Werwolf - Der Verfall (German Edition)
Benehmkurs aufbrummen und ihm beibringen,
wie man vernünftig mit Leuten umging. „ Reden
Sie bitte weiter.“ Freundlich lächelte Lardes ihn an. „ Sie
bestehen darauf allein mit dem Anführer zu sprechen. Sie räumen
ihm ein, er möge soviel Schutz mitbringen, wie er benötigt
um sich wohl zu fühlen. Aber ansonsten wollen sie ausschließlich
mit ihm sprechen.“ „ Ich
danke Ihnen. Führen Sie unsere Gäste zunächst in mein
Arbeitszimmer und bietet ihnen Erfrischungen an.“ „ Ja,
Herr.“ So plötzlich er gekommen war, so plötzlich war
er auch wieder weg. „ Ich
halte gar nichts davon. Nur den Anführer, ja klar und wenn wir
nach Euch sehen finden wir ein ausgeräuchertes Arbeitszimmer
oder wie?“ „ Oh
Gerrus, schaltet eure Vorurteile doch endlich mal ab.“ Suriel
schien mittlerweile ernsthaft wütend, normalerweise war sie die
Beherrschte von ihnen. „ Ich
denke auch wenn eine gewisse Gefahr darin lauert, dass wir nie wieder
so leicht eine Chance bekommen werden, sie zur Rechenschaft zu
ziehen. Und dass sie hier sind, bedeutet ja immerhin dass sie
aufgeschlossen zu sein scheinen.“ „ Wenn
der Preis euer Kopf ist, gebe ich nichts darauf mit den Viechern zu
verhandeln.“
Viele stimmten Gerrus murmelnd zu. „ Sie
hätten jeden von uns in der Nacht töten können, ohne
dass wir auch nur etwas bemerkt hätten. Wieso sollten sie sich
jetzt hier auf dem Silbertablett präsentieren, wenn sie tödliche
Absichten hätten? Da gäbe es viel bessere Methoden für
sie.“ „ Da
fängt es schon an, ihr hinterfragt diese Tölen, was von der
Annahme ausgeht sie wären intelligente Wesen. Und Silbertablett
ist das richtige Stichwort. Hören wir, was sie wollen und
schicken wir sie in direkt in die Hölle.“ „ Nein,
Gerrus.“ Diesmal war Lardes, Suriel zuvor gekommen. „ Ich
verstehe deinen Standpunkt und es mag einiges wahres daran sein, aber
sie sind immer noch unsere Gäste. Wir werden sie also
dementsprechend behandeln und das sieht laut Gastrecht keinen
Totschlag vor, ich muss dich enttäuschen. Ich werde mir anhören,
was sie wollen.“ „ Aber“-
„Nein, kein diskutieren mehr! Ich werde mir Wachen
mitnehmen und auch vor der Tür werden welche postiert sein. Aber
davon abgesehen, wird es keine kriegerischen Handlungen geben.
Das
gilt vor allem für dich, Gerrus.“ Lardes konnte ein
Lächeln nicht unterdrücken. Er
meinte es gut, das wusste er, aber zuweilen schoss Gerrus doch über
das Ziel hinaus. „ Solange
es nicht zu spontanen Änderungen kommt, die ich euch mitteilen
würde, sehen wir uns wie sonst auch um 5 Uhr zur allgemeinen
Versammlung. Jetzt entschuldigt mich, unsere Gäste
warten.“
Walerion verstand Kelladres mittlerweile sehr gut.
Wie er durch die Stadt gegangen war und die Häuser und manches
Innenleben gesehen hatte, ließ sich die Entwicklung der
Menschen nicht verleugnen. Er hatte so oder so, der Stadt einen
Besuch abstatten wollen. Die unerwartete Entwicklung mit seiner
Absetzung hatte den Wunsch nur unterstützt. Er brauchte ein
wenig Ruhe und Abstand. Bailor war in der Nacht noch zu ihm gekommen
und hatte ihn gebeten als offizieller Diplomat mit den Menschen in
Kontakt zu treten.
Walerion hatte ohne zögern sofort
zugestimmt und ihn ziemlich schnell abgefertigt. Er war einfach nicht
in der Stimmung für langatmige Gespräche, nicht mal mit dem Anführer .
Er
wollte nicht hören, dass es nicht Bailor's Absicht gewesen war
und wie leid es ihm vermutlich doch tat. Die Situation hatte sich
grundlegend geändert und Walerion passte sich so gut wie möglich
eben an. Aber stundenlanges darüber debattieren konnte er jetzt
echt nicht gebrauchen.
Geräusche und ein Tür öffnen
kündigten nun endlich das Menschenoberhaupt an.
Walerion war
die Geduld in Person, hatte sich jedoch langsam gefragt, wie lange er
sie eigentlich warten lassen wollte. Bailor hatte ihm ursprünglich
persönlichen Geleitschutz angeboten, aber er hatte abgelehnt.
Von privaten Motiven abgesehen, war es auch nicht richtig wenn der
neue Anführer sich unnötig in Gefahr begab. Walerion
unterdrückte Anflüge von Bitterkeit.
Zudem war er
unauffälliger wenn er von zwei aufgedrängten Leibwachen
abgesehen, alleine reiste „ Tut
mir leid, dass ich Euch warten ließ. Wir waren nur mitten in
Absprachen und Euer Besuch kam etwas unerwartet. Ich bin Lardes.“
Er reichte ihm die Hand. „ Walerion.“ „ Nun
was kann ich für Euch tun?“ „ Zunächst
einmal solltet Ihr dem, den ihr Gerrus nennt, vielleicht
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