Wettlauf mit dem Tod
bedrängen, um sie nicht endgültig zu vergraulen. Während er überlegte, was er unternehmen konnte, um sie am Gehen zu hindern, bestaunte er die Veränderung, die mit ihr vorgegangen war.
Er hatte ja gewusst, dass in ihrem Inneren eine herrliche, heiße Frau steckte, doch nun, da sie in hautenger Jeans und knappem Oberteil, ohne BH und mit offenem Haar und geschminktem Mund vor ihm stand, verschlug es ihm glatt den Atem.
Nun wusste er endlich, was sie die ganze Zeit vor ihm verborgen hatte, und langsam begriff er auch, warum.
»Ich muss dir einiges erklären«, meinte Logan und trat vorsichtig noch etwas näher. »Egal, ob du es nun hören willst oder nicht.«
Zum Beispiel, wie er in seine eigene Falle getappt war und wie viel sie ihm inzwischen bedeutete.
Pepper behielt ihn genau im Auge und wich ihm beständig aus, sodass er nicht neben ihr gehen konnte. »Glaub mir, ich habe einen ganz guten Durchblick. Ich bin vielleicht naiv, aber nicht total verblödet.«
»Du bist nicht naiv.« Sie hatte sich nur nach Zuneigung gesehnt, und er hatte das ausgenutzt.
»Stimmt, nicht mehr.«
Sie schien kurz davorzustehen davonzulaufen, und so erklärte er hastig: »Ich habe nicht vor, deinem Bruder zu schaden.«
»Noch so ein Witz, was?« Sie lachte freudlos. »Du hast ihm schon geschadet, vermutlich sogar viel mehr als mir, aber wahrscheinlich hast du inzwischen ein wenig den Überblick verloren.«
Ihr bissiger Sarkasmus schmerzte ihn. Sie sah so anders aus, benahm sich so anders. Er hatte beinahe das Gefühl, sie nie wirklich gekannt zu haben. »Sobald ich meine Antworten bekommen habe, kann Rowdy wieder sein normales Leben führen. Ich gebe dir mein Wort darauf.«
Ihr Blick wanderte zu Reese und dann wieder zu Logan. »Wenn du das tatsächlich glaubst, dann hast du wirklich überhaupt keine Ahnung. Tu mir einen Gefallen, ja?«
Ihre Reserviertheit und ihr Argwohn schienen ein wenig von ihr abzufallen. Sie wirkte beinahe erschöpft. Er hätte ihr alles versprochen, wenn sie dadurch nur in Sicherheit wäre. »Was immer du willst.«
»Vertraue niemandem. Wenn du wirklich willst, dass mein Bruder unbeschadet wieder aus dieser Sache rauskommt, dann musst
du
auf ihn achtgeben. Du und nur du.«
Reese tat gekränkt. »Wollen Sie mir damit etwas sagen, Miss Yates?«
Sie ignorierte ihn, konzentrierte sich nur auf Logan und ging langsam rückwärts. »Schalte dein Handy nicht aus, Logan. Okay? Ich werde mich hin und wieder melden.«
»Gib mir deine Nummer, und ich rufe dich an, wenn ich mit Rowdy geredet habe …«
»Das wird nichts.«
Seufzend gab Logan auf und hoffte, dass sie ihm keine Szene machen würde, als er zu ihr sagte: »Tut mir leid, Schätzchen, aber du wirst nicht gehen.«
Diesmal machte ihm ihr Lachen beinahe Angst. »Weißt du was, Logan? Eigentlich bin ich schon weg.«
Bevor Reese oder Logan etwas unternehmen konnten, rannte Pepper los. Schlank und gewandt, wie sie war, gelang es ihr mühelos, sich durch das Gewühl der Betrunkenen zu schlängeln und an den Beamten vorbeizulaufen, die versuchten, dem Chaos Einhalt zu gebieten.
Dank ihrer langen Beine schaffte sie es innerhalb weniger Sekunden, aus dem Polizeirevier zu fliehen.
Logan und Reese jagten ihr nach, doch als sie draußen auf der Straße ankamen, war Pepper nirgends mehr zu sehen.
Logan drehte sich und ließ den Blick suchend über die Straße, den Parkplatz und das Parkhaus schweifen, entdeckte jedoch nur Fußgänger, vorbeifahrende Autos, geparkte Wagen und einen Bus.
Von Pepper keine Spur.
Die feuchte Nachtluft brachte ihn noch mehr ins Schwitzen, als sein Ärger und seine Wut es bereits taten.
Sie konnte überall sein: hinter einem abgestellten Auto oder einer der Mauern, die die benachbarten Grundstücke umschlossen. Sie konnte die Straße hinauf- oder hinabgelaufen sein. Himmel, gut möglich, dass sie genau jetzt in einem Auto saß und ihn dabei beobachtete, wie er sich quälte.
»Um so schnell verschwinden zu können«, überlegte Reese laut, »muss sie, bevor sie hergekommen ist, alles geplant haben. Wie lange sie drin bleiben kann, wann sie wieder wegmuss und wo sie sich verstecken könnte.«
Logan legte die Hände in den Nacken und sah sich noch einmal suchend um, während er versuchte, eine Entscheidung zu treffen.
»Du kannst sie jetzt nicht suchen gehen«, erklärte Reese, als Logan sich gerade anschickte, genau das zu tun. »Du hast der Lady ein Versprechen gegeben, aber je länger Rowdy Yates unbewacht bleibt, desto
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