Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten
„Windflüchter“ mit ihren Stämmen und Kronen von der vorherrschenden Windrichtung ab.
Auch dem Erdboden nutzt und schadet der Wind. Mit den Luftströmungen werden ihm dauernd in Staubteilchen enthaltene Nährstoffe zugeführt. Der Boden wird fruchtbarer, wovon Flora, Fauna und Mensch gleichermaßen profitieren. Einer Theorie zufolge könnten die tropischen Regenwälder im nordöstlichen Südamerika auf den dort meist ausgelaugten Böden überhaupt nicht gedeihen, wenn diese nicht regelmäßig vom Wind mit nährstoffreichem Staub aus den Wüsten Afrikas gedüngt würden. Für den Boden der Regenwälder ist dies ein Gewinn, für den Wüstenboden dagegen ein herber Verlust. Nicht nur in den Trockengebieten der Erde wird die fruchtbare Bodenkrume zusehends vom Wind erodiert. Weltweit dürften die Verluste mindestens 20 Milliarden Tonnen pro Jahr betragen!
Energiequelle Wind
Die Windkraft, die heute als Quelle erneuerbarer Energie einen Boom erlebt, wird seit Urzeiten genutzt
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Windmühlen soll es im Mittleren Osten schon vor mehr als 1000 Jahren gegeben haben. Von den Kreuzrittern wurde die Technik nach Europa gebracht und dort weiter verfeinert. Die ältesten europäischen Windmühlen lassen sich seit dem 12. Jahrhundert nachweisen
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Mindestens ebenso wichtig wurden Windenergieanlagen jedoch bei Entwässerungsprojekten, insbesondere an der Nordseeküste
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Unentbehrliche Hecken
Reihen aus Bäumen und Sträuchern durchziehen als Feldhecken das Agrarland. Im deutschen Norden prägen sie vielerorts noch das Landschaftsbild, genauso wie Haushecken um alte Bauernhöfe zum Bild der Eifel und anderer deutscher Mittelgebirge gehören.
Der Schutz vor Wind ist die wichtigste Aufgabe solcher Gehölze, doch keineswegs die einzige. In ihrem Windschatten herrscht ein völlig anderes Mikroklima als im freien, dem Wind ausgesetzten Gelände: Es fällt mehr Regen und Schnee, es lagert sich mehr Reif und Tau ab, die Verdunstung ist geringer, Wind- und Wassererosion werden vermindert. Außerdem stellen Hecken für viele Pflanzen- und Tierarten unentbehrliche Lebensräume dar.
Erodierte Gesteinsformationen wie in der Wüste Arizonas hat der Wind in Jahrmillionen geschaffen
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(c) mauritius images (Photo Researchers)
Wie formt der Regen den Bogen?
Der Regenbogen
Einen Regenbogen hat zweifellos schon jeder einmal gesehen. Der majestätische Bogen, der den Himmel überzieht und sprichwörtlich in allen Farben des Regenbogens schillert, gehört neben Polarlichtern (S. 14) zu den sehr häufig innerhalb der Erdatmosphäre auftretenden Leuchterscheinungen. Dabei scheinen sich die Bedingungen, unter denen Regenbögen entstehen, eigentlich gegenseitig auszuschließen – wenigstens in unseren Breiten. Es muss nämlich regnen und gleichzeitig die Sonne am Himmel stehen …
Gebrochene und gespaltene Lichtstrahlen
Nüchtern betrachtet müsste das farbenprächtige Lichtband am dunklen Himmel eigentlich „Regenkreis“ heißen, denn in Wirklichkeit formt das Lichtband einen geschlossenen Kreis; der allerdings ist nur von hohen Berggipfeln oder Türmen aus zu beobachten: Lichtstrahlen werden durch die fallenden Wassertropfen abgelenkt (gebrochen) und dazu im Innern der Tropfen ein- oder zweimal gespiegelt. Wenn ein Lichtstrahl aus der Luft in das Wasser eintritt, ändert sich seine Richtung; ebenso, wenn er den Tropfen anschließend wieder verlässt. Am häufigsten weicht die neue Richtung um etwa 42 Grad von der alten ab. Der durch die so gebündelten Lichtstrahlen hell leuchtende Regenbogen umschließt deshalb in diesem Winkelabstand den Punkt, der exakt der Sonne gegenüber liegt. Im Unterschied zu anderen Leuchterscheinungen innerhalb der Atmosphäre hat man folglich beim Blick auf den Regenbogen stets die Sonne im Rücken.
Noch auffälliger als die Gestalt des Lichtbandes sind seine Farben: innen Violett, dann Blau und Grün bis hin zu Orange und Rot am äußeren Rand. Die Aufspaltung des Sonnenlichts, das dem menschlichen Auge als strahlendweiß erscheint, aber aus einem Gemisch von Farben besteht, hat eine einfache Ursache. Da die Brechung des Lichts von der Wellenlänge abhängt – blaues Licht wird zum Beispiel stärker gebrochen als rotes –, werden die Lichtstrahlen in die „Regenbogenfarben“ zerlegt.
Nicht nur bei Regen
Atmosphärische Erscheinungen von der Art des Regenbogens können aber keineswegs nur im Sonnenlicht und bei Regenschauern am Himmel beobachtet werden. Nachtschwärmern wird mitunter das seltene
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