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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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hinterlassen hatte. Stirb, du Schlampe!
    Brittany stürzte aus dem Zimmer, den Flur hinunter. Sie schnappte sich ihre Handtasche und die Wagenschlüssel vom Küchentisch, rannte durchs Wohnzimmer und riss die Haustür auf.
    Dort, vor dem Fliegengitter, stand ein Mann. Er war kleiner und breiter als Andy, aber größer als Wes.
    Sie versuchte ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen, aber er war zu schnell. Er riss die Fliegengittertür auf, setzte einen Fuß in den Türspalt und rammte die Tür mit der Schulter. Die Wucht des Aufpralls warf sie rücklings auf den Fußboden.
    Das Telefon!
    Sie rannte in die Küche und schrie aus vollem Hals. Aber die Mieter unter ihr waren nicht zu Hause. Um diese Tageszeit war niemand im Haus außer ihr.
    Und wie standen die Chancen, dass irgendwer draußen sie hörte? Alle Fenster waren geschlossen, weil die Klimaanlage lief.
    Dieser Kerl konnte sie in Stücke hacken, während siesich die Lunge aus dem Leib schrie, und niemand würde sie hören.
    Sie packte das Telefon auf dem Küchentisch, aber der Mann war direkt hinter ihr und schlug ihr mit einem harten Gegenstand auf den Hinterkopf, dass ihr die Ohren klingelten. Das Telefon entglitt ihr, als sie stürzte. Es schlitterte über den Fußboden, außer Reichweite.
    Gott, das konnte doch einfach nicht sein! Aber es war wirklich. Oh Wes …
    Stirb, du Schlampe!
    Nicht ohne Gegenwehr. Wes würde sich auch nicht einfach ergeben und darauf warten, dass irgendein Psychopath ihm das Licht auspustete. Er würde kämpfen wie ein wildes Tier.
    Brittany versuchte den Kopf freizukriegen und wappnete sich gegen den nächsten Angriff. Sie drehte sich um, versuchte auf die Beine zu kommen und ihren Angreifer zu sehen. Ihr Handgelenk schmerzte höllisch, aber sie ignorierte den Schmerz. Der war jetzt ihr geringstes Problem.
    Sie hatte an einem Selbstverteidigungskurs teilgenommen, den das Krankenhaus den Krankenschwestern spendiert hatte, die in Spät- und Nachtdiensten arbeiteten. Jetzt versuchte sie sich an irgendetwas zu erinnern, was sie in diesem Kurs gelernt hatte.
    Benutze Worte, um eine Situation zu entschärfen.
    „Ich weiß nicht, was Sie wollen oder wer Sie sind, aber …“
    „Maul halten!“
    Sie blickte in die Mündung einer Waffe.
    Und das war nicht die einzige böse Überraschung. Der Mann, der die Waffe auf sie gerichtet hielt, war derselbe Mann, den sie am Tag zuvor in Old Town San Diego gesehenhatte. Vor dem Eiscafé. Der zornige Mann. Der Geisteskranke, der seine Medikamente abgesetzt hatte.
    „Sie!“ , stieß sie hervor. Mein Gott!
    War er ihr etwa gefolgt?
    Nein, das konnte nicht sein!
    Er legte die Waffe auf die Küchenarbeitsplatte, hob das Telefon vom Fußboden auf und hielt es Brittany hin. „Ruf ihn an!“
    Seine Worte ergaben keinen Sinn. Aber wenn sie das Telefon in die Finger bekam, würde sie sofort die Notrufnummer wählen. Sei freundlich und gefügig. Ganz ruhig bleiben. Nicht aggressiv werden. Warte auf eine Gelegenheit …
    „Wen soll ich anrufen?“ Sie setzte sich auf und griff nach dem Telefon.
    Aber nein, er zog es zurück, aus ihrer Reichweite, als wüsste er, was sie vorhatte. „Ich wähle. Sag mir die Nummer.“
    „Wessen Nummer?“ Sie versuchte ruhig und gelassen zu sprechen, nicht zu der Waffe hinüberzuschauen, die auf der Arbeitsfläche lag, obwohl sie innerlich abzuschätzen versuchte, wie viele Sekunden sie brauchen würde, um die Waffe zu erreichen, wenn sie plötzlich aufsprang. Aber ihr rechtes Handgelenk war bei dem Sturz ernstlich verletzt worden, vielleicht sogar gebrochen, und das war ein gewaltiges Handicap für sie.
    „Ambers Freund“, antwortete er.
    Wie bitte?
    Amber! Verdammt! Es ging um Amber Tierney. Dieser Typ war …
    Ambers Stalker. Der nette kleine Mann, der – nach Ambers Aussage – keiner Fliege etwas zuleide tun würde.
    „Ich bin Amber nur zweimal begegnet“, sagte sie, währendsich ihre Gedanken überschlugen, um zu begreifen, was hier eigentlich gespielt wurde. Warum sollte Ambers Stalker auf einmal hinter ihr her sein? „Ich kenne Ambers Freund nicht.“
    „Du warst gerade mit ihm in San Diego. Du warst …“ Er drückte sich extrem vulgär aus.
    Aber was er sagte, spielte gar keine Rolle, denn jetzt wusste sie, von wem er redete. Er meinte Wes. Großer Gott, er glaubte, Wes sei …
    „Warum wollen Sie mit ihm reden?“, fragte sie, bemüht, weder feindselig noch aggressiv zu klingen, sondern einfach nur neugierig.
    „Ich will nicht mit ihm reden. Du wirst

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