Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
nicht belügen, nicht in so einer Angelegenheit. Und sie sagte, Dani habe ihr erzählt, sie habe die ganze Nacht mit Melero verbracht. Nach beinahe sechs Monaten, in denen sie mir immer wieder erzählt hat, sie sei noch nicht bereit für diesen Schritt.“ Er lachte, aber ohne jeden Humor. „Tja, ich schätze, jetzt war sie es wohl doch.“
    „Was haben solche Arschlöcher nur an sich?“, fragte Wes und wischte sich Toastkrümel von den Fingern. Er dachte an Wizard. Wo immer Wizard auftauchte, fielen ihm die Frauen in den Schoß. „Die Frauen fliegen einfach auf solche Typen. Ich begreife das einfach nicht.“
    „Ich auch nicht.“ Andy schob sein Müsli beiseite. Offenbar war ihm der Appetit vergangen. „Immerzu habe ich dieses Bild vor Augen: sie mit ihm in seinem Bett. Das macht mich total fertig.“
    „Ich weiß, wie das ist.“ Das entsprach der Wahrheit. Es kostete ihn keine Mühe, sich vorzustellen, wie Lana mit Quinn … Er schüttelte den Kopf, um das Bild wieder zu vertreiben. „Du musst aufhören, darüber nachzudenken. Es tut dir nicht gut.“
    „Ja, das weiß ich selbst, aber …“
    „Kein Aber. Du musst loslassen. Weitergehen. Trauere um sie, und dann lass sie los und … geh weiter.“
    Großer Gott, wie er daherredete! Ausgerechnet er gab diesem Jungen einen Rat, den er selbst schon vor Jahren hätte befolgen sollen.
    Und zum ersten Mal schienen seine Worte bei ihm selbst anzukommen. Was zum Teufel tat er eigentlich? Er verschleuderte sein Leben, verzehrte sich nach Lana, wodoch die Welt voll schöner, kluger, attraktiver Frauen war, die ihn wollten.
    Brittany, zum Beispiel.
    Na ja, okay, vielleicht nicht Brittany. Sie hatte ihm überdeutlich zu verstehen gegeben, dass er nicht ihr Typ war und dass sie nicht mehr von ihm wollte als Freundschaft. Das war zwar unendlich schade, aber er wollte sich keinesfalls schon wieder in eine Frau vergucken, die er nicht haben konnte. Das wäre das Letzte. Endlich schaffte er es, sich innerlich von Lana zu lösen, und dann verliebte er sich prompt in eine Frau, die ihn nicht wollte?
    Aber Amber Tierney? Verdammt, sie hatte eindeutiges Interesse bekundet, mit ihm ins Bett zu steigen, und für den Anfang war das doch super. Brittany hatte recht: Die Frau war mutig und smart und hatte die schönsten Brüste, die er je gesehen hatte. Ihm war zwar nur ein sehr flüchtiger Blick vergönnt gewesen, aber das ließ sich ja vielleicht morgen Abend schon ändern.
    Spielte es eine Rolle, dass sie Lanas Schwester war? Vielleicht war das sogar gut so. Vielleicht konnte er sich Lana so am besten aus dem Kopf schlagen.
    „Lass dir ein paar Tage Zeit“, empfahl er Andy. „Und dann, wenn du aus Phoenix zurückkommst, rufst du das Mädchen von heute Abend an. Bewahr ihre Nummer irgendwo auf, wo du sie nicht verlieren kannst. Geh mit ihr ins Kino, wenn du wieder in der Stadt bist.“
    „Ja, mal sehen“, meinte Andy. „Ich … ich habe geglaubt, sie zu kennen. Dani, meine ich. Verstehst du?“
    „Ja, aber manchmal tun Menschen Dinge, die scheinbar sinnlos sind. Für sie selbst sind sie es aus irgendwelchen Gründen aber nicht. Warum zum Beispiel sollte eine Frau bei einem Mann bleiben, der sie beispielsweise ständigbetrügt? Ich meine, wenn sie davon weiß? Ich kann mir höchstens vorstellen, dass da noch andere Dinge eine Rolle spielen, von denen ich keine Ahnung habe.“
    Andy stand auf und schüttete den Rest seines Müslis in den Mülleimer. „Mom hat das nicht getan. Sie hat ihren Mann achtkantig rausgeschmissen, als sie dahinterkam, dass er fremdging.“
    Wes musste lächeln. „Britt lässt sich die Dämlichkeiten anderer keine Sekunde länger gefallen als unbedingt nötig.“ Meine eigenen inbegriffen. Deshalb hält sie mich auch so kategorisch auf Abstand.
    Andy räumte seine Müslischale und den Löffel in den Geschirrspüler und ließ sich Wes’ Teller geben.
    „Andy, wenn du mich fragst, solltest du die Geschichte mit Dani unter Lebenserfahrung buchen. Aber lass nicht zu, dass du deshalb selbst zu einem Mistkerl wirst, in Ordnung? Mag ja sein, dass Frauen sich zu miesen Typen hingezogen fühlen, aber die Frauen, die etwas für dich sind, die sind so wie deine Mutter. Die suchen nach einem guten Mann, nach einem Mann, der sie mit dem Respekt behandelt, den sie verdient haben. Hörst du mir überhaupt zu?“
    „Ja.“ Andy schloss die Geschirrspülmaschine. „Für den Fall, dass wir uns morgen früh nicht mehr sehen, wünsche ich dir schon mal ein

Weitere Kostenlose Bücher