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Werwelt 01 - Der Findling

Werwelt 01 - Der Findling

Titel: Werwelt 01 - Der Findling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Stallman
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als sie ihren Kopf nach rückwärts neigte und sich die Lippen leckte.
    Er ließ sie nicht los, wünschte, er könnte ewig ihre Wärme und den Druck ihres Körpers spüren. Er konnte nichts sagen, und gleich darauf drückte sie ihre Lippen wieder auf die seinen, und sie küßten sich weiter.
    Nach einer langen Zeit, die Charles als eine Art sich ständig höher schraubender Wendeltreppe empfand, auf der er und Flossie von reiner körperlicher Ekstase emporgetragen wurden, hörten sie Rufe und Pfiffe aus dem Wohnzimmer.
    »Los jetzt, die anderen wollen auch spielen. He, ihr zwei da draußen, macht endlich Schluß!«
    »Wir müssen aufhören«, sagte Flossie keuchend und schob Charles, der sie noch immer festhielt, von sich. Flüchtig dachte er daran, sie mit seiner geistigen Kraft zu zwingen, hier zu bleiben, doch dann kehrte seine Vernunft zurück, und er erkannte, wo er war.
    »Ja, du hast wahrscheinlich recht. Du meine Güte, Flossie«, sagte Charles, noch immer benommen.
    Er senkte die Arme, um sie loszulassen, und Flossie beugte sich zu ihm, um ihm noch einen kurzen feuchten Kuß auf die Lippen zu geben. Er hob den Kopf, aber da war sie schon weg.
    Er hockte sich auf der Treppe nieder und lauschte den Spötteleien aus dem dämmrigen Wohnzimmer. Er hatte eine Erektion, und seine Hände zitterten, und vor seinen Augen tanzten funkelnde Sterne. Er überlegte, was er jetzt tun sollte. Betty kann ich in diesem Zustand nicht herausrufen, dachte er, doch gleich darauf sagte er sich bestimmter, ich kann sie aber auch nicht einfach da drin sitzen lassen.
    »Expreßbrief für Betty Bailey«, krächzte er.
    Er vergaß, daß er auf der Treppe saß, und als Betty sich durch die Dunkelheit in die Nische vorgetastet hatte, sah sie ihn zunächst nicht.
    »Was ist los, Charles?«
    Als sie sich hinunterbeugte, stand er auf und prallte mit dem Kopf gegen ihr Kinn. Es tat ihm weh, daher wußte er, daß es auch ihr weh getan haben mußte. Sie schrie nicht auf, sondern stand nur sehr gerade und völlig reglos da und hielt sich Kinn und Mund.
    »Ach, du lieber Himmel, Betty«, sagte Charles. »Ach, das tut mir so leid.«
    Jetzt, dachte er, hatte er den ganzen Abend mit seiner Tolpatschigkeit verdorben.
    »Es ist nicht so schlimm, Charly«, versicherte Betty und glitt in die Nische hinein, bis sie mit dem Rücken an die Wand stieß. »Es war meine Schuld. Komm und leg mir die Briefmarke auf, Charly.«
    Er ging zu ihr hinüber. Konnte er es wagen, sie mit seinem schwitzenden Körper und der peinlichen Erektion zu umarmen? Doch dann vergaß er das alles, denn sie streckte die Arme nach ihm aus, nahm seinen Kopf in beide Hände und küßte ihn auf die Lippen. Er drängte sich nahe an sie heran, um sie trotz allem zu umarmen, von dem Verlangen getrieben, das zu spüren, was er mit Flossie gespürt hatte, aber diesmal mit Betty. Er roch den herben Duft ihrer Haut und ihres Schweißes, das Parfüm in ihrem Haar, und beinahe automatisch öffnete er seinen Mund, zwang ihre Lippen auseinander und stieß seine Zunge in ihren Mund.
    Sie wehrt sich, doch er hält sie fest an sich gedrückt, spürt ihren gespannten Körper an seinem, begehrt sie, während ich wieder ganz nahe an die Oberfläche komme, so daß er unfähig ist, sie loszulassen, und ich von neuem die erregenden Empfindungen auskosten kann. Das Mädchen wehrt sich immer noch, aber mir scheint es um so verlockender, und deshalb zwinge ich ihr meinen Willen auf und bestimme sie, Charles entgegenzukommen, anstatt sich von ihm freimachen zu wollen. Sie folgt mir, umschlingt Charles mit ihren Armen und drängt sich an ihn, so daß seine Erregung wächst. Es wird immer lustvoller, und gerade will ich weiter in dieser Richtung vordringen, die Sperre überwinden, die da offenbar von irgendwelchen schwachen Bewußtseinsresten bei Charles und dem Mädchen gebildet wird, als plötzlich die Nische in grelles Licht getaucht wird. Ich ziehe mich zurück.
    »O Charles!« schrie Betty auf und stieß ihn plötzlich zurück, so daß er nach rückwärts torkelte und mit dem Gesäß auf der untersten Stufe landete. »Das erlaubt dir Flossie vielleicht«, begann Betty, und dann gewahrte sie, daß über ihnen auf der Treppe jemand stand. Sie blickten beide auf und sahen Alfred, der in seiner durchnäßten Hose auf dem Treppenabsatz stand.
    Bettys Gesicht war rot, ihr Haar zerzaust, und im Ausschnitt ihres Kleides steckte Charles’ Fliege. Langsamen Schrittes kam Alfred die Treppe herunter, den Blick

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