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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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paar Sicherheitskräfte in Ihr Personal aufzunehmen“, schlug Wes vor. „Vielleicht nur vorübergehend.“
    „Sie meinen Bodyguards?“ Amber riss die Augen auf und lachte. „Ich bin im Studio, am Drehort oder hier zu Hause. Ich habe gar keine Zeit, auszugehen, und ich glaube einfach nicht, dass ich einen Bodyguard brauche, wenn ich vom Schlafzimmer in die Küche gehe.“
    „Vielleicht brauchen Sie keinen Bodyguard“, warf Brittany ein, „aber einen Reiseführer könnten Sie hier vermutlich schon gebrauchen.“
    Amber bekam die Anmerkung nicht mehr mit, weil sie bereits zu Carrie und Bill eilte, um sie willkommen zu heißen. Aber Wes hatte sie gehört.
    Er lachte, aber es klang nicht besonders fröhlich, weil er mit ansehen musste, wie Amber mit den neu eingetroffenen Gästen die Bar ansteuerte.
    „Ich muss einen neuen Termin mit ihr ausmachen“, sagte er. „Ich muss mit ihr reden. Vielleicht sollte ich ihren Manager oder ihren Agenten mit hinzuziehen und einen Treffpunkt wählen, wo man sich hinsetzen und sie wenigstens versuchen kann, mir eine halbe Stunde Aufmerksamkeit zuschenken.“ Er schüttelte verärgert den Kopf. „Sie glaubt auch nicht, dass jemand über die Mauer klettern kann.“
    „Die Mauer ist sehr hoch“, meinte Brittany. „Wenn man erst mal oben ist, wie zum Teufel soll man dann wieder runterkommen?“
    „Springen.“
    „Und sich den Fuß verstauchen, was für das weitere Vorgehen ziemlich hinderlich wäre. Wie soll man jemandem nachstellen, wenn man nicht laufen kann?“
    Wes seufzte. „Mir scheint, ich muss demonstrieren, wie einfach das ist. Das ist vielleicht das Beste. Ich mache ein Treffen mit Amber und ihrem Manager und Agenten hier in ihrem Haus aus. Sage ihr, sie soll die Alarmanlage scharf stellen und in der Küche warten. Und dann überwinde ich die Sicherheitssysteme. Klettere über die Mauer und dringe ins Haus ein, ohne dass ein Alarmsignal ausgelöst wird. Wusstest du, dass die Fenster im dritten Stock gar nicht gesichert sind?“ Er schüttelte angewidert den Kopf.
    Brittany schirmte ihre Augen mit der Hand vom Licht der Scheinwerfer ab, die die Außenfassade des Hauses beleuchteten, und schaute hoch zum dritten Stock. „Darf ich zuschauen?“, fragte sie. „Ich habe nämlich noch nie einen Menschen fliegen sehen. Genau das hast du doch vor, um dort hinaufzugelangen, oder?“
    Er reagierte genau so, wie sie erhofft hatte – mit einem fröhlichen Grinsen und blitzenden Augen. Oh Mann, so war er einfach atemberaubend attraktiv! Strahlend weiße Zähne, leicht gebräunte Haut, lachende blaue Augen und leicht rötliche Reflexe im Haar – ein Bild von einem Mann.
    „Mein letzter Flugversuch ist ziemlich böse ausgegangen“, sagte er. „Ich habe mir dabei die Nase und ein Handgelenk gebrochen.“
    Sie verengte die Augen und schaute ihn an. „Lass mich raten. Du warst zehn und bist mit einem Umhang mit einem riesigen S drauf aufs Dach deines Elternhauses geklettert.“
    „Ich war sieben“, korrigierte er. „Und es war kein Umhang, sondern ein Laken aus dem Bett meiner Eltern. Ich hatte mir die Zipfel an die Hand- und Fußgelenke gebunden und sprang. Das Ergebnis entsprach nicht ganz dem, was ich mir erhofft hatte.“
    Brittany lachte. „Was denn, hast du geglaubt, du würdest zu Boden segeln?“
    „Ja, genau. Bei Bugs Bunny hat das immer funktioniert.“
    Eine der Frauen, die bauchfrei trugen – eine von vielen, die auf diese Weise ihre flachen Bäuche präsentierten –, näherte sich. Sie musterte Wes so gierig, als sei er eine der unglaublich leckeren Krabbenpasteten vom Büfett, an denen Brittany sich gütlich getan hatte.
    Brittany rückte eng an ihn heran und schlang ihm den Arm um die Hüfte. Die freie Hand legte sie ihm in den Nacken und spielte dort mit seinen Haaren. Er hatte wunderschönes Haar, weich und dicht. „Wie lange hat es gedauert, bis du wieder aufs Dach geklettert bist?“ Sie klang ein wenig atemlos, was ohne Zweifel auf die plötzliche Hitze in seinen Augen zurückzuführen war. Das konnte Wes wirklich gut: sie anschauen, als interessierte ihn keine andere Frau der Welt auch nur im Geringsten, wenn sie so nahe bei ihm stand.
    „Drei Tage“, gab er zu. Mit einem Finger strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hinters Ohr. Jeder, der sie beobachtete, musste einfach glauben, dass sie alles um sich herum vergessen hatten.
    „Deine arme Mutter“, sagte sie.
    Er spielte mit ihrem Ohrring, immer noch mit nur einem Finger.

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