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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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wenn man bedachte, was ihm in den letzten Stunden alles durch den Kopf gegangen war. „Ich kenne sie recht gut, Skelly. Sie ist nicht die Frau, die sich auf sexuelle Abenteuer einlässt.“
    „Sie ist aber auch nicht gerade eine Nonne“, gab Wes zurück. „Sie ist unglaublich heiß und …“
    Cowboy schloss die Augen und zog eine Grimasse. „Ja, ja, schon gut, keine Details, bitte. Das ist schon mehr, als ich wissen will.“
    „Sie ist großartig“, sagte Wes einfach.
    „Ja, das ist sie. Also spiel nicht mit ihr herum! Ich weiß nicht, was zwischen Lana und dir läuft …“
    „Nichts.“ Und das war die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Er liebte Lana immer noch. In gewisser Weise würde er sie immer lieben, aber diese Gefühle waren sehr oberflächlich, verglichen mit den Gefühlsstürmen, die Brittany in ihm auslöste. Brittany, die ihm so viel mehr bedeutete als eine distanzierte und unerreichbare Göttin. Sie war seine Freundin, seine Geliebte, seine Partnerin.
    Sein Herz.
    Wes nahm sein Handy aus der Tasche. „Entschuldige, Cowboy, aber ich muss Brittany anrufen. Ich habe vergessen, sie etwas zu fragen, bevor sie weggefahren ist.“
    Brittany stellte den Mietwagen in ihrer Einfahrt ab, auf Wes’ Parkplatz.
    Wes’ Parkplatz. Du liebe Güte. Der Mann war nur eine Woche hier gewesen, und schon war dieser Platz in der Einfahrt zu seinem Platz geworden?
    Ja, er hatte dort geparkt, na und? Melody parkte auch dort, wenn sie mit Tyler zu Besuch kam.
    Himmel, war sie erschöpft. Und – um ehrlich zu sein – auch traurig. Sehr, sehr traurig.
    Sie liebte Wes Skelly.
    Der jetzt, in diesem Moment, vermutlich bei Lana saß, die Arme um sie geschlungen, und sie tröstete, während sie um diesen Drecksack von einem Ehemann weinte.
    Brittany schleppte sich die Treppe hoch zu ihrer Tür,schloss auf und trat in die Vergangenheit ein. Alles sah noch aus wie vor drei Tagen. Als wäre die Wohnung ein Museum für den letzten Samstagabend.
    Das Geschirr vom Abendessen stand noch in der Spüle. Die Zeitung lag aufgeschlagen auf dem Tisch – beim Kinoprogramm. Ja, genau so, als hätten sie vor, gemeinsam ins Kino zu gehen. Sie hatten etwa vier Minuten darüber nachgedacht, bevor sie ins Bett gesprungen waren.
    Als Andy dann anrief, hatten sie die Wohnung in aller Eile verlassen.
    Der Mülleimer stank, und das schmutzige Geschirr machte die Luft in der Küche nicht besser.
    Brittany trug den Mülleimer durchs Wohnzimmer nach draußen und stellte ihn vor der Haustür ab.
    Das Geschirr hatte sie ebenfalls schnell abgewaschen, aber trotzdem musste offenbar dringend gelüftet werden. Sie drehte die Temperatur der Klimaanlage etwas herunter, und dann gab es keinen Grund mehr, es länger aufzuschieben.
    Sie nahm das Küchentelefon und rief Wes auf seinem Handy an. Die Nummer kannte sie auswendig.
    Bitte, lieber Gott, lass ihn nicht rangehen! Ich will ihm nur eine Nachricht hinterlassen. Das würde viel einfacher sein. Es war auch so schon mehr als schwer genug.
    Auf der Fahrt nach Hause hatte sie einen Plan entwickelt, und obwohl sie um Wes kämpfen wollte, obwohl sie ihm zeigen wollte, wie gut sie zusammenpassten, musste sie ihn zunächst loslassen.
    Ganz loslassen. Ihm seine Freiheit geben. Wie einem gefangenen Vogel oder Schmetterling.
    Wenn du jemanden liebst, gib ihn frei.
    Sie musste das einfach tun.
    „Dies ist die Mobilbox von …“
    „Skelly“, brummte eine digitale Aufnahme von Wes’ Stimme.
    „Hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Pfeifton oder drücken Sie die Ziffer eins für andere Optionen.“
    Brittany holte tief Luft, als der Pfeifton erklang. „Wes. Hi. Ich bin’s, Brittany. Ich bin zurück in L.A. Ich hatte eine gute Fahrt. Ich wollte nur …“ Sie musste sich räuspern, bevor sie weitersprechen konnte. „Ich wollte dir sagen, dass ich die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, sehr genossen habe. Ich wollte dir von ganzem Herzen dafür danken.“ Sie rasselte ihren Text regelrecht herunter. „Aber ich bin ehrlich der Meinung, dass wir uns besser nicht mehr sehen. Zumindest nicht, du weißt schon, auf romantische Weise.“ Oh Gott, jetzt redete sie sogar schon so wie er. „Und ein paar Monate lang am besten gar nicht.“
    Sie räusperte sich noch einmal. „Ich werde deine Sachen zusammenpacken – deine Kleidung, deine Zahnbürste und alles Weitere – und sie dir zuschicken. Per Express, damit du sie schnell bekommst. Ich hoffe, du bist mir nicht allzu böse, aber ich glaube wirklich, es

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