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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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zu ihm um.
    Der bitterböse Blick, der ihn traf, überrumpelte ihn.
    »Lass das sein oder verschwinde«, zischte sie.
    Es faszinierte ihn, wie plötzlich ihr Temperament durchbrach. »Du hast mich doch gebeten, dich nach Hause zu fahren.«
    »Das stimmt, aber wenn du dich nicht wie ein zivilisierter Mensch benehmen kannst, gehe ich lieber zu Fuß. Ich laufe sowieso gern. Dabei bleibt man fit und …«
    »Vergiss es, Süße.« Logan legte einen Arm um sie und schob sie vorwärts. »Ich werde einfach so tun, als würdest du unter deinen Kleidern keinen entzückenden Körper verbergen, okay?«
    Sie klappte den Mund auf, sagte jedoch nichts und klammerte sich an den Einkaufswagen, während Logan sie am Brot vorbeischob.
    Während sie ihre Einkäufe erledigte, blieb Logan wachsam und beobachtete die Umgebung, doch das Gefühl, beobachtet zu werden, war inzwischen verschwunden.
    Komm raus, du Mistkerl
, dachte er.
Komm raus, damit ich dich schnappen kann
.
    Doch Rowdy Yates war nirgendwo zu sehen, und die bohrenden Blicke in seinem Nacken waren auch nicht mehr zu spüren. Vermutlich wäre er enttäuscht gewesen, hätte Pepper ihn nicht so sehr vereinnahmt. Interessiert verfolgte er, wie sie nüchtern ihre Einkäufe erledigte, wie sie sich bewegte und sogar, welche Fertiggerichte sie auswählte.
    Und er konnte spüren, dass auch sie ihn nicht aus den Augen ließ.
    Selbst hier, mitten im Supermarkt, war dieses verfluchte erotische Knistern zwischen ihnen beiden unverändert präsent und brannte heiß. Logan hatte das Gefühl, in den vergangenen zwei Jahren nichts erlebt zu haben, was dem nur annähernd gleichkam.
    »Bieg hier ab.«
    Logan drehte sich nach ihr um. »Wie bitte?«
    »Ich muss noch etwas aus dem Baumarkt besorgen. Bieg dort ab.« Er schwieg schon zu lange. Sie konnte nicht beurteilen, ob es daran lag, dass er die neugierigen Augen ihres Bruders spürte, oder weil er ständig über ihren Körper nachgrübelte.
    Beides war ihrer inneren Ruhe abträglich.
    Er hielt auf dem Parkplatz, und sie schnallte sich ab. Ihre Gedanken kreisten um ihren Bruder und seine alles beherrschende Gegenwart. »Du musst nicht auf mich warten. Es war nett, dass du mich mitgenommen hast, aber wenn ich mit meinen Besorgungen fertig bin, gehe ich den Rest zu Fuß.«
    Bevor sie sich bewegen konnte, packte er ihren Arm und hielt ihn sanft, aber unerbittlich fest. »Es macht mir nichts aus, auf dich zu warten«, versicherte er ihr in einem viel zu ernsten Tonfall.
    Er hatte so große, starke Hände, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ihr jemals wehtun würde. »Was ist da passiert?«, fragte sie und wies auf seine linke Hand, die auf dem Lenkrad lag. Der Schuss aus der Nagelpistole hatte eine grässliche Wunde hinterlassen.
    Er sah die Verletzung an, als hätte er sie völlig vergessen. »Ich habe bei der Arbeit Mist gebaut.«
    Pepper konnte sich nicht zurückhalten. Sie griff nach seinem Handgelenk und zog seine Hand an sich. Die Haut an Daumen und Zeigefinger war lila, blau und grün verfärbt und das fleischige Hautstück zwischen den beiden Fingern durchstochen.
    »Was hast du gemacht?«, fragte sie zurückhaltend und tat so, als wüsste sie das nicht schon längst.
    »Ich habe mir einen Nagel durchgeschossen.« Er schloss die Finger um ihre Hand. »Halb so schlimm.«
    »Autsch«, erwiderte sie mitfühlend. Das Verlangen, seine Hand zu küssen, überwältigte sie fast, doch sie war sich nicht sicher, ob Rowdy ihnen nicht doch gefolgt war, und wollte nichts tun, was ihren Bruder aufbringen konnte. Wenn es um seine Schwester ging, konnte er fuchsteufelswild werden. »Warst du im Krankenhaus?«
    »Nicht nötig. Ich habe mir eine Tetanusspritze geben lassen, und außerdem ist ja nichts Lebenswichtiges verletzt, außer vielleicht meinem Stolz.«
    Sie schmunzelten beide.
    »Ich muss ein paar Tage nicht arbeiten.« Es klang beinahe wie ein Vorschlag.
    Sie wartete, auch wenn sie nicht genau wusste, worauf.
    »Ich hatte gehofft, wir könnten etwas mehr Zeit miteinander verbringen.«
    Da war er, der Grund für Rowdys Misstrauen.
    Sie grübelte fieberhaft darüber nach, was sie sagen, wie sie ihn mit einem überzeugenden Argument loswerden konnte.
    Er gab ihr keine Gelegenheit dazu.
    »Es gibt so vieles, was ich dich fragen möchte.«
    Vor Schreck verschlug es ihr den Atem. »Was zum Beispiel?«
    Er küsste spielerisch ihre Nasenspitze, ihre Wange und schließlich ihren Mund. Seine Lippen verharrten dort und drückten sich sanft auf

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