Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
Vom Netzwerk:
nutzen.
    Wissenschaftler sind daher seit einiger Zeit damit beschäftigt, auch für die Landwirtschaft Tausammler zu entwickeln. Sie könnten in den Gebieten, in denen Regen oder Nebel nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, eine Erleichterung der Wassernot bewirken.
    Tau als Lebensretter
    Wüstenreisende berichteten immer wieder davon, dass allein der Tau sie vor dem Verdursten bewahrt hätte. Auch die Wüstenfauna und -flora beweisen, dass die Tautröpfchen in der Tat eine wichtige Wasserquelle sind
.
    In den Wüsten sinkt die Lufttemperatur nachts stark und erreicht daher häufig den Taupunkt. Der meiste Tau setzt sich in den Küstenwüsten ab. Dort ist die Luft sehr feucht; ein knapper Liter Wasser pro Quadratmeter kann in einer Nacht ohne Weiteres zusammenkommen
.
    Um diese Wasserquelle zu nutzen, benötigt man allerdings einen Tausammler, etwa ein Tuch, das im Freien aufgehängt und noch vor Sonnenaufgang ausgewrungen wird. Es sollte möglichst flauschig sein, denn ein flauschiges Gewebe mit seiner großen Oberfläche bindet den Tau am besten
.
Reif und Tau …
    … machen den Himmel blau: Die flüssigen Tautröpfchen und die festen Reifkristalle sind nicht nur von ihrer Entstehungsweise her enge Verwandte, sondern haben auch denselben Ruf als Schönwetterboten. Beide Arten des Niederschlags können sich nämlich nur in vergleichsweise wasserdampfarmer Luft bilden. Ist die Luft feuchter, entsteht Nebel. Reif (S. 68) und Tau weisen also auf relativ trockene, kaum bewegte Luft hin. Und damit sind nach einer sternenklaren, windstillen Nacht die besten Voraussetzungen für einen wolkenarmen, blauen Himmel am folgenden Tag gegeben.

Tautröpfchen sammeln sich auf den Blüttenblättern einer Dahlie
.
    (c) mauritius images (pepperprint)

Woher kommen die Eiskristalle an klaren Wintermorgen?
Der Reif
    Ein in unseren winterkalten Klimazonen während der frostigen Monate gewohntes Bild: In der sternenklaren, kalten Nacht ist keine einzige Schneeflocke gefallen und dennoch präsentiert sich das Land morgens schneeweiß. Eiskristalle überziehen in Form feiner Nadeln und hauchdünner Schichten die Hausdächer, den Boden, die Pflanzen, die geparkten Autos … kurz: die gesamte Erdoberfläche.
Unsichtbares wird sichtbar
    Der in der Luft in mehr oder minder großen Mengen enthaltene Wasserdampf ist ein unsichtbares Gas. Sichtbar wird dieses „Wassergas“ erst, wenn sich die Luft abkühlt, irgendwann den Temperaturpunkt erreicht, an dem sie bis zur oberen Grenze hin mit Wasserdampf gesättigt ist und sich der überschüssigen Feuchtigkeit entledigen muss.
    Bei Temperaturen oberhalb des Gefrierpunkts geht der Wasserdampf durch Kondensation (S. 30) in flüssiges Wasser über, das sich häufig als Tau an der Erdoberfläche absetzt. Fällt die Temperatur weiter, können die Tauperlen gefrieren und zu gefrorenem oder weißem Tau werden. Meist verwandelt sich der Wasserdampf bei tiefen Temperaturen allerdings direkt – also ohne den Umweg über das flüssige Wasser – in Eis. Das sichtbare Ergebnis ist dann der Reif: Eisüberzüge, aber noch häufiger nadelförmige Eiskristalle, die Borsten gleichen. Sie überziehen die Erdoberfläche als beinahe schneeartiger Belag. Wenn sie auf Hausdächern auftauchen, ist dies ein Beweis dafür, dass der Bauherr viel in die Wärmedämmung investiert hat – denn bei stärkerem Wärmestrom aus dem Innern des Gebäudes werden die zur Reifbildung notwendigen Temperaturen nicht unterschritten. In der Natur bildet sich Reif ebenfalls am häufigsten auf Flächen, unter denen der Wärmestrom aus dem Erdboden nur schwach ist. Dazu gehören neben Grasflächen vor allem Schneedecken, die nahezu eine perfekte Dämmschicht darstellen.
Die Eisblume – eine bedrohte Art
    Zahllose Pflanzen- und Tierarten sind bereits der Umweltzerstörung zum Opfer gefallen oder werden wahrscheinlich demnächst noch aus der Flora und Fauna verschwinden. Die Eisblume, eine besonders attraktive Form des Reifs, wird hingegen gerade umgekehrt durch verstärkten Umweltschutz immer seltener. Früher bildeten sich an dünnen Fensterscheiben bei Außentemperaturen unter 0°C und hoher Luftfeuchtigkeit im Zimmer filigrane Eiskristallmuster, die einer Blume ähnelten. Bei der heute üblichen Mehrfachverglasung, die der Wärmedämmung, der Energieeinsparung und damit dem Umweltschutz dient, wird den schönen Eisblumen mehr und mehr die Existenzgrundlage entzogen. An Autoscheiben haben die eisigen Gewächse noch eines ihrer

Weitere Kostenlose Bücher