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Werwelt 03 - Der Nachkomme

Werwelt 03 - Der Nachkomme

Titel: Werwelt 03 - Der Nachkomme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Stallman
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das Wesen in den Sand fallen und drücke ihm, die Krallen ausgestreckt, eine Pranke auf den Bauch.
    › Mach schon Schluß, verdammt nochmal. ‹
    › Was bist du? ‹
    Der Koyote läßt seine Beine locker, so daß die Pfoten nach vorn fallen. Die spitzen Zähne verschwinden hinter den Lefzen, der Kopf dreht sich zur Seite, er bietet mir den Hals. Er wälzt sich auf die Seite, und seine hechelnde Zu n ge hängt in den Sand.
    › Du bist ein intelligentes Wesen? ‹
    › Meinst du, diese Wüste gehört dir allein? ‹
    Die Entdeckung dieses Wesens hat mich völlig aus der Fassung gebracht. Mir ist rätselhaft, was das zu bedeuten hat. Das Geschöpf blickt aus matten Augen zu mir auf, dann sieht es weg.
    › Du bist von der Art der Großkatzen. Ich erwarte deinen Todeshieb. ‹
    › Ich töte kein intelligentes Wesen ‹ , sage ich zu ihm. Ich muß mehr wissen. › Wie kommt es, daß du die Gestalt wa n deln kannst? ‹
    Der Hund blickt mit einem Flackern der Überraschung zu mir auf.
    › Ich bin von draußen, genau wie du. Du siehst nicht wie ein Junges aus. Aber du spielst mit mir. ‹
    Die Augen schließen sich, und der Koyote atmet in he f tigen Stößen. Er bekommt Sand in die Nase und niest.
    Woher weiß dieses Geschöpf diese Dinge? Es scheint mehr über meinen – unseren – Zustand zu wissen als ich. Mein Hirn juckt vor Neugier.
    › Du bist auch ein Menschenwesen? ‹ frage ich. › Du hast eine Menschengestalt? ‹
    › -? ‹
    › Mit welcher Gestalt bekleidest du dich im allgemeinen, um auf der Welt zu leben? ‹
    › Du spielst mit mir, große Katze. Du und dein verdam m ter Hochmut! Ich habe meine Konnexion nicht vollbracht, und nun werde ich sie niemals vollbringen. Hier bin ich, auf ewig ein Koyote, ein Tier, das ein Tierleben lebt. Na los schon, töte mich. ‹
    Er reckt seinen Hals, als wäre er zu Hause in seinem Bau, und schließt die Augen, wobei er einen tiefen r ö chelnden Seufzer ausstößt.
    › Ich muß dich noch mehr fragen ‹ , sage ich. Die Neugier hat jetzt die Oberhand über die Klugheit gewonnen. › Was ist Konnexion? ‹
    Der Koyote zieht die Beine unter seinen Leib und beäugt mich mit seltsamem Blick. Ich habe den Eindruck, daß ihm ein Wort der Verwunderung entfährt, doch schon ist es ve r raucht. Ruhig daliegend, die Vorderläufe vor sich ausges t reckt, blickt er mich an.
    › Dann bist du also doch ein Junges. ‹
    › Ich lebe seit beinahe drei Jahren in der Bewußtheit ‹ e r widere ich trotzig.
    Der herablassende Ton dieses dummen wilden Hundes, den ich in fairem Kampf gestellt habe, behagt mir gar nicht. Er ist schließlich in meiner Macht, ich kann ihn j e derzeit töten.
    › Und du hast durch die Menschen gelebt ‹ , sagt das G e schöpf, als betrachte er meine Sünden im Licht seiner übe r legenen Moral.
    Ich werde allmählich ärgerlich.
    › Du redest Unsinn ‹ , entgegne ich ziemlich barsch. › Du willst mich nur unsicher machen. Du bist ja nichts weiter als eine Art von Geschöpf, der ich bisher noch nicht b e gegnet bin. ‹
    › Ja, ich bin nur ein Tier. ‹ Er nickt mit seinem Kopf zum Fluß hin. › Wie die da drüben. ‹
    Ich möchte gern wissen, was dieses Geschöpf allem A n schein nach weiß, doch es mißhagt mir, meine eigene U n wissenheit zur Schau zu stellen. Der Koyote wedelt mit seinem zerfransten Schwanz wie ein freundlicher Hau s hund.
    › Wir sind beide von draußen ‹ , sagt er in versöhnlichem Ton. › Wir sollten einander nicht vernichten. Und du bist ein Junges, das sich noch nicht gepaart hat, und daher weißt du nichts. Ich kann dir vieles sagen. ‹
    Sein überlegenes Getue ist mir verhaßt; er ärgert mich, dieser schäbige kleine Schnorrer. Aber ich möchte mehr erfahren.
    › Wenn du mich nicht so fest hältst ‹ , sagt der Koyote, › dann kann ich nachdenken und dir etwas über die Welt erzählen. Das möchtest du doch wissen, nicht wahr? ‹
    Ich nicke, ziehe die Krallen ein und setze mich nieder.
    › Ist es dir jetzt bequem? ‹
    Ich nicke, die Augen voller Widerwillen auf das Wesen gerichtet.
    › Nun werde ich dir von dir selbst erzählen ‹ , sagt er, wä h rend er sich aufsetzt und sich bemüht, ein intelligentes G e sicht zu machen. › Weißt du um den Mond? ‹
    › Ich weiß, daß er Bedeutung hat, aber nicht warum. ‹
    › Und du weißt nicht um den Großen Sprung, und auch nicht, wann er geschehen wird? ‹
    › Ich weiß nicht, was du meinst. ‹
    › Du hast keine Paarung versucht? ‹
    › Ich bin nie

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