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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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gern.“
    Die Garage wurde von derselben hochwertigen Alarmanlage geschützt, die das ganze Anwesen absicherte. Es gab keineFenster. Ambers übereifriger Fan musste also entweder direkt von der Straße oder durchs Haus gekommen sein.
    Wes drückte den Knopf des automatischen Toröffners, um zu überprüfen, ob die Tore direkt in die Steinmauer eingebaut waren, die das Anwesen umfriedete. Es gab zwar auch ein Tor und eine Einfahrt vor dem Haus, aber die wurde vermutlich in erster Linie von Gästen genutzt.
    Er drückte erneut auf den Knopf, und das Garagentor schloss sich wieder.
    Wie alle anderen Räume im Haus war die Garage riesig. Es gab drei Stellplätze, alle waren belegt: mit einem Maserati, einem Porsche und einem echten Oldtimer – einem Triumph Spitfire von 1966. Wes verschlug es die Sprache.
    Zwei Türen führten ins Haus. Durch die eine waren Wes und Brittany gekommen. Sie führte in die Küche. Die andere … Wes öffnete sie.
    „Großer Gott, ist dieses Haus riesig!“
    Brittany spähte über seine Schulter. „Ah“, sagte sie, „das ist der Waschraum – mit integriertem Ballsaal. Natürlich.“
    Vom Waschraum führte eine Treppe hinunter in den Keller, ein Riesenlabyrinth aus Beton, zu dem auch ein Weinkeller gehörte.
    Es kostete etwas Zeit, aber Wes überprüfte sämtliche Fenster darauf, ob sie mit der Alarmanlage verbunden waren. Alles war in Ordnung. Die Fenster waren gut abgesichert.
    „Glaubst du wirklich, dass sich ein erwachsener Mann durch diese winzigen Fenster zwängen kann?“
    Wes grinste. „Ich könnte es schaffen.“
    „Ja, schon, aber du bist … sehr gut in Form. Jeder, der einen Bauch vor sich herschiebt, würde stecken bleiben.“
    Er schaute sie an. „Du wolltest klein sagen, nicht wahr?Keine Sorge, es stört mich nicht.“
    „Du bist nicht klein“, widersprach sie. „Du bist einfach … kompakter gebaut als andere Männer.“
    Wes musste darüber lachen. „Mein Vater ist ein echter Riese“, erzählte er. „Er ist einen Meter neunzig groß. Meine jüngere Schwester Colleen ist auch groß. Größer als ich, um ehrlich zu sein. Genauso mein Bruder Frank. Wie das Schicksal so spielt, komme ich mehr nach meiner Mutter. Lauter Elfen in ihrer Familie: Wir sind klein, aber schnell und zäh.“
    „Es stört dich, richtig?“
    Ja. „Natürlich nicht. Ich meine, klar, ich brauchte ein paar Jahre, um den Schock zu verdauen, dass ich nicht mehr wuchs, Colleen aber schon. Und ich bin häufiger in Prügeleien verwickelt worden, weil ich immer wieder beweisen musste, was für ein harter Bursche ich bin, obwohl ich zu kurz geraten bin, und …“
    Brittany schaute ihn nur an. Er hatte ihr die Wahrheit über Lana erzählt, verdammt noch mal!
    „Ja“, gestand er ein, „es stört mich manchmal. Was für ein dummer genetischer Zufall, dass ich kurz geraten bin und Colleen in die Höhe geschossen ist! Verstehst du?“
    „Ja, das verstehe ich. Es hat mich immer entsetzlich geärgert, dass Melody so viel hübscher ist als ich“, erzählte Brittany. „Ich liebe sie wirklich sehr, aber trotzdem bin ich manchmal eifersüchtig. Eifersucht ist eine ganz normale menschliche Eigenschaft. Ich kümmere mich nicht groß darum, weil ich einen Punkt in meinem Leben erreicht habe, an dem ich mich so mag, wie ich bin. Aber ein kleiner Funke Eifersucht aus der Teenagerzeit ist geblieben. Damals hatte ich noch nicht akzeptiert, dass es Dinge gibt, auf die ich keinen Einfluss habe. Ich meine, klar, ich hätte mirdie Nase korrigieren lassen können, aber wozu? Heute bin ich sehr froh, dass ich es nicht getan habe.“
    „Du hast eine tolle Nase.“
    „Danke.“ Sie lächelte ihn an. „Sie ist ein wenig spitz, aber trotzdem danke.“
    „Zufällig mag ich spitze Nasen.“
    Ihr Lächeln wurde strahlender. „Und zufällig mag ich kompakt gebaute Männer.“
    Nur nackte Glühlampen hingen von der Kellerdecke, und sie gaben kein sehr helles Licht. Überall lauerten tiefe Schatten. Schatten und verführerische Möglichkeiten.
    Aber sie hatte ihm erzählt, was geschehen war, als sie das letzte Mal mit einem flüchtigen Bekannten geschlafen hatte: Sie hatte hinterher geweint. Tagelang.
    „Gott, ich will eine Zigarette“, stieß Wes hervor. Nein, was er wirklich wollte, war etwas anderes: zu Brittany gehen, sie fest in die Arme schließen und sie so küssen, dass die Welt um sie herum versank.
    „Tja, du kriegst aber keine.“ Sie wandte sich zur Treppe. „Wie wollen Sie diese Untersuchung fortführen,

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