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Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Titel: Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
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feststellen müssen. Nur lebte Vera seit Jahren in einer festen Beziehung.
    »Wenn die beiden Fälle zusammenhängen …«, riss Vera ihn aus seinen Gedanken. Jan schrak hoch und brachte sich in Erinnerung, dass Vera seine Chefin war.
    »Hörst du mir überhaupt zu?«, fragte sie.
    »Ja … nein … ich meine, du hast natürlich vollkommen recht«. Jan suchte nach den passenden Worten. »Vielleicht ist an dieser Erpressungsgeschichte ja doch etwas dran. Wenn der Anschlag auf das Hoeker-Fest tatsächlich der Brauerei in Person von Bernhard Winkelmann gegolten hat, kann es doch sein …«
    »… dass er sterben musste, weil er sich nicht hat erpressen lassen?«, vollendete Vera.
    »Möglich, aber schwer vorstellbar«, gab Jan zu bedenken. »Diese britischen Investoren werden wohl kaum ein Killerkommando über den Kanal geschickt haben.«
    Vera schmunzelte, dann wurde sie wieder ernst. »Wir haben nicht viel Zeit. Wie gesagt, Stefan will Ergebnisse. Das LKA macht Druck und will sich vielleicht selbst in die Ermittlungen einschalten. Außerdem geht mir unser Kollege aus Herford auf die Nerven. Er will, dass wir ihn stärker einbeziehen. Stefan scheint er schon überzeugt zu haben. Kennst du Stahlhut eigentlich näher?«
    »Nicht so richtig«, antwortete Jan. »Wir haben in der Vergangenheit ein paarmal zusammengearbeitet, das ist alles.«
    »Und wie ist er so? Ich finde ihn schrecklich anstrengend und besserwisserisch.«
    »Habe mal gehört, dass er ein Problem mit Frauen hat. Ihm drohte wegen Sexismus am Arbeitsplatz schon mal ein Disziplinarverfahren.«
    »Ach?«, reagierte Vera überrascht. »Das sagst du mir erst jetzt? Dann wird mir einiges klarer.«
    »Du hast mir ja auch nicht gesagt, dass du dich mit Dr. von Allwörden über mich unterhalten hast«, gab Jan leicht eingeschnappt zurück.
    »Das hat sie erzählt?« Vera unterdrückte ein Lachen.
    »Das und noch einiges mehr.«
    »Ich kann mir schon denken, was du meinst. Allerdings glaube ich, dass die Gute da etwas durcheinandergebracht hat. In Wirklichkeit war es nämlich genau andersherum. Ich befürchte, dass sie es eher auf dich abgesehen hat.«
    Jan nickte. Er hatte also richtiggelegen mit seiner Vermutung. Nur wusste er mittlerweile gar nicht mehr, ob er sich überhaupt noch darüber freuen sollte.

12
    Was Menschen daran fanden, sich der heißen Mittagssonne auszusetzen und in einem der Cafés auf dem Alten Markt genüsslich Espresso zu schlürfen, wollte Kai Stahlhut einfach nicht in den Kopf. Dass er jetzt auf einem der Baststühle saß, erfolglos gegen die gleißenden Sonnenstrahlen ankämpfte und sich große Schweißflecken unter seinen Achseln bildeten, lag an Kathrin. Sie hatte ihn angerufen und gefragt, ob er seine Mittagspause nicht gemeinsam mit ihr verbringen wollte. »Wie in Italien«, hatte sie gejuchzt. »So tolles Wetter, und dann dieses leckere Eis in dem Café!«
    Er hatte innerlich aufgestöhnt, war aber wie so oft zu schwach gewesen, um zu widersprechen, und hatte zugestimmt. Irgendwie schaffte sie es mit ihrer fröhlichen Art immer wieder, ihn um den Finger zu wickeln.
    »Habt ihr diese Idioten schon gefasst?«, fragte Kathrin nach einer Weile des Schweigens.
    »Hmm?«
    »Eure Ermittlungen, der Tote vom Hoeker-Fest.« Kathrin sah ihn verständnislos an. »Was ist denn los mit dir? Du bist mit deinen Gedanken ja ganz woanders.«
    »Du hast recht«, stimmte Stahlhut ihr zu. »Diese Hitze, das ist einfach nichts für mich.«
    »Und das soll ich dir glauben? Ich seh dir doch an, dass dich noch etwas ganz anderes beschäftigt.«
    »Nein, wie kommst du denn darauf?«
    »Weibliche Intuition«, antwortete Kathrin lächelnd. »Und ich weiß sogar, was es ist.«
    »Du hast mit meiner Mutter gesprochen, stimmt’s?«
    »Sie hat mich angerufen. Ich konnte nichts machen.«
    »Hat sie versucht, dich zu überreden, wieder bei mir einzuziehen?«
    »So ungefähr.«
    Stahlhut verzog den Mund und schüttelte den Kopf. Wieder einmal bestätigte sich seine Meinung über Frauen. Sie konnten einfach nichts für sich behalten.
    »Sag mal, ist das nicht der Büscher?«, fragte Kathrin plötzlich und nickte in Richtung eines sportlich gekleideten Mannes, der sich dem Café näherte.
    »Wer?« Stahlhut klang abwesend.
    »Sebastian Büscher, der Festivalorganisator. Den kennst du doch auch.«
    Mit einem Mal war Stahlhut hellwach. Natürlich wusste er, wer Sebastian Büscher war. Er war einer derjenigen, die auf der Liste der Personen standen, mit denen er sprechen

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