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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotthold Ephraim Lessing
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zweiten Habit wieder ab, mein Guter – Indem er sie auf die Achsel klopfen will. Himmel, was seh ich? O weh, meine arme Augen! Wo geraten die hin. Es ist ein Weibsbild! Es ist wirklich ein Weibsbild! Und das listigste, das verschlagenste, das gefährlichste vielleicht von allen, die in der Welt sind. Ich bin betrogen! Ich bin verraten! Mein Sohn, mein Sohn, wie hast du das tun können!
    Valer
. Lassen Sie mich nochmals zu Ihren Füßen um Vergebung bitten.
    Wumshäter
. Was hilft dir meine Vergebung, wenn du meinem Rate nicht mehr folgen kannst? freilich vergeb ich dir, aber –
    Lelio
. Auch ich bitte auf das demütigste um Verzeihung –
    Wumshäter
. Gehn Sie nur, gehn Sie nur. Ich vergeb auch Ihnen – weil ich muß!
    Valer
. Nicht, weil Sie müssen, Herr Vater! Lassen Sie uns diese schmerzliche Worte nicht hören. Vergeben Sie uns, weil Sie uns lieben.
    Wumshäter
. Nun ja doch, weil ich dich liebe.
    Lelio
. Und mich bald lieben werden, wie ich gewiß hoffe.
    Wumshäter
. Sie hoffen zu viel. Daß ich Sie nicht hasse, das wird alles sein, was ich tun kann. Ich sehe wohl, der Mensch soll verliebt, er soll närrisch sein. Was kann ich wider das Schicksal? Sei es, mein Sohn, nur auch. Sei närrisch! durch unsere Narrheit werden wir am sichersten klug. Zieh in Frieden; es ist mir lieb, daß ich wenigstens kein Augenzeuge von deiner Torheit sein darf. Mache nur, daß mir meine Tochter nicht länger widerspenstig ist –
    Laura
. Sorgen Sie nicht, Herr Vater, ich will Ihnen nicht einen zweiten Verdruß machen. Ich gebe Herr Leandern meine Hand, und würde sie ihm gegeben haben, wenn Lelio auch nicht Hilaria wäre. Gegen die Hilaria. Dieses Ihnen zur Nachricht, wegen der triumphierenden Miene!
    Lelio
. Sind Sie ungehalten gegen mich, liebste Laura? Zu Leandern. Wie haben Sie es ewig angefangen, mein Herr, daß Sie ein solches Felsenherz zur Liebe haben bewegen können? Wenn Sie wüßten, was für Angriffe ich auf dasselbe in meiner Verkleidung gewagt, und wie standhaft es gleichwohl –
    Laura
. Stille Hilaria, oder ich werde noch ungehalten. Zu Leandern, welcher der Hilaria antworten will. Antworten Sie ihr nicht, Leander, ich verspreche Ihnen, daß Sie nie einen gefährlichem Nebenbuhler haben sollen, als Lelio war.
    Leander
. Wie glücklich bin ich!
    Valer
. Und wie glücklich bin auch ich!
    Wumshäter
. Über Jahr und Tag, hoff ich, sollt ihr anders exklamieren!
    Lisette
. Freilich anders; besonders wenn mehr Stimmen dazu kommen – Gegen die Zuschauer. Lachen Sie doch, meine Herren, diese Komödie schließt sich wie ein Hochzeitkarmen!
    Ende des Misogyn.
    { ‡ }

Gotthold Ephraim Lessing
Der Freigeist
    Ein Lustspiel in fünf Aufzügen
    Schriften, Berlin (Voss) 1755.
    freigeist
    { ‡ }
    Erster Aufzug
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Zweiter Aufzug
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Dritter Aufzug
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Sechster Auftritt
    Siebender Auftritt
    Achter Auftritt
    Vierter Aufzug
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Sechster Auftritt
    Siebenter Auftritt
    Achter Auftritt
    Neunter Auftritt
    Fünfter Aufzug
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Sechster Auftritt
    Siebenter Auftritt
    Achter Auftritt
    Personen
    Adrast
, der Freigeist
    Theophan
, ein junger Geistlicher
    Lisidor
    Juliane
,
    Henriette
, Töchter des Lisidor
    Frau Philane
    Araspe
, Theophans Vetter
    Johann
    Martin
    Lisette
    Ein
Wechsler
    Die Szene ist ein Saal
Erster Aufzug
Erster Auftritt
    Adrast. Theophan.
    Theophan
. Werden Sie es übel nehmen, Adrast, wenn ich mich endlich über den stolzen Kaltsinn beklage, den Sie nicht aufhören gegen mich zu äußern? Schon seit Monaten sind wir in Einem Hause, und warten auf einerlei Glück. Zwei liebenswürdige Schwestern sollen es uns machen. Bedenken Sie doch, Adrast! können wir noch dringender eingeladen werden, uns zu lieben, und eine Freundschaft unter uns zu stiften, wie sie unter Brüdern sein sollte? Wie oft bin ich nicht darauf bestanden? – –
    Adrast
. Eben so oft haben Sie gesehen, daß ich mich nicht einlassen will. Freundschaft? Freundschaft unter uns? – – Wissen Sie, muß ich fragen, was Freundschaft ist?
    Theophan
. Ob ich es weiß?
    Adrast
. Alle Fragen bestürzen, deren wir nicht gewärtig sind.

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