Wes - Wächter der Nacht
wollte seine Hände auf ihrem Körper, wollte, dass er ihr über den Rücken und den Po strich, sie enger und enger zu sich heranzog, als wollte er sie in sich aufsaugen.
„Hoppla! Oh, entschuldigt!“
Amber.
Wes ließ Brittany so schnell los, dass sie beinah gefallen wäre.
„Entschuldigung“, sagte auch er, aber sie konnte nicht ausmachen, ob das an Amber gerichtet war oder an sie. Dann wandte er sich an Amber. „Ich, ähm, habe nicht allzu viele freie Tage, und …“
„… und Brittanys Sohn ist nicht in der Stadt“, vollendete Amber den Satz für ihn. „Ihr braucht mich nicht in einHotel zu bringen. Ich kann allein fahren. Wenn ihr … mich aber vielleicht in die Garage begleiten könntet?“
„Natürlich“, sagte Wes. Er schaute Brittany an. „Entschuldige. Es … tut mir leid.“
Wofür entschuldigte er sich? Dafür, dass er sie fast umgeworfen hatte, oder für diesen unglaublichen Kuss?
„Mir tut es leid“, warf Amber ein. „Ich habe euch den Abend verdorben.“ Möglicherweise meinte sie es sogar ehrlich.
„Schon in Ordnung.“ Brittany schaute Wes an. „Es ist wirklich in Ordnung, weißt du.“
Er sah sie an, sagte aber nichts. Was konnte er auch sagen, solange Amber danebenstand?
Schweigend gingen sie hinunter in die Garage.
Wes fuhr mit beiden Händen am Steuer. Brittany saß schweigend neben ihm, und das belastete ihn schwer. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, sich sofort bei ihr zu entschuldigen, nachdem Amber in ihren Wagen gestiegen und davongefahren war.
Er hätte sie nicht küssen dürfen. Punkt. Er hätte sie nicht anfassen dürfen, niemals schmecken dürfen, wie süß und feurig sie war.
Aber, verdammt noch mal, sie hatte ihn geküsst wie noch keine Frau jemals zuvor.
Sogar jetzt noch, viele Minuten später, war er verstört und fühlte sich wie auf einer emotionalen Achterbahn.
Trotz seiner Entschuldigung, trotz seines Eingeständnisses, dass er zu weit gegangen war, dass es ein Fehler gewesen war, sie zu küssen, sehnte er sich danach, genau das noch einmal zu tun. Ja, noch weiter zu gehen. Er wollte …
Er warf ihr einen Blick zu.
Sie schaute aus dem Fenster, niedergeschlagen, nachdenklich, müde. Verletzt?
Er wusste es ehrlich nicht. Sie hatte einen langen, erschöpfenden und emotional schwer belastenden Arbeitstag hinter sich. Ganz sicher hatte sie das Recht, müde zu sein.
Aber, Gott im Himmel, wenn sie nun gewollt hatte, dass er sie küsste? Und dann kam er und bezeichnete das Geschehene als einen verrückten Fehler!
Andererseits, nachdem Amber aus ihrem Schlafzimmer gekommen und sie beide gestört hatte, war Brittany einfach nur dagestanden und hatte ausgesehen, als wollte sie gleich in Tränen ausbrechen. Er hatte sich entschuldigt. Wofür, das wusste er selbst nicht so genau. Vielleicht dafür, dass er den Kuss so abrupt beendet hatte?
Vielleicht dafür, dass er überhaupt auf der Welt war?
Sie sagte, es sei alles in Ordnung, aber es war nur zu offensichtlich, dass sie log.
Auch jetzt war noch nicht alles in Ordnung mit ihr.
Genauso wenig wie mit ihm. Er war aufgewühlt und verzweifelt, in seinem Innern herrschte totales Chaos.
Wes zwang seinen Blick zurück auf die Straße. Es war schon spät, dennoch herrschte dichter Verkehr. Die Läden hatten bereits geschlossen, aber einige Restaurants waren noch geöffnet, und in den Bars herrschte Hochbetrieb.
Joe’s Cantina, gleich vor ihnen auf der rechten Seite, sah mit den bunten Lichtern und der mexikanischen Dekoration aus wie eine der Bars, in denen er und Bobby früher üblicherweise rumgehangen waren, bis der Laden geschlossen hatte. Sie hatten getrunken und getrunken und getrunken, bis wirklich nichts mehr reinging.
Gleich vor der Bar war ein Parkplatz frei, und Wes trat hart auf die Bremse. Der Wagen geriet leicht ins Rutschen.
Der Fahrer hinter ihm hupte und umkurvte ihn mit quietschenden Reifen, begleitet von wütenden Gesten.
Das riss Brittany aus ihrer tiefen Versunkenheit. Überrascht wandte sie sich ihm zu, als er den Wagen am Straßenrand einparkte.
„Was hältst du davon, wenn wir hier eine Kleinigkeit trinken?“, fragte er und zog die Handbremse an. „Ich könnte einen Tequila vertragen.“
Sie sah ihn an, warf einen Blick auf Joe’s Cantina, schaute wieder ihn an. „Ich glaube nicht, dass das eine gute …“ Sie stockte. Saß einen Moment ganz still da. Holte tief Atem. „Natürlich ist es deine Sache, wenn du wirklich hineingehen willst und …“
„Ich will nicht
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