Wettlauf mit dem Tod
festnageln und den Mord an seinem besten Freund vergelten, wenn er erst einmal ihren Bruder erwischt hatte.
Danach konnte er sich wieder daranmachen, hinter Pepper Yates’ Geheimnisse zu kommen.
Er begutachtete den ausgewaschenen Pullover, den sie über einer Bluse mit halblangen Ärmeln trug. »Auf was hast du Lust?« Liebe Güte, was Kleidung anging, hatte sie wirklich einen furchtbaren Geschmack. »Außer auf mich, meine ich.«
Sie kniff ein klein wenig die Augen zu, wodurch diese noch dunkler und irgendwie mysteriös erschienen. »Auf dich. Der Rest ist mir egal.«
Mist. Dann war sie also immer noch an Sex interessiert, obwohl er sich überhaupt nicht angestrengt hatte?
Er hatte noch nie eine Frau getroffen, die in einem Augenblick scheu und zurückhaltend war und im nächsten unanständige Dinge sagte.
Ihre Gegensätzlichkeit machte ihn schier verrückt.
»Ich komme um sieben rüber.« Sie hob zaghaft die Hand und berührte in einer Art Abschiedsgeste noch einmal vorsichtig seine Brust. »Bis dann.«
Logan rieb über die Stelle, die sie gerade gestreichelt hatte. Was hatte diese Frau nur an sich? Es war doch nur eine einfache Berührung gewesen, aber er reagierte darauf, als hätte sie seinen Schwanz in der Hand gehabt.
Sie hatte sich gar nicht nach seiner Wunde erkundigt oder nachgefragt, weshalb er nicht bei der Arbeit war. Allerdings hatte er ihr schon erzählt, dass er nicht jeden Tag arbeitete. Hauptsache, sie widmete seinem Körper die ihm gebührende Aufmerksamkeit. Wen interessierte es da schon, ob ihr eine blödsinnige Verletzung auffiel?
Ihn jedenfalls nicht.
Logan eilte ihr nach und steckte den Kopf zur Tür hinaus. »Dann werde ich grillen.«
Sie hob gleichgültig eine Hand und marschierte unbeirrt mit eingezogenem Kopf und nach vorne gerichteten Schultern weiter.
Als ob jemand hinter ihr her wäre.
Logan sah ihr nach, bis sie aus seinem Blickfeld verschwand. Verflixt, erst jetzt, da er sie nicht mehr sehen konnte, fiel ihm auf, dass er ihr nachgestarrt hatte.
Er musste sich zusammenreißen.
Sie ins Bett zu kriegen würde dabei sicherlich helfen. Ohne Kleider. Mit eingeschaltetem Licht. Und mit genug Zeit, um jeden Zentimeter ihres Körpers zu erforschen.
Wenn er sie erst einmal gehabt hatte, und zwar ganz und gar, würde er sich sicher wieder besser konzentrieren können.
Aber was sollte er bis dahin tun?
Er sah die Stufen hinauf und erwog, in ihr Apartment einzubrechen und ein wenig herumzuschnüffeln, entschied sich aber dagegen. Wenn Rowdy sie überwachte, riskierte er aufzufliegen.
Lieber nichts überstürzen.
Er stapfte zurück in seine Wohnung, zog sich Hemd und Schuhe an und machte sich dann an die Einkäufe. Seine kulinarischen Fähigkeiten waren eher beschränkt, er konnte nur das gut kochen, was er auch am liebsten aß: Fleisch und Kartoffeln. Vielleicht sollte er bei der Bäckerei noch etwas Kuchen holen, nachdem er alles Nötige besorgt hatte, überlegte er.
Er fuhr absichtlich zuerst einmal um den Block, damit Pepper nicht glaubte, er würde ihr folgen. Wenn sie sich trotzdem über den Weg liefen, war das nicht beabsichtigt, zumindest nicht von seiner Seite. Auf der Fahrt dachte er über Morton Andrews nach. Bisher war Andrews mit einigem davongekommen, inklusive Mord. Immer wieder führten die Spuren nach einem Verbrechen zu ihm.
Leider hatte Andrews gute Beziehungen und bisher immer ein Alibi vorweisen können.
Logan brauchte Rowdy Yates als Augenzeugen, um den Mistkerl endgültig aus dem Verkehr ziehen zu können. Und bis jetzt deuteten alle Vorzeichen darauf hin, dass er es schaffen konnte.
Yates hatte vor einigen Jahren in Andrews’
Checkers-
Klub gearbeitet. Soweit Logan wusste, war er einer harmlosen Tätigkeit als Rausschmeißer nachgegangen, aber sicherlich hatte er dort trotzdem einiges mitbekommen.
Nach dem Mord an Jack hatte ein Reporter behauptet, brandheiße Fakten über das Verbrechen zu kennen, vertrauliche Informationen, die er von Yates erhalten hatte.
Die Story war mit dem Reporter gestorben, doch Yates lebte noch, und es würde nicht mehr lange dauern, bis Logan ihn endlich verhören würde.
Er konnte es kaum erwarten.
Morton Andrews spukte noch immer in seinem Kopf herum, als er das Auto abstellte und die Einkäufe anging. Er konnte das arrogante Arschloch direkt vor sich sehen: fünfzig Jahre alt, groß, schlank und von Grund auf verdorben. Die Frauen flogen auf ihn, auf sein gebleichtes, weißblondes Haar, seine nahezu schwarzen
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