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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Mr Holmes?“
    „Ich muss mit Amber reden, herausfinden, ob ihre Alarmanlage an dem Tag, an dem der Kerl in ihre Garage eingedrungen ist, scharf geschaltet war. Möglicherweise hatte sie den Alarm nur teilweise aktiviert“, antwortete Wes und folgte Brittany zurück in die Küche. „Es ist verdammt einfach, über die Mauer zu klettern, so in den Hof zu gelangen und dort abzuwarten, ob vielleicht eine Tür oder ein Fenster offen bleibt, wenn Amber fortgeht. So könnte man ins Haus gelangen.“
    Sie blieb abrupt vor der Außentür stehen. „Weißt du, Sherlock, wenn du recht damit hast, dass jeder über dieMauer hüpfen kann – was ich noch nicht so recht glaube, weil ich das ganz bestimmt nicht kann –, dann kann der Kerl sich eingeschlichen haben, während Amber zu Hause war. Das Haus ist so riesig, dass sie gar nichts davon mitbekommen würde.“
    „Ja, da hast du recht.“
    „Beängstigende Vorstellung, oder?“
    „Ein wenig.“
    „Du solltest mit ihr reden. Sie sollte dringend dafür sorgen, dass ihre Alarmanlage immer scharf geschaltet ist. Keine Teilabschaltungen, nicht einmal, wenn ihre Haushälterin da ist.“
    „Aye, aye, Captain Evans! Aber du kommst besser mit, denn wenn ich durch diese Tür hinausgehe, bin ich wieder ein Haiköder.“
    Brittany lachte. „Soll ich versuchen, enorm befriedigt auszusehen – als hätten wir gerade da drin eine schnelle Nummer geschoben?“
    Auch Wes lachte, legte ihr den Arm um die Taille und zog sie eng an sich. „Bleib einfach an mir kleben, streich mir ab und zu mit den Fingern durch die Haare und himmele mich an.“
    Sie hob die Hand, um ihm das Haar aus der Stirn zu streichen. Ihre Berührung war sanft, und ihr Blick wurde weich und warm. „Etwa so?“, flüsterte sie.
    Er schaute sie an, und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wann war ihm das zum letzten Mal passiert?
    Sie stand nahe genug, dass er sie küssen konnte, und für etwa eine halbe Sekunde war er drauf und dran, es tatsächlich zu tun. Er musste sie einfach küssen! Zum Teufel mit all seinen Bedenken!
    Aber dann zuckten ihre Mundwinkel, als versuchte sievergebens, ein Lächeln zu unterdrücken.
    Und er wusste, dass sie nur so tat als ob. Sie spielte nur ein Spiel. Sie spielten beide nur ein Spiel.
    „Das ist nahezu perfekt“, brachte er hervor. „Komm, schauen wir, wo Amber steckt.“

6. KAPITEL
    A mber Tierney nahm die Bedenken ihrer Schwester – und von Wes – nicht sonderlich ernst.
    Aus der Nähe betrachtet war sie noch hübscher als im Fernsehen. Lange rote Locken umrahmten ein nahezu vollkommen ovales Gesicht, aus dem strahlend grüne Augen leuchteten. Während Brittany beobachtete, wie Wes und Amber miteinander redeten, schweiften ihre Gedanken zu Lana. Wenn sie auch nur ansatzweise so aussah wie Amber, war es kein Wunder, dass Wes ihretwegen den Kopf verlor.
    Lana, das Aas. So titulierte Brittany sie in Gedanken. Lana, das Aas, war mit einem Mann verheiratet, der Wizard genannt wurde. Wizard, der Verlierer. Lana, das Aas, wusste, dass Wizard, der Verlierer, ihr untreu war. Aber statt dem Mistkerl einen Tritt zu verpassen, stärkte sie ihre Selbstachtung, indem sie einen anderen Mann – Wes – für sie durch Reifen springen ließ.
    Nun ja, vielleicht sollte sie nicht ganz so hart mit Lana ins Gericht gehen. Brittany wusste noch recht gut, wie schrecklich ihr zumute gewesen war, als sie herausfand, dass ihr Exmann Quentin sie betrog. Auch sie war sich eine Zeit lang unsicher gewesen, wie gelähmt und unfähig, irgendetwas zu unternehmen. Diese Zeit lang hatte bei Brittany zwar nur etwa zwanzig Minuten gedauert, aber manche Frauen brauchten Wochen oder gar Monate, um die verschiedenen Phasen einer auseinanderbrechenden Beziehung zu durchlaufen.
    Leugnung. Zorn. Trauer. Akzeptanz. Noch mehr Zorn.
    Allerdings sah es ganz so aus, als hätte Lana, das Aas, viel zu schnell die Phase der Akzeptanz erreicht – als würdesie die Seitensprünge ihres Mannes einfach hinnehmen. Mit der Folge, dass nicht die Beziehung auseinanderbrach, sondern ihre Selbstachtung den Bach runterging.
    „Ich erinnere mich, dass die Tür, die von der Garage zur Küche führt, verschlossen war“, sagte Amber. Gerade trudelten neue Gäste ein, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen und winkte. „Carrie! Bill! Ich bin gleich bei euch.“ Dann wandte sie sich wieder an Wes. „Ich habe im Moment wirklich keine Zeit, mich über dieses Thema zu unterhalten.“
    „Ich meine, Sie sollten darüber nachdenken, ein

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