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Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
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    (c) picture-alliance/Bildagentur Huber

Was treibt das Himmlische Kind an?
Die Entstehung von Winden
    Kein anderer Baustein des Wetters und Klimas wurde und wird mit so vielen verschiedenen Namen bedacht wie der Wind – von A wie Aurassos, dem heftigen Wind in Südfrankreich, bis Z wie Zonda, der südamerikanischen Schwester des Föhns. Die Vielfalt der Namen hat einen guten Grund: Winde wehen nicht nur unterschiedlich stark, sie bringen auch unterschiedliches Wetter.
Lufttransport auf Umwegen
    Winde entstehen durch Druck- und Dichteunterschiede innerhalb der Erdatmosphäre. Kleinräumig betrachtet, stürzt dabei die kalte, schwere Luft aus einem Kältehoch als Fallwind in die benachbarten Täler, so, wie ein Fluss dem Gefälle folgt. Beim globalen Luftmassenaustausch zwischen den Klimazonen werden allerdings neben dem Druckgefälle zwischen den Hochs und Tiefs noch andere Kräfte wirksam. Deswegen folgen die Winde meist nicht der direkten, kürzesten Route vom Kern des Hochs in das Tief, sondern nehmen weite Umwege.
    Der direkte Weg wird den Luftmassen zum Beispiel durch Landschaftsformen wie hohe Gebirge verwehrt. Mehr Einfluss hat jedoch die unsichtbare Coriolis-Kraft, benannt nach dem französischen Physiker Gaspard Gustave de Coriolis. Sie entsteht durch die Drehung der Erde um ihre Achse und bewirkt eine Ablenkung der Luftströmungen: auf der Nordhalbkugel stets nach rechts, auf der Südhalbkugel nach links.
    Wegen der Kugelgestalt der Erde bewegt sich ein Punkt auf der Erdoberfläche am Äquator bei der Drehung sehr schnell von West nach Ost: mit mehr als 1600 Kilometer pro Stunde. Zu den Polen hin nimmt die Geschwindigkeit rasch ab. Mit folgendem Effekt: Wie alle Massen reagieren Luftmassen träge, ändern ihre Richtung und Geschwindigkeit nur langsam. Eine Luftmasse, die vom Äquator zu den Polen strömt, nimmt die größere West-Ost-Geschwindigkeit mit und eilt dadurch der geringeren Geschwindigkeit in höheren Breiten voraus. Umgekehrt behält eine zum Äquator bewegte Luftmasse die geringere Geschwindigkeit ihres Ursprungsgebiets bei und hinkt gewissermaßen der höheren Geschwindigkeit in den äquatorialen Breiten nach. In beiden Fällen kommt es zur Ablenkung der Winde: nach Osten beziehungsweise nach Westen.
    Im und entgegen dem Uhrzeigersinn
    Die verschlungenen Bahnen, denen die Luftströmungen auf dem Weg vom Hoch ins Tief folgen, lassen sich mit einer einfachen Regel erklären: Auf der Nordhalbkugel strömen die Luftmassen immer im Uhrzeigersinn aus dem Hoch und entgegen dem Uhrzeigersinn ins Tief. Die Bahn gleicht daher einem riesigen Fragezeichen, wobei sich das Hoch oben befindet. Auf der Südhalbkugel der Erde ist es genau umgekehrt. Hier gleicht die Bahn einem riesigen S
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Der Wettermotor
    Ohne die Corioliskraft wären die Hochs und Tiefs sehr kurzlebige Gebilde. Die Luftmassen würden dann den kürzesten Weg nehmen und für einen schnellen Druckausgleich sorgen. So aber umkreisen die abgelenkten Winde die Gebiete unterschiedlichen Luftdrucks und die Gegensätze bleiben darum oft über längere Zeit erhalten.
    Zum Druckausgleich kommt es erst, wenn die Winde in bodennahen Schichten durch Reibung gebremst werden, denn mit geringerer Geschwindigkeit lässt auch die ablenkende Wirkung nach. Außerdem spielt bei der Ablenkung die geographische Breite eine entscheidende Rolle; sie ist allgemein in der Nähe des Äquators am geringsten. Deswegen bleiben zum Beispiel die äquatorialen Breiten von tropischen Wirbelstürmen verschont.

Dass es am Meer oft recht stark weht, liegt daran, dass sich Luft über Land wesentlich schneller erwärmt als über Wasser. Tagsüber entsteht daher ein Hitzetief über der Küste sowie ein Kältehoch über dem Meer und der Wind frischt von der See her auf. Kühlt sich die Luft über dem Land nachts dann stärker ab, dreht sich das Ganze. Nun weht ein ablandiger Wind
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    (c) photos.com

Wie stark ist der Wind?
Windgeschwindigkeit und Windstärke
    Die Winde sind virtuose Meister. Sie beherrschen alle Tempi, vom Largo der sehr leichten Brise bis zum Prestissimo des schweren Orkans, der eine Spur der Verwüstung hinterlässt. Ihr Tempo wird allerdings nicht in Schlagzahl pro Minute gemessen, sondern durch den Weg angegeben, den die Luft innerhalb einer bestimmten Zeit zurücklegt.
Für den Hausgebrauch
    Die Profis unter den „Wetterfröschen“ messen die Windgeschwindigkeit mit einer Vielzahl von Instrumenten und geben die ermittelten Werte in verschiedenen

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