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Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten

Titel: Wetter und Klima - Wissen auf einen Blick : 100 Bilder - 100 Fakten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Naumann , Göbel
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beziehungsweise Südhalbkugel mehr als zehn Kilometer oberhalb der Erdoberfläche als Antipassate polwärts wehen. Über den Wendekreisen kommt es dann zum Stau: Ein Teil der nunmehr abgekühlten Luftmassen muss absteigen, erzeugt dabei am Erdboden Hochdruckgebiete, aus denen die Passate zur Tiefdruckrinne am Äquator strömen. Allerdings nicht auf dem kürzesten Weg, denn durch die ablenkende Kraft der Erdrotation (S. 72) werden die Luftströmungen von der „Direttissima“ abgehalten.
Regenwald in Luv, Wüste in Lee
    Auf dem weiten Weg über die subtropischtropischen Meere saugt sich die von den Passaten transportierte Luft mit Feuchtigkeit voll. Über den Meeren behält sie ihre Fracht, treffen die Luftmassen allerdings auf höhere Küstengebirge oder Inseln, müssen sie in kühlere Stockwerke der Atmosphäre aufsteigen. Dabei wandelt sich der Wasserdampf in Wolkentröpfchen und schließlich in Regentropfen um. Weil die Passate aus einer bestimmten Himmelsrichtung wehen, erhalten die Luvhänge der Gebirge immer mehr Regen als die Hänge im Windschatten. Entsprechend groß sind die Gegensätze im Pflanzenkleid: Mitunter breitet sich im Luv der Regenwald aus, im Lee indessen die Wüste.
    Wo der Wind verebbt
    Heute werden Schiffe von PS-starken Motoren angetrieben. Im Zeitalter der Segelschifffahrt mussten sie sich hingegen auf die Windkraft verlassen. Ein Gürtel der Erde war den Seeleuten deshalb ein Graus: Die sogenannten Rossbreiten zwischen etwa 25 und 35 Grad nördlicher beziehungsweise südlicher Breite. Im Bereich dieser Erdbreiten lagen die Schiffe oftmals bei Windstille tage- bis wochenlang fest. Die an Bord mitgeführten Pferde mussten wegen Nahrungsund Wassermangel geschlachtet werden – daher der Name. Verantwortlich für die verhängnisvolle Windstille waren und sind die beständigen Hochdruckgebiete in den Zonen, in denen die vom Antipassat polwärts verfrachteten Luftmassen zur Erdoberfläche sinken
.

Die Passatwinde wehen in einer Höhe von maximal zwei Kilometer. In dieser bodennahen Zone schieben sie die Passatwolken vor sich hin, die sich dann an höheren Bergen wie hier am Pico de Teide auf Teneriffa stauen. Die Regionen unter den Wolken sind daher häufig in den Passatnebel gehüllt
.
    (c) Aibo & Göbel

Weshalb regnet es in den Tropen vor allem im Sommer?
Das Savannenklima
    Die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge ist weltweit beinahe die Regel. Vor allem in den äußeren Tropen bestimmt der Wechsel von Regenzeiten im Sommer und Trockenzeiten im Winter den Jahreslauf.
Ein wechselfeuchtes Klima
    Regen ist nicht gleich Regen. Da gibt es von der Stärke und der Größe der Tropfen her den feinen Niesel- oder Sprühregen und den großtropfigen Starkregen. Nach der Entstehungsweise unterscheidet man außerdem den Steigungsregen durch Stau an Gebirgsflanken, den Frontregen, der von Wetterfronten gebracht wird, und schließlich den Konvektionsregen, der in den Tropen auch Zenitalregen genannt wird. Die kräftigsten Regengüsse gehen dort nämlich dann nieder, wenn die Sonne mittags im Zenit steht, also etwa senkrecht über der Erdoberfläche.
    Konvektion – vom lateinischen „convehere“, „zusammenbringen“ — bedeutet, dass Luftmassen am Erdboden durch Sonneneinstrahlung erhitzt und dadurch leichter werden und aufsteigen. Wenn der Prozess erst einmal in Gang gekommen ist, strömen immer mehr Luftmassen zusammen und bilden in der Höhe mächtige Regenwolken. Da die Sonne auf ihrem scheinbaren Weg zwischen den Wendekreisen über einem bestimmten Ort zur Sommerzeit jährlich zweimal mittags im Zenit steht und dadurch die Konvektion angeregt wird, sind die äußeren Tropen eine Sommerregenzone mit meist zwei Regenzeiten. In den Wintern, wenn die Sonne mittags nicht so hoch über den Horizont aufsteigt, fällt dagegen weniger oder überhaupt kein Regen.
    Die Wiege der Menschheit
    Ein Klimawandel von dem Ausmaß, wie er gegenwärtig zu beobachten ist, greift tiefer als gedacht in die Natur ein. Als Teil des globalen Ökosystems muss sich der Mensch den Änderungen gleichfalls anpassen. Wahrscheinlich ist er sogar selbst das Produkt eines tief greifenden Klimawandels, der sich vor Millionen von Jahren in der zweiten Hälfte der Erdneuzeit im Osten Afrikas abspielte. Mit der fortschreitenden Abkühlung der Erde im Lauf des Tertiärs wurde das Klima der Tropen trockener. Die tropischen Regenwälder schrumpften und machten schließlich Savannen Platz. Daher mussten die Urahnen des Homo

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