußes.«
    Bertha sprach: »Hocherlauchter Herzog, ich danke des Grußes, und wer, wenn ich ihn auch nicht kenne, der Freund meines Gatten ist, dessen Freundin bin ich. Hocherlauchte Herzogin, ich danke des Grußes, und wer so hehr getan hat, wie Ihr, der genießt die Bewunderung und Verehrung, man gibt ihm Freundschaft, und achtet es als höchste Ehre, seiner Freundschaft würdig zu werden.«
    »Du sprichst entschieden wie dein Vater, Bertha«, sagte die Herzogin.
    »Mein Vater, hohe Frau, hat Euch noch an dem Hofe in Wien gesehen, und er hat Euch in Prag gesehen«, sprach Bertha.
    »Wir kennen Heinrich von Jugelbach und Schauenberg sehr gut, und ich kenne ihn schon lange«, sagte der Herzog, »wir sind öfter bei einander gewesen, als ich noch nicht auf diesem Fürstenstuhle war, und später auch noch. Er ist in Prag gewesen, da du fern von mir, Witiko, in deinem Walde geweilt hattest. Ich kenne Gebhart von Jugelbach, der jetzt Gebhart von Stauf ist, den Bruder Heinrichs. Heinrich ist ein edler Herr und stark und verständig und vorsichtig und unternehmend, ein Spiegel eines Ritters. Das Geschlecht Dornberg ist sehr edel und mächtig und gut, und war vielfach mit denen von Jugelbach verbunden. Gebhart ist ein treuer ehrenwerter Ritter, und die von Aschach sind edel und gut gewesen, und Eure Großmutter, Bertha, Benedicta von Aschach, ist eine sehr edle Frau, und sie ist gut und treumütig und fromm. Sie hat dem alten Kloster Kremsmünster triftige Gaben zugewendet, und ist ihm noch wohlgesinnt.«
    »Wir bitten, daß sie Gott dafür segne«, sagte Bertha.
    »Er wird es tun«, sprach der Herzog. »Wir haben beide, ich und Gertrud, die Herzogin, große Freude gehabt, als uns durch den hochehrwürdigen Bischof Zdik aus Passau die Kunde ward, Witiko denke auf Bertha von Jugelbach, und wir haben den Bestrebungen Witikos das beste Gedeihen gewünscht, und hätten diese Bestrebungen gerne gefördert.«
    »Du hast sie gefördert, hoher Herr«, sagte Witiko. »Berthas Vater hat zu mir gesprochen, wenn ich ein Haus habe, in dem meine Rose emporblühen kann, dürfe ich um Bertha kommen, und du hast das Haus gegründet. Aber wie konnte der hochehrwürdige Bischof Zdik meine Gedanken wissen?«
    »Er hat wohl deine Gedanken aus deinen Mienen gesehen«, sagte der Herzog.
    »Es ist nun ein so größeres Glück«, sagte Witiko, »daß du, hoher Herr, den Bund billigest, den ich mit Bertha geschlossen habe, und daß ihn die hocherlauchte Herzogin billigt. Und es ist nun eine größere Freude und eine größere Ehre, daß ihr, du und die hohe Herzogin, Hausgaben zu unserem Bunde gesendet habt. Hocherlauchter Herzog, hocherlauchte Herzogin, ich bringe den besten und treu ergebenen Dank für die Gaben dar.«
    Bertha sprach: »Ich ehre meine Eltern und ihre Vorfahrer, und erkenne sie als vortrefflich, und ich danke dir, hoher Herzog, für die Worte, die du über meine Angehörigen gesprochen hast. Hocherlauchter Herzog, hocherlauchte Herzogin, ich bringe auch wie mein Gemahl den besten und treu ergebenen Dank für die Hausgaben dar.«
    Der Herzog antwortete: »Ich habe Witiko schon gesagt, daß ich ihm die Gabe aus Hostas Burg als treuem Manne des Herzoges Sobeslaw und als treuem Manne von mir gesendet habe. Und ich habe ihm gesagt, daß die andern Dinge so sind, wie sie die Freunde den Freunden geben. Und das sage ich auch Euch, edle Frau.«
    »Gebrauchet die Geräte und die Stoffe«, sagte die Herzogin, »erfreut Euch derselben ein wenig, und denkt dabei unser.«
    »Ich habe den Glauben«, sagte der Herzog, »wenn Gertrud und ich nicht schon vermählt wären, und erst vermählt würden: du, mein Witiko, würdest uns Hausgaben aus deinem Walde senden, was er Besonderes und Köstliches hervorbringt.«
    »Ich würde mich freuen, wenn du die Gaben nähmest, hoher Herr«, sagte Witiko. »Möge der Bund des hohen Herzoges und der hohen Herzogin bis in das letzte Alter dauern, und mögen ich und Bertha es erleben, daß ihre Kinder Friedrich, Swatopluk, Adalbert und Agnes sich vermählen, und unsere Hausgaben aus dem Walde dann nicht verschmähen.«
    »Sie werden sich derselben freuen«, sagte der Herzog.
    »Und nun, Witiko, sage ich: Lebe lange und glücklich mit Bertha, freut euch eures Bundes, und er werde gesegnet, daß die Freude in die künftigen Geschlechter fortwächst.«
    »Ich wünsche euch auch jedes Glück und jeden Segen«, sagte die Herzogin, »es daure euer Bund so lange, wie Witiko es dem unsrigen gewünscht hat, und euer

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