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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sehr kluge Idee.“
    „Fahr vorsichtig“, bat sie.
    „Und du sei auch vorsichtig.“
    „Bis um sechs dann.“
    „Bis bald, Britt. Denk dran: In fünfzehn Minuten geh ins Bad. Und komm nicht eher wieder raus, als bis ich es dir sage, okay?“
    „Okay“, antwortete sie. „Mach’s gut, Wes!“
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Gott, das hatte eher nach Lebe wohl als nach Auf Wiedersehen geklungen. Was wusste sie, das sie ihm nicht erzählen konnte?
    Wes gab noch ein wenig mehr Gas.
    Vierzehn Minuten.
    In vierzehn Minuten würde Wes hier sein.
    Aber als sie dem Verrückten in die Augen sah, wurde Brittany klar, dass sie schon in zwei Minuten tot sein würde.
    „Er wird um sechs hier sein“, sagte sie ihm, als er dasTelefon auflegte und dann begann, eine Schublade nach der anderen aufzuziehen. Er suchte natürlich nach der Messerschublade.
    „Oh, oh, das ist aber ein großes Messer“, sagte sie. „Passen Sie auf, dass Sie sich nicht schneiden.“
    „Ich musste noch nie jemandem den Kopf abschneiden“, sagte er, drehte sich zu ihr um und sah sie aus diesen furchteinflößenden irren Augen an.
    „Wieso reden Sie von müssen? Ich glaube nicht, dass irgendjemand jemals so etwas tun muss.“
    „Aber genau das wird als Nächstes geschehen.“
    Mein Gott, folgte er etwa irgendeinem widerlichen Drehbuch? Das klang wie aus einem schlechten Horrorfilm – das Blut in ihrem Schlafzimmer und … Okay, okay. Lass ihn reden. Noch dreizehneinhalb Minuten. Du schaffst das.
    „Also, ich komme nach Hause und finde all das Blut auf meinen Laken“, sagte sie. „Und was geschieht als Nächstes?“
    „Dein Lover kommt nach Hause und findet dich. Tot.“
    „Oh“, stieß sie schwach hervor. Dabei hatte sie nichts anderes erwartet. „Wie genau wurde ich getötet?“
    Das war zweifellos die verrückteste Unterhaltung ihres Lebens.
    Aber dieser Mann, dieser total durchgeknallte Irre, hatte auch eine Mutter. Irgendwer liebte ihn, obwohl er krank war. Irgendwo in ihm steckte eine menschliche Seele. Vielleicht konnte sie zu ihm durchdringen, wenn sie nur lange genug mit ihm redete.
    „Ein Schuss in den Hals“, erklärte er, „und dein Kopf liegt im Spülbecken.“
    Um Gottes willen! „Das ist aber nun wirklich nicht sehr nett“, sagte sie.
    „Was du getan hast, war auch nicht sehr nett“, gab er zornig zurück. „Du hast Amber den Freund abspenstig gemacht und ihr das Herz gebrochen. Sie hat geweint und geweint.“
    „Hat Amber in diesem Film mitgespielt?“, fragte sie. Dieses widerliche Szenario musste einfach aus einem Film stammen. Irgendwo hatte sie mal gelesen, dass Amber vor ihrer großen Serienkarriere in mehreren ganz grässlichen B-Movies mitgespielt hatte. Einer davon musste die Vorlage für das, was hier geschah, geliefert haben.
    „Bis dass der Tod uns scheidet“, antwortete er. „Ein toller Film. Ambers Freund rennt mit dieser anderen Frau davon, und sie weint und weint, weil sie nicht weiß, dass sie einen heimlichen Verehrer hat, der die beiden bestraft. Und jeden anderen, der sie jemals zum Weinen bringt.“
    „Und was passiert mit Ambers Freund?“, fragte Brittany. Sie musste unbedingt dafür sorgen, dass er weiterredete. Noch elf Minuten, bis Wes hier sein konnte.
    „Er wird erschossen. Peng, mitten ins Herz. Und dann heiratet Amber ihren heimlichen Verehrer, und sie leben glücklich bis an ihr Ende.“
    Oh Gott! Glaubte er etwa wirklich, dass es dazu kommen würde? „Gab es keine polizeiliche Untersuchung?“, fragte sie. „Wurde er nicht wegen Mordes verhaftet?“
    Er sah sie verständnislos an. „Warum sollte er? Niemand wusste, dass er die Opfer kannte.“
    „Und die Fingerabdrücke?“, fragte sie. „All die Fingerabdrücke, die er in der Wohnung hinterlassen hat?“
    Er runzelte die Stirn. „Das kam im Film nicht vor.“
    „Deshalb ist es ja auch ein Film und nicht das wirkliche Leben. Im wirklichen Leben findet die Polizei Fingerabdrücke. Sie wollen das nicht wirklich tun, oder?“
    Er nahm die Waffe wieder in die Hand. „Du verschwendest meine Zeit. Ich weiß nicht, wie lang das alles dauern wird.“
    Zehn Minuten. „Ich muss auf die Toilette“, sagte Brittany hastig. Es war noch zu früh, aber einen Versuch war es wert.
    „In einer Minute musst du nicht mehr“, sagte er und zielte mit der Waffe auf sie.
    Wes rief Bobby aus dem Park neben Brittanys Haus an.
    „Ich bin vor Ort“, sagte er, öffnete seinen Kofferraum und zog seine Kampfweste an. „Wo seid ihr,

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