Werke
Gatten in Pric geordnet hatte, und wie Bertha es in den Burgen des Stammes Jugelbach geordnet gesehen hatte.
Dann zog Witiko mit Bertha an verschiedene Stellen des Waldes. Sie gingen nach Friedberg, in den Wangetschlag, zu den Häusern der unteren Moldau, in den oberen Plan, in die Glöckelberge und in die reiche Au. Überall wurde Bertha mit Feierlichkeiten empfangen, die Menschen riefen ihr Glück zu, und priesen ihre Schönheit. In der reichen Au sprach der alte Florian zu ihr: »Da ich Witiko vor langer Zeit als Wegkundiger durch den Wald hinein geführt hatte, und da wir auf der Stelle des heiligen Apostels Thomas gestanden waren, hatte Witiko gesagt: Hier sollte eine Königsburg stehen, und ich hatte geantwortet: Da könnte ein hoher Herr hausen. Und nun steht seine Burg auf der Stelle. Wer hätte das gedacht, und wer hätte gedacht, daß er die hochedle Bertha aus dem Hause, das in dem Walde steht, wo Mathias und Margaretha gewesen sind, als seine Ehegemahlin in seine Burg führen würde. Viel Glück, viel Segen in alle Zeit fort und fort.«
»Ich danke dir, Florian«, sagte Bertha. »Komme zu uns in die Burg, und sieh, ob dort eigentlich eine Königsburg stehen sollte. Und wenn auch Margaretha und Mathias nicht mehr in dem Walde an der Mihel sind, so werden wir doch öfter in dem Waldhause meines Vaters sein, und es wird mich freuen, wenn ich dich wieder in jenem Walde sehe, wie ich dich früher gesehen habe.«
»Weil ihr so gute Worte redet, hohe Frau«, entgegnete Florian, »so werde ich wohl in Eure Burg kommen. Ich bin ja sehr oft auf dem Platze des heiligen Thomas gestanden, und wenn auch Margaretha und Mathias nicht mehr in dem Walde an der Mihel sind, so haben sie es jetzt viel besser, und ich gelange doch noch hie und da in den Sesselwald hinauf, und da werde ich auch zu Eurem hohen Vater und zu Eurer hohen Mutter und zu Euch und zu Witiko gehen, wenn er dort ist.«
»Das wird sehr gut sein«, sagte Bertha.
Witiko und Bertha besuchten auch Herren und Frauen, die im Walde oder in der Nähe des Waldes wohnten, und die Herren und Frauen besuchten sie wieder in dem Witikohause. Der alte Lubomir war mit seiner Gattin Boleslawa und mit einem kleinen Gefolge drei Tage in der Burg, und Witiko suchte ihm die Aufnahme, die er in dem Zupenhofe in Daudleb gefunden hatte, zu vergelten. Und die Männer sprachen viel von den Dingen des Landes und der Zupanei, und die Frauen erzählten, wie es in ihrem Hause sei, und redeten von den Angelegenheiten der neuen Burg.
Da dieses geschehen war, wendete sich Witiko wieder den Dingen zu, die er in seinem Gebiete für notwendig hielt.
Ehe der Herbst in das Land rückte, war in Rowna die Vermählung Welislaws mit Dimut. Viele Herren und Lechen und Freunde Welislaws und ihre Frauen und Töchter und Söhne waren in den Wald gekommen, und Herren im Walde und an dem Walde und Freunde und Nachbarn Rownos waren mit ihren Angehörigen gekommen, und Witiko und Bertha und Wentila und Hiltrut und Benno und ein Gefolge waren nach Rowno gezogen. Welislaw war bei der Vermählung in einem hellblauen Sammetgewande mit Gold und edlen Steinen, Dimut hatte ein weißes Sammetgewand mit Gold und edlen Steinen, und einen weißen Schleier. Rowno und seine Gattin und seine Sippen waren in dem höchsten Prunke des Waldes, und die Gäste trugen ein Gepränge, wie es in dem Landstriche eines jeden Sitte war. Daniel, der Propst von Prag, vollzog mit Beihilfe zweier Erzpriester von Prag, dann dem Pfarrer von Friedberg, von Horec, vom Kirchenschlage, von Plan und Bennos in der kleinen Kirche des Rownaturmes die heilige Verbindung. Und wie es nach dem Einzuge Witikos und Berthas in dem Thomaswalde gewesen war, so war es nun in dem Rownawalde. Geschmückte Gezelte waren überall und Hütten und Umzäunungen und Gerüste, und die Gäste und das Volk erlustigten sich. Die Feste dauerten sechs Tage. Am siebenten Tage verabschiedeten sich die Gäste, und bald darauf rüstete Welislaw seinen Zug nach Prag. Manche Herren und Frauen aus der Mitternacht des Landes schlossen sich dem Zuge an. Rowno geleitete ihn mit seinen Sippen bis Prag.
Dann kam der Herbst in die großen Wälder an der jungen Moldau, und dann kam der Winter.
Als die Tage des heiligen Christfestes und des neuen Jahres gefeiert worden waren, gelangten Nachrichten in den Wald, daß in Mähren schlechte Taten geschehen seien, und daß sich die Fürsten gegen den Herzog erhoben haben.
Witiko rüstete sich, und zog schnell mit einem Geleite
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