Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
Wolkennamen den Baustein „Schicht“ oder „Stratus/Strato“ enthalten. Die Schichthaufenwolke (Stratocumulus) bedeckt als mosaikartig aus einzelnen Haufenwolken zusammengesetzte Schicht den Himmel, die tiefe Schichtwolke (Stratus) überzieht ihn geschlossen von Horizont zu Horizont. Beide Wolkengattungen bringen nur selten und wenig Regen oder Schnee, umso häufiger und mehr dafür die Regenschichtwolke (Nimbostratus). Sie bedeckt als graue, düstere Wolke das gesamte Himmelsbild und lässt ihre nasse Fracht in Form von Regen oder Schnee über Stunden oder gar Tage hinweg zur Erde niedergehen.
Schwarze Wolken – schwere Wetter
An der Oberseite und den Flanken erstrahlen tiefe Wolken bei Sonnenschein in makellosem Weiß. Bei Wolken, die mehrere Kilometer hoch in den Himmel ragen, ist dagegen die Basis dunkel getönt, weil das Sonnenlicht auf dem Weg durch die Wolke „verschluckt“ wird. In den dunkelsten, mitunter pechschwarzen Farben präsentieren sich die Unterseiten der Gewitter- und Schauerwolken (Cumulonimbus). Sie bringen, wie der Name verrät, Gewitter, heftige Regen-, Schnee- und Hagelschauer, kurzum „schwere Wetter“ oder Unwetter.
Die klassische Schönwetterwolke, der Cumulus humilis, verspricht trockenes Wetter. Als Faustregel gilt: Ist sie mehr breit als hoch, ist kein Regen aus ihr zu erwarten
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(c) Aibo & Göbel
Welches Wetter bringen mittelhohe Wolken?
Schicht- und Schäfchenwolken in mittlerer Höhe
Aus etlichen Wolken, die im untersten Wolkenstockwerk auftreten beziehungsweise dort ihr Fundament besitzen, kann jederzeit ein Regenguss niedergehen. Sie eignen sich deshalb besonders für kurzfristige Wetterprognosen. Bei den Wolken im mittleren Stockwerk – in unseren Breiten zwischen zwei und sieben Kilometer über dem Erdboden – ist der Einfluss auf das aktuelle Wetter geringer, dafür sagen sie mehr über die Wetterentwicklung in den kommenden Stunden und Tagen aus.
Schäfchen …
Es gibt eine einfache Methode, um die verschiedenen Haufenwolken dem richtigen Wolkenstockwerk oder ihrer Familie zuzuordnen. Dazu muss man nur den Arm ausstrecken. Benötigt man nun mehr als drei Finger, um die Wolke zu bedecken, handelt es sich dabei um ein Exemplar der tiefen Haufenwolken (Cumulus). Feine Schäfchenwolken, die Haufenwolken des obersten Wolkenstockwerks (Cirrocumulus), sind weniger als einen Finger breit, die der mittleren Etage (Altocumulus) zwischen einem und drei Fingern. Letztere nennt man auch „grobe Schäfchenwolken“. Sie bestehen vorwiegend aus unterkühlten Wassertröpfchen, bei Temperaturen unter −10°C aus Eiskristallen. Normalerweise fällt aus ihnen kein Niederschlag – der Regenschirm kann demnach getrost zu Hause bleiben.
… und Wölfe im Schafspelz
Anders sieht es bei den Schichtwolken (Altostratus) im mittleren Wolkenstockwerk aus. Die graue, eintönige Wolkenschicht, durch die die Sonne bestenfalls matt hindurchschimmert, prophezeit kommendes und meist auch länger anhaltendes Schlechtwetter. In sechs bis spätestens zwölf Stunden wird die Schlechtwetterfront, in diesem Fall die Warmfront (S. 36), eintreffen. Doch auch schon zuvor kann es vom tristen Himmel nieseln oder leicht schneien.
Doch auch vermeintlich harmlose Schäfchenwolken entpuppen sich häufig im Nachhinein als Wetterwölfe: Mittelhohe Haufenwolken, die bereits am Vormittag die Form von Wattebäuschen annehmen und kleine Türmchen bilden, sind mit größter Wahrscheinlichkeit Vorboten von Gewittern. Denn die Quellung kommt dadurch zustande, dass die Atmosphäre bis in größere Höhen hinauf labil geschichtet ist, warme Luftmassen mit Macht aufwärts drängen und kalte umgekehrt herabstürzen – ideale Voraussetzungen für die Entstehung von Gewitterwolken.
An deren Unterseite präsentieren sich die mittelhohen Wolken dann häufig in einer unverwechselbaren Form: wie die zahllosen Euter einer gigantischen Wolkenkuh. Sollte dieser Mammatus (lateinisch: Euter) am Himmel erscheinen, ist es höchste Zeit, einen vor Blitzschlag geschützten Ort aufzusuchen. Zu den im mittleren Stockwerk beheimateten Wolkenarten gehören außerdem die charakteristischen „Föhnfische“ (S. 96), gleichfalls ausgewiesene Schlechtwetterboten.
Wogen im Luftmeer
Mittelhohe Wolken bilden sich vor allem in den Stockwerken der mittleren Troposphäre, in denen wärmere, leichtere auf kältere, schwerere Luftmassen aufgleiten
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Dabei kommt es zu einer Erscheinung, die man überall auf der Erde, wo sich bewegte Massen
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