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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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ist das Beste, einen klaren Schlussstrich zu ziehen, und zwar jetzt. Ich weiß, dass du noch ein paar Tage Urlaub hast, aber ich muss lernen und mich um Andy und sein Stipendium kümmern und bei der Sache mit Dani helfen. Ich kann im Moment keine Ablenkung brauchen, und um ehrlich zu sein, du lenkst mich ganz gewaltig ab. Und du … nun ja … du hast zurzeit … auch mehr als genug um die Ohren.“
    Das Schwierigste kam jetzt. Die glatte Lüge. „Ich weiß, dass du dir bestimmt große Sorgen machst wegen letzter Nacht … dass du befürchtest, du könntest mich geschwängert haben. Aber du brauchst dir darum keine Sorgen zu machen. Es ist alles in Ordnung. Ich habe heute Morgenmeine Tage bekommen. Also …“
    Sie gab sich allergrößte Mühe, fröhlich und ausgelassen zu klingen. „Okay. Noch einmal danke. Es hat … großen Spaß gemacht mit dir.“
    Leg auf, du Närrin, bevor du etwas sagst, das dir hinterher leidtut!
    „Viel Glück, Wes. Pass auf dich auf!“
    Sie unterbrach die Verbindung.
    Nicht weinen, bloß nicht weinen, nicht weinen.
    Stattdessen eine Tasse Tee.
    Brittany leerte den Wasserkessel und füllte ihn mit frischem Wasser, stellte ihn auf den Herd. Ihre Augen tränten bestimmt nur wegen des Gestanks in der Wohnung.
    Sie suchte im Spülschrank nach Lysol und versprühte es im Zimmer. Zu dumm, dass sie ihre Gefühle für Wes nicht genauso leicht übertünchen konnte.
    Aber okay. Sie hatte es getan. Sie hatte den ersten Schritt überstanden.
    Der zweite Schritt würde genauso schwer werden. Wenn er anrief, musste sie sich weigern, lange mit ihm zu reden, höflich, aber standhaft. Nein, sie hielt es nicht für eine gute Idee, ihn wiederzusehen. Nein, es war alles in Ordnung, sie hatte ihm schon seine Sachen geschickt. Und nein, sie war definitiv nicht schwanger.
    Lügnerin.
    Sie hasste Lügen. Sie hatte lange und hart daran gearbeitet, Andy beizubringen, dass in wirklich jeder Lage die einzige vernünftige Lösung darin lag, die Wahrheit zu sagen.
    Obwohl, damals hätte sie sich nicht einmal träumen lassen, je in eine solche Lage zu geraten: möglicherweise schwanger von ihrem Liebhaber, ausgerechnet eine Nacht,bevor er erfuhr, dass der Ehemann der Frau, die er in Wirklichkeit liebte, gestorben war.
    Oh Gott!
    Mit ein wenig Glück würde sie wenigstens nicht lange lügen. Schon in ein paar Tagen sollte ihre Monatsblutung einsetzen. Und wenn nicht …
    Darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Wenn es passierte, würde sie auch damit fertigwerden.
    Der dritte Schritt in ihrem Plan hieß Warten. Auf jeden Fall einen Monat. Wahrscheinlich länger als zwei Monate. Matt Quinns Leiche musste geborgen werden – falls möglich. Dann würde es eine Begräbnisfeier geben oder doch wenigstens eine Gedenkfeier. Und dann musste Zeit ins Land gehen. Wochen. Vielleicht Monate.
    Genug Zeit, damit Lana ihre Trauer bewältigen konnte.
    Genug Zeit, damit Wes es wagen konnte, um Matt Quinns Witwe zu werben – wenn er das denn wollte.
    Natürlich konnte dieser Plan nach hinten losgehen. Wes und Lana konnten durchaus sofort und auf der Stelle ein Verhältnis eingehen. Und dann hatte Brittany verloren.
    Aber wenn das geschah, dann sollte es eben so sein. Dann stand fest, dass Wes nie mit Brittany glücklich geworden wäre. Dann stand fest, dass Brittany wirklich nur zweite Wahl gewesen wäre. Und nach gründlicher Überlegung war sie zu dem Schluss gekommen, dass sie als zweite Wahl selbst nie wirklich glücklich geworden wäre.
    Aber wenn sie in ein paar Monaten von Melody und Cowboy nichts von einer bevorstehenden Verlobung zwischen Wes und Lana gehört hätte, dann würde sie einen Ausflug nach San Diego planen. Und wenn sie schon einmal da war, würde sie schon dafür sorgen, dass sie Wes zufällig über den Weg lief. Notfalls, indem sie einfach anseine Tür klopfte.
    Dann, nachdem sie ihm viel Zeit zum Nachdenken gelassen hatte und er sich vom Schock über Quinns Tod erholen konnte, würde Brittany alles daransetzen, Wes davon zu überzeugen, dass er zu ihr gehörte. Sie würde um ihn kämpfen. Sie würde ihn davon überzeugen, dass das, was sie gemeinsam gefunden hatten – Freundschaft, Leidenschaft, Übereinstimmung, Lachen, Liebe –, es wert war, erhalten zu bleiben. Sie würde ihn davon überzeugen, dass sie nicht nur seine beste, sondern seine einzige Wahl war.
    Aber zunächst musste sie abwarten, bis die Verwirrung, die Trauer und die Gefühlsstürme um Matt Quinns unseligen Tod sich gelegt hätten.
    Das

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