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Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
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festgelegten „synoptischen“ Zeitpunkten die Werte ab.
    Im Lauf der Zeit sind jedoch zahlreiche neue Messeinrichtungen hinzugekommen, sodass das Gelände einer Station heute mehr einem mit den verschiedensten Instrumenten bestückten Garten gleicht: Der Windmesser mit der Windfahne ist am oberen Ende eines zehn Meter hohen Mastes installiert, der Niederschlagsschreiber registriert den zeitlichen Verlauf der Niederschlagsmenge, der Sonnenscheinautograph zeichnet automatisch die tägliche Sonnenscheindauer auf …

Collage von Aufnahmen des Wettersatelliten ERS-1: Selbst dichte Wolkcnschichten sind für moderne, mit Radar ausgerüstete Satelliten kein Hindernis mehr
.
    (c) ESA

Wie kommt es zu den Temperaturunterschieden?
Die Lufttemperatur
    Die erste grobe Gliederung der Erde in drei Klimazonen, die vor rund 2500 Jahren entstand, beruht auf den Lufttemperaturen. Aus gutem Grund: Für diesen Baustein des Wetters und Klimas hat der Mensch nämlich das beste Gespür. Hitze behagt ihm ebenso wenig wie Kälte – am wohlsten fühlt er sich bei „frühlingshaften“ Temperaturen um 15°C.
    Die Zufuhr von Sonnenenergie nimmt vom Äquator zu den Polen hin ab. Analog dazu wird es auf der Nordhalbkugel gen Norden und auf der Südhalbkugel gen Süden kälter. Das Temperaturgefälle ist allerdings mit fünf bis maximal 10°C auf 1000 Kilometer recht gering. Und durch den Einfluss der Landmassen, die auf der Nordhalbkugel einen wesentlich größeren Flächenanteil einnehmen als auf der Südhalbkugel, verläuft der irdische Wärmescheitel als Zone mit den im Mittel höchsten Temperaturen gar ein wenig nördlich des Äquators.
    Hitze- und Kältepole
    Manche Orte genießen den fragwürdigen Ruf, Spitzenreiter bei den Temperaturextremen zu sein. Der Deutsche Wetterdienst nennt sie beim Namen
.
    Demnach erreichte die Lufttemperatur im August 1923 in El Asisija in Libyen 57,3°C im Schatten, ein Weltrekord. Die höchste Durchschnittstemperatur hat mit 34,6°C Dallol in Äthiopien für sich gepachtet. Auf eisige −89,2°C sank die Lufttemperatur am 21. Juli 1983 an der Forschungsstation Wostok in der Antarktis. Sie führt mit −55,1°C auch bei den Jahresmitteln der Lufttemperatur die Liste der kältesten Orte an
.
Das Bergklima
    Zur Höhe hin ist das Temperaturgefälle dagegen mit durchschnittlich etwa 6,5 Grad pro 1000 Höhenmetern deutlich größer. Beim Aufstieg auf die Zugspitze gelangt man daher rasch in „arktische“ Breiten, zumindest von der Temperatur her.
    Doch nicht immer ist die Fahrt mit der Zugspitzbahn ein Ausflug in frostige Regionen. Manchmal kommt es vor, dass es über dem rund 3000 Meter hohen Gipfel wärmer ist als am Eibsee zu Füßen der Zugspitze. Vor allem im Herbst und Winter steht der normale Temperaturverlauf zur Höhe hin mitunter auf dem Kopf: Eine sogenannte Inversion (Umkehrung) trennt kalte Luft in den Tälern von wärmerer auf den Gipfeln. Solche Sperrschichten entstehen nur bei ruhigem Hochdruckwetter.
    Tiefdruckgebiete sorgen dagegen für eine intensive Durchmischung der Atmosphäre und zuweilen auch für enorme Temperaturschwankungen. So bescherte das Orkantief Kyrill Turin am 19. Januar 2007 Frost und sommerliche Hitze an einem Tag: Morgens wurden −2,5°C gemessen, abends kletterte das Thermometer auf stolze 27,1°C. Noch extremer war der Temperatursprung am 22. Januar 1943 im Mittleren Westen der USA, wo im Ort Spearfish die Temperatur binnen zwei Minuten von −20°C auf 7°C schnellte!
Gefühlte Temperaturen
    Der Mensch ist kein Thermometer auf zwei Beinen. Er misst die Temperatur nicht, sondern empfindet sie. In den täglichen Wettervorhersagen werden deshalb manchmal auch die Grade der gefühlten Temperaturen genannt. Sie weichen oft deutlich von den Werten auf dem Thermometer ab. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Wind, der über die Verdunstung den Körper angenehm kühlt, mitunter aber auch gefährlich unterkühlt. Den Windchill (Windfrost) sollte man nicht unterschätzen. Bereits eine frische Brise lässt die gefühlte Temperatur um einige Grad unter die gemessene Lufttemperatur sinken.

Typisch für Inversionswetterlagen: Im Tal hält sich zäher Nebel, auf den Gipfeln lacht die Sonne
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    (c) mauritius images (ANP Photo)

Wie feucht ist die Luft?
Der Wasserdampfgehalt
    Der Begriff „Wasserdampf“ führt in die Irre. Denn er bezeichnet nicht nur den Dampf, der aus einem Kochtopf oder aus den Kühltürmen der Kraftwerke quillt, sondern auch ein unsichtbares, geruch- und

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