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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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herum überwältigen zu lassen. War das etwa George Clooney, der da am Rand der Gruppe stand? Wenn nicht, dann war es sein noch besser aussehender Doppelgänger. Er nickte ihr zu, die dunklen Augen strahlten fast so viel Wärme aus wie sein Lächeln.
    „Ich habe gerade allen erzählt, wie du mich gesund gepflegt hast, nachdem ich verwundet wurde. Du weißt schon, als meine Einheit in einen Terroristenhinterhalt geriet.“ Damit sicherte Wes sich ihre volle Aufmerksamkeit.
    „Ach, habe ich das? Und wann war das?“
    „Nicht beim ersten Mal“, antwortete er, wandte sich der Menge zu, schloss kurz die Augen und schüttelte in gespielter Entrüstung den Kopf. „Das ist zweimal passiert, und sie bringt es immer wieder durcheinander …“
    „Wohin soll denn die Hochzeitsreise gehen?“, fragte die Frau in dem kurzen Kleid.
    Was für eine … interessante Frage. Brittany zog dieBrauen hoch und schaute Wes fragend an. Offensichtlich gab es Details in seiner „alten“ Geschichte, über die sie ein wenig genauer hätte informiert sein müssen.
    „Ich habe ihnen erzählt, wie wir in einen Hinterhalt geraten sind“, erläuterte Wes. „Du weißt schon: Die Ärzte waren total überzeugt davon, dass ich sterben würde, aber ich schlug die Augen auf und sah dich. Vor die Wahl gestellt, zu dir oder in das helle Licht zu gehen, habe ich mich natürlich für dich entschieden.“
    „Natürlich“, stimmte sie zu. Sie musste sich auf die Wange beißen, um nicht loszuprusten. Was Wes natürlich sonnenklar war. „Wohin soll die Hochzeitsreise gehen, Häschen? Als wir das letzte Mal darüber sprachen, schwankten wir zwischen Algerien und Bosnien.“ Während Wes mühsam ein Lachen unterdrückte, wandte sie sich an die versammelten Zuhörer. „Ich fürchte, der arme Wesley braucht den Extra-Adrenalinstoß, den ein Urlaub in Ländern mit höherer Wahrscheinlichkeit von Terroranschlägen mit sich bringt. Um in Fahrt zu kommen. Sie wissen ja sicher, wie komisch Männer sein können. Er mag den Arzt einfach nicht darum bitten, ihm Viagra zu verschreiben. Ich würde ja liebend gern nach Hawaii fliegen, aber …“
    Wes legte ihr den Arm um die Taille und zog sie fest an sich. Dann küsste er sie aufs Ohrläppchen. „Vielen herzlichen Dank“, murmelte er.
    Sie lächelte ihn strahlend an. „Gern geschehen, Zuckerschnäuzelchen!“
    „Wie gehen Sie damit um, wenn er zu Kampfeinsätzen muss?“, fragte eine Frau mit Sonnenbrille. Brittany war sich nicht sicher, aber sie meinte, sie schon ein paarmal im TV-Nachmittagsprogramm gesehen zu haben, wenn sie imPausenraum des Pflegepersonals im Krankenhaus saß.
    „Mein Glaube hilft mir“, antwortete sie. Sie hatte ihrer Schwester dieselbe Frage gestellt, und Melody hatte so geantwortet.
    „Haben Sie keine Angst, dass er Sie beispielsweise mitten in der Nacht angreift?“
    Wie bitte? „Da ich keine Terroristin bin: nein.“
    Offenbar gefiel Wes diese Antwort, er drückte sie kurz.
    Sein Arm lag immer noch um ihre Taille, und er hielt sie fest an sich gedrückt. Sie spürte die Muskeln seines Oberschenkels, seine harte Brust. Ihr Exmann war größer und kräftiger gebaut gewesen, aber trotzdem nicht einmal annähernd so muskelbepackt wie Wes.
    „SEAL – das steht doch für sea, air und land, nicht wahr? Stimmt es, dass man es zu Lande, zu Wasser und in der Luft miteinander treiben muss, um einen SEAL heiraten zu dürfen?“
    Großer Gott! Brittany bezweifelte, dass das stimmte, aber sie wusste es einfach nicht. Gab es irgendeinen geheimen Club, von dem sie keine Ahnung hatte? Ihrer Schwester war es gelungen, in zehntausend Meter Höhe schwanger zu werden, aber Melody hatte zu dem Zeitpunkt nicht die Absicht gehabt, zu heiraten. Was zu Wasser und zu Lande anging – zu Lande war leicht, und die meisten SEALs konnten problemlos an Boote herankommen. Es sei denn …
    „Wenn Sie von zu Wasser reden, meinen Sie dann unter Wasser oder an der Oberfläche?“, fragte sie. Die Frage war so lächerlich, dass sie tatsächlich lachen musste. Sie wandte sich an Wes. „Denn, Liebling, unter Wasser haben wir’s schon ein paarmal getrieben, nicht wahr? Beim Tauchen vor der thailändischen Küste und in der Beringstraße …“
    Wes gab schon wieder Geräusche von sich, als kämpfe er mit einem Erstickungsanfall.
    „Es tut mir so leid“, sagte Brittany, „aber mein Liebster braucht dringend ein bisschen Luft zum Atmen. Alte Verletzungen, wissen Sie. Die machen ihm immer wieder zu schaffen.

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