Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
Vom Netzwerk:
Schauspiel des Mondregenbogens zuteil. Häufiger sind in den Farben des Regenbogens getönte Lichtbänder innerhalb der fein zerstäubten Gischt von Wasserfällen zu sehen, wohingegen sich der lichtgraue Nebelbogen – allerdings ohne die Zerlegung in die Spektralfarben des Sonnenlichts – manchmal in Nebelschwaden aufwölbt. Und ganz selten einmal erscheint der „Sandbogen“ am Wüstenhimmel, obwohl sich kein einziger Wassertropfen in der unteren Atmosphäre befindet: Für die Lichtbrechung sind hier die vom Wüstenwind aufgewirbelten Sandkörner aus hellem Quarz verantwortlich.
    Tipps für Regenbogenjäger
    Manche Zeitgenossen „jagen“ Wetterphänomene und „erlegen“ sie – wenigstens mit der Kamera. Vor allem jenseits des Atlantiks machen zum Beispiel Unwetterjäger unter höchster Lebensgefahr Jagd auf Tornados. Regenbögen sind dagegen eine leichtere, ungefährlichere Beute. Man muss nur wissen, wo ihr Revier ist. Am besten sind die Chancen bei Wetterlagen, unter denen sich hohe Schauerwolken entwickeln. Aus ihnen fällt großtropfiger Regen, der für das schönste Farbenspektakel am Himmel sorgt. Wenn die Sonne vergleichsweise tief über dem Horizont steht, also etwa spätnachmittags oder am frühen Abend, wölbt sich der Bogen besonders hoch empor
.

Über einer Hügellandschaft in der Toskana erhebt sich ein Regenbogen in den Wolkenhimmel. Wassertröpfchen zerlegen das Sonnenlicht in die Spektralfarben, die fließend ineinander übergehen
.
    (c) mauritius images (Edmund Naegele)

Verspricht ein feuriger Abendhimmel schönes Wetter?
Abend- und Morgenrot
    Der Tag geht zu Ende. Die Sonne nähert sich auf ihrer scheinbaren Bahn dem Horizont, wobei die tagsüber weiß strahlende Scheibe immer mehr orangegelbe und glutrote Farbtöne annimmt. In dem Moment, in dem sie unter dem Gesichtskreis verschwindet, ist mitunter ein rätselhafter grüner Blitz zu beobachten. Dann senkt sich die Nacht herab, doch etwa zehn Minuten nach Sonnenuntergang erglüht der Himmel noch einmal für höchstens etwa eine halbe Stunde in zartrosa bis leuchtendroten Farben.
    Es grünt so grün
    „Gibt es ein Grün im Paradies, dann kann es kein anderes als dieses Grün sein, das wahre Grün der Hoffnung.“ Den smaragdgrünen Farbton, den Jules Verne euphorisch beschreibt, darf ein aufmerksamer Beobachter gar nicht mal so selten genießen. Allerdings währt der Genuss fast immer nur ein paar Sekunden – und man muss zur richtigen Zeit am rechten Ort sein.
    Der Grüne Strahl oder Grüne Blitz schießt genau in dem Augenblick empor, wenn die Sonne untergeht. Am besten ist er über dem Meereshorizont zu beobachten. Zwar ist das Grün am Himmel ein Sonderling. Wie die anderen Farben entsteht es aber auch durch Ablenkung und Aufspaltung des Lichts in die Spektralfarben
.
Böse Omen – endlich entzaubert
    An vielen Tagen des Jahres bietet uns die Natur das faszinierende Schauspiel des Abendrots und auch des Morgenrots, das zwar in genau umgekehrter Reihenfolge verläuft, aber auf die gleiche Weise entsteht.
    Davon wusste man früher freilich noch nichts. Das abendliche und morgendliche Farbspektakel galt vielmehr als Zeichen heftiger Kämpfe am Himmel, in der germanischen Mythologie beispielsweise zwischen den Lichtgeistern und den Dämonen der Nacht. Und die rote Farbe wurde oft als böses Omen, als Prophezeiung des Krieges, verstanden.
    Die ominösen Zeichen und Wunder entstehen jedoch auf friedliche Weise, auch wenn dabei die Lichtwellen durch die Bestandteile der Luft radikal aus der Bahn geworfen und in ihre arteigenen Farben zerspalten werden. Denn die Abend- bzw. Morgenröte beruht auf dem einfachen Naturgesetz, dass Lichtwellen je nach ihrer Wellenlänge und Farbe in der Lufthülle mehr oder weniger stark gestreut und schließlich aus dem Spektrum herausgefiltert werden. Bei tiefem Sonnenstand und entsprechend weitem Weg durch die Atmosphäre lassen sich die langwelligen, roten Strahlungsanteile am wenigsten aus der Bahn werfen. Sie erreichen deshalb am ehesten noch die Erdoberfläche.
Und das Wetter?
    „Der Abend rot und weiß das Morgenlicht, dann trifft uns böses Wetter nicht.“ Bauernregeln, die die Wetterentwicklung von Morgenund Abendröte ableiten, gibt es genug. Doch bedauerlicherweise ist auf sie kaum Verlass. Der Hauptgrund dafür besteht in der Tatsache, dass die feurigsten Rot- und Violetttöne in einer Atmosphärenschicht in 20 bis 25 Kilometer Höhe entstehen, also einer Schicht, die auf die kurz- bis

Weitere Kostenlose Bücher