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Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
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Schnee- oder Regenschauer enden, hängt von vielen äußeren Bedingungen ab. Sehr tiefe Temperaturen gehören nicht unbedingt dazu. Der meiste Schnee fällt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und in Ländern wie Japan, die man gemeinhin nicht zu den typischen Heimstätten des Schnees zählt. Bei vergleichsweise milden Temperaturen „verkleben“ Tröpfchen aus unterkühltem Wasser die einzelnen Schneekristalle, außerdem verhaken sich die im Allgemeinen sechsstrahligen Gebilde ineinander – und je größer die Schneeflocke, umso größer auch die Chancen, dass sie den Erdboden heil erreicht. Im Unterschied zum Regenwasser, das am Erdboden abfließt, versickert oder verdunstet, bleibt eine Schneedecke häufig längere Zeit erhalten und erlebt währenddessen eine mehr oder weniger starke Umwandlung: Neuschnee wird zu Altschnee, Winddruck presst den lockeren Pulverschnee zusammen, intensive Sonneneinstrahlung verwandelt die Schneedecke an der Oberfläche in eisigen Harsch. Und dauern die Umwandlungsvorgänge lange genug, verwandelt sich der Schnee in körnigen Firn und schließlich in festes Gletschereis.
Eiszwiebeln
    Schneeflocken fallen mit flottem Fußgängertempo (etwa sieben Kilometer pro Stunde) vom Himmel, Hagel- und Graupelkörner, die beiden anderen Varianten des festen Niederschlags, hingegen nicht selten mit mehr als 100 Kilometer pro Stunde. Entsprechend groß ist die Wucht des Aufpralls.
    Hagelkörner zerbersten häufig beim Aufprall und enthüllen dabei ihr zwiebelschalenartiges Innenleben aus diversen Eisschichten. Jede Schicht ist das Abbild einer Lebensetappe, in der das Korn durch starke Aufwinde in höhere, kältere Schichten der Atmosphäre befördert wurde und dort eine neue Eishaut erhielt.
    Umweltbelastende Schneewelten
    In Zeiten der Klimaerwärmung wird Schnee zum Leidwesen der Wintersportler immer mehr zur Mangelware. Ein Ausweg aus der Misere ist die Schaffung künstlicher Indoor-Schneewelten, ein anderer die Beschneiung von Skipisten. Bedauerlicherweise können beide Wege den Klimawandel beschleunigen, denn beide verschlingen enorm viele Ressourcen. Man kann erahnen, wie viel Energie buchstäblich „verpulvert“ wird, um zum Beispiel das Hallen-Schnee-Resort im Wüstenstaat Dubai bei Außentemperaturen von 50°C mit rund 6000 Tonnen Kunstschnee zu versorgen. Und mindestens ebenso umweltschädlich ist der Energie- und Wasserverbrauch der rund 3000 in den Alpenländern installierten „Schneekanonen“
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Mikroskopisch vergrößert, offenbart sich die bizarre Schönheit eines Schneekristalls, der in diesem Beispiel die Form eines sechsarmigen Sterns, eines sogenannten Dendrits, besitzt
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    (c) mauritius images (Photo Researchers)

Engelstränen oder Wolkenmilch?
Der Tau
    Die winzigen Wassertröpfchen, die im Morgenlicht auf den Gräsern funkeln, haben die Fantasie der Menschen schon immer inspiriert. Die Germanen hielten den Tau für die Milch der Wolkenkühe, die von Donar gemolken werden. Verbreiteter war jedoch die Vorstellung, die Tröpfchen seien die Tränen gefallener Engel, die ihre Sünden nun jeden Abend und Morgen beweinen müssten.
Wasserdampf wird zu Wasser
    In Wirklichkeit ist die Entstehung des Taus weder romantisch noch rätselhaft. Die Tauperlen gehören vielmehr zu den Wetterphänomenen, die am einfachsten zu erklären sind: Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte. Wenn sich die Luft abkühlt, gerät sie irgendwann an den Punkt, an dem sie zu 100 Prozent mit Wasserdampf gesättigt ist. An diesem „Taupunkt“ verwandelt sich der gasförmige Wasserdampf in flüssiges Wasser – und Tautröpfchen überziehen die Erdoberfläche.
    In der Natur geht die Abkühlung der Luft meist auf Wärmeausstrahlung der Erdoberfläche zurück. Die Wärmeabgabe ist in sternenklaren Nächten am stärksten, da dann ein großer Teil der Energie direkt in den Weltraum entweicht. Ruhige, wolkenarme Hochdruckwetterlagen fördern folglich die Entstehung von Tau.
    Auch wenn sich beispielsweise Grashalme oft unter der Last der Tautröpfchen zum Erdboden hinabbiegen, ist die in der Nacht abgesetzte Wassermenge insgesamt nur sehr gering: in unseren Breiten gewöhnlich maximal ein halber Liter pro Quadratmeter. Mehr Wasser bringt der Tau dagegen in den tropischen Trockengebieten der Erde, wo Pflanzen und Tiere mitunter fast vollständig auf diese Wasserquelle angewiesen sind. Sie können den Tau, der sich auf ihnen absetzt, auf kürzestem Wege – also ohne den Umweg über den Boden –

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