Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
Wärmeausstrahlung der bodennahen Luftschichten, die bis zu der Temperatur abkühlen, an der die Kondensation einsetzt (Strahlungsnebel), zum andern wenn vom Wind herangeführte feucht-warme Luftmassen auf kalten Erdboden oder kühlere Gewässer treffen (Berührungsnebel).
Meist besteht dichter Nebel aus winzigen Wassertröpfchen, die in der Luft schweben. Die Nebelschwaden können sich aber auch aus Eiskristallen zusammensetzen – so beim berüchtigten Pogonip, dem „Weißen Tod“ im Westen der USA: Wenn die Eiskristalle in die Lungen eindringen, können sie zum Tod führen.
Doch auch vom normalen Nebel gehen Gefahren aus, etwa vom Strahlungsnebel, der einem in einer Geländemulde die Sicht rauben kann. Zahllose Unfälle sind auf Nebel zurückführen, ob nun zu Wasser, zu Lande oder in der Luft. Zwar kennt man Verfahren, mit denen sich Nebel verhindern oder gar auflösen lässt, etwa die Pistenheizung auf Flughäfen. Eine flächendeckende Nebelbekämpfung auf den Straßen ist jedoch wegen der hohen Kosten schlichtweg illusorisch.
Dunst – mal feucht, mal trocken
Diesiges Wetter herrscht, wenn winzige, in der Atmosphäre schwebende Wassertröpfchen die Sicht trüben. Im Unterschied zum Nebel reicht der Blick allerdings zwischen einem und acht Kilometer weit. Anders als beim Nebel beträgt die Luftfeuchte in diesem Fall auch nicht 100 Prozent, sondern liegt darunter. Relativ häufig ist Dunst über der Iberischen Halbinsel, wo er Calina genannt wird. Durch ihre gelblich-rötliche Farbe verrät die Calina, dass sie nicht aus Wassertröpfchen, sondern als trockener Dunst aus aufgewirbelten Staubteilchen besteht. Über einem Gebiet von der Größe Bayerns können dann ohne weiteres mehr als 7000 Tonnen fein verteilter Staub in der Luft schweben. Die Auswirkungen des trockenen Dunstes auf das Wetter sind nur zum Teil bekannt, möglicherweise verhindert er die Entstehung tropischer Wirbelstürme.
Beste Sicht und schlechtestes Wetter
Feuchter Dunst verrät viel über die Wetterentwicklung. Überzieht er als milchig-weißer Schleier den Himmel und behindert so den Fernblick, dann ist dies meist ein gutes Omen. Erscheinen dagegen die Berge in kristallklarer Luft bei Sichtweiten von zum Teil mehr als 50 Kilometer wie zum Greifen nahe, steht höchstwahrscheinlich eine baldige Wetterverschlechterung bevor
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In bläuliches Licht getauchte „Blaue Berge“ markieren wiederum häufig den Beginn einer Witterungsperiode mit sonnigen, klaren Tagen, an denen Wassertröpfchen und Staubteilchen die Sicht kaum trüben
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Von Nebel spricht man, wenn die Sichtweite unter einem Kilometer liegt. Im Extremfall kann die Sichtweite jedoch bis unter 50 Meter sinken. Dann heißt es: Fuß vom Gas und Nebelleuchten an
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(c) mauritius images (age)
Wie unterscheiden sich die Wolkentypen?
Jede Wolke ist anders
Die naturkundlichen Museen der Welt sind prall gefüllt: mit getrockneten Pflanzen, ausgestopften Tieren und präparierten Fossilien. Einer Wolke oder Nebelschwade wird man dort aber nicht begegnen, höchstens im Bild. Die Forschungsgegenstände der Meteorologie sind eben sehr vergängliche Gebilde. Eine Wolke ist darüber hinaus eigentlich auch kein Objekt, sondern eher das Spiegelbild eines komplizierten Geflechts physikalischer Vorgänge.
Eine vielköpfige Sippe
Auch wenn sich Wolken als Naturphänomene grundsätzlich von Pflanzen und Tieren unterscheiden, folgt man einem in der Botanik und Zoologie bewährten Prinzip und gliedert sie in Familien, Gattungen, Arten, Unterarten und Formen: insgesamt vier Familien, zehn Gattungen, vierzehn Arten, neun Unterarten und neun Sonderformen. In der Kombination entsteht so eine Art Setzkasten mit vielen Fächern, in denen jede Wolke ihren Platz findet. Nach dem Vorbild der Biowissenschaften erhalten die Wolken auch lateinische Namen, obwohl diese den Laien häufig verwirren. Was ist zum Beispiel unter einem „Cumulus humilis“ zu verstehen? Der dafür ebenfalls gebräuchliche deutsche Name „Schönwetterwolke“ klingt da viel verständlicher.
Bei der Einteilung der vergänglichen Gebilde am Himmel spielt die Entstehungsweise nur eine untergeordnete Rolle. Alle Wolken werden durch zwei entgegengesetzte Prozesse bedingt: durch Kondensation des Wasserdampfs in Wassertröpfchen und/oder Eiskristalle und durch die Verdunstung, mit der sich die Wolken wieder ganz oder teilweise auflösen. Für die Wolkenbildung sind dabei drei meteorologische Situationen besonders günstig: Hebung der
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