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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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hat es schlimmer erwischt.“
    Wieder stieß jemand, der es eilig hatte, der Schlägerei zu entkommen, mit ihnen zusammen. Wes nahm Brittany kurzerhand auf die Arme und trug sie aus der Menge heraus, weg von den sich prügelnden Idioten.
    Sein Puls raste immer noch, und Adrenalin durchflutete seine Adern. Wenn es nötig gewesen wäre, hätte er sie in diesem Zustand bis nach L.A. tragen können, ohne langsamer zu werden.
    „Mir geht es gut“, sagte Brittany, während sie um eine Ecke bogen. „Mein Knöchel ist nur … Es ist nur eine leichte Verstauchung. Ich bin sicher …“
    „Es gibt eine Sanitätsstation nicht weit von hier“, gab er kurz zurück. „Ich bringe dich dorthin.“
    „Oh Wes, ich bitte dich! Ich möchte einfach nur nach Hause. Ich weiß, was die mir sagen werden: Gelenk kühlen und Füße hochlegen. Damit komme ich allein zurecht.“
    „Nichts da!“
    Zwei Polizeiwagen fuhren mit heulenden Sirenen und Blaulicht an ihnen vorbei. Offenbar hatte jemand die Schlägerei gemeldet.
    „Autsch!“, stieß Brittany hervor. „Au, au, au! Lass mich runter! Lass mich runter!“
    Hastig setzte Wes sie auf dem Boden ab, und eiskalte Furcht griff nach seinem Herzen. Sie hatte sich die Halswirbelsäule verletzt. Innere Blutungen. Unzählige Verletzungsmöglichkeiten schossen ihm durch den Kopf. „Was tut dir weh?“, fragte er. „Wo tut es weh? Zeig es mir.“ In Fällen wie diesen reagierte er nicht mehr wie ein Zivilist, sondern wie ein Navy Chief: aktiv, effizient. Das vertrieb die Furcht.
    „Nichts tut weh, nirgends. Ich wollte nur, dass du mich runterlässt.“
    Er hätte nicht den Mund öffnen sollen, denn als er es tat, entschlüpften ihm Wörter, von denen er sich geschworen hatte, sie nie in ihrer Gegenwart zu benutzen. Aber sie zuckte nicht erschrocken zusammen, sondern nahm ihn in die Arme.
    „Ach Süßer, mir geht es wirklich gut“, sagte sie ihm ins Ohr und drückte ihn fest an sich. „Ich bin ein wenig durcheinander und habe mir wohl ein paar blaue Flecken eingehandelt, aber ansonsten ist wirklich alles in Ordnung.“
    Er hielt sie einfach nur fest. „Ich habe dich fallen sehen. Und musste sofort an Geschichten von Leuten denken, die bei Rockkonzerten zu Tode getrampelt werden.“
    „Mir geht es gut“, wiederholte sie und küsste ihn.
    Die Erleichterung, das Adrenalin und jetzt auch noch dieser Kuss führten zu einer körperlichen Reaktion, die ihr nicht entgehen konnte.
    „Oh Baby“, sagte sie amüsiert und rückte ein Stück ab, um ihm in die Augen schauen zu können. „Dir liegt wirklich sehr daran, mich zu retten, nicht wahr?“
    Er lachte. Es war total verrückt. Noch vor wenigen Minuten hatte er sich nicht vorstellen können, je wieder lachen zu können – jedenfalls nicht in nächster Zeit. „Ja“, antwortete er, „aber erst, nachdem ich dich zur Sanitätsstation gebracht habe, damit man dich dort untersucht.“
    Brittany schüttelte den Kopf. „Die werden dort mehr als genug zu tun haben. Lass uns einfach nach Hause fahren.“
    „Und wenn du eine Gehirnerschütterung hast?“
    Sie lächelte. „Vielleicht solltest du – als Vorsichtsmaßnahme – heute Nacht dafür sorgen, dass ich nicht schlafe.“
    Ihr Lächeln und diese vielversprechende Anmerkung trugen erheblich dazu bei, dass er ihr endlich glaubte, dasses ihr gut ging. Ihr vorsichtiger Versuch, ihr Gewicht auf den verletzten Fuß zu verlagern, tat ein Übriges dazu.
    „Ich glaube, ich habe mir vor allem den Knöchel angeschlagen“, sagte sie und demonstrierte ihm, dass sie tatsächlich ohne Hilfe gehen konnte. Wie sie gesagt hatte: Sie war nur ein wenig durcheinander und hatte sich blaue Flecken eingehandelt.
    Aber Kopfverletzungen waren tückisch. Also würde er sie auf jeden Fall in den nächsten Tagen mit Argusaugen beobachten, und es gab ein paar Dinge, die sie lieber nicht tun sollte. Zum Beispiel, auf dem Motorrad nach Hause zu fahren.
    Er konnte das Eiscafé am Ende der Straße sehen. Es war gut besucht, trotz der Schlägerei ein paar Ecken weiter. Vor dem Café standen Tische, Sonnenschirme und Stühle auf dem Bürgersteig.
    „Komm, ich kaufe dir ein Eis“, sagte er. „Du kannst dich hierhin setzen und es essen, während ich die Harley nach Hause bringe. Ich komme mit dem Wagen zurück und hole dich hier ab.“
    „Aber mir hat die Fahrt auf dem Motorrad gut gefallen“, protestierte sie.
    „Tut mir leid, aber ich gehe kein Risiko ein.“
    Sie wusste, dass er an Kopfverletzungen dachte. „Ich

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