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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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erstatten.
    Verärgert reagierte dieser mit den Worten: „Die dumme Kuh will uns doch nicht haftpflichtig machen?“
    „Das kann sie nicht, wenn sie ihren Schmuck nicht im Tresor aufbewahrt.“
    „Mädchen, das gefällt mir nicht. Hoffentlich steckt nicht unsere liebe Gianna wieder dahinter.“
    Die beiden sahen sich eine Weile schweigend an.
    „Camilla, gehen Sie in Ihr Zimmer und durchkämmen Sie es gründlich. Und vorsichtshalber sagen Sie auch Isabelle, sie soll das gleiche bei sich tun. Man weiß nie.“
    Camilla nickte.
    „Ich will dieses Weib loswerden. Heute kündige ich ihr. Sie müssen dann eben noch so lange bleiben, bis Ersatz gefunden ist.“
    „Darüber sollte ich mit Ihnen noch reden. Was halten Sie von Isabelle?“
    „Tüchtig. Nett. Aber leider nur ausgeliehen.“
    „Alles hat seinen Preis, Abbot. Vertrauen Sie ihr die Stellung als Geschäftsführerin an. Sie ist die Richtige, glauben Sie mir.“
    An den Lippen knabbernd ging Abbot in der Bibliothek hin und her. „Mein Freund wird nicht entzückt sein, wenn ich ihm sein Personal abwerbe.“
    „Das Entzücken Ihres Freundes ist für Sie irrelevant.“
    Abbot lachte. „Ja, so seid Ihr Deutschen. Aber gut, ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.“
    „Soll ich sie denn einmal fragen, ob sie überhaupt Interesse daran hätte?“
    „Ach, das haben Sie noch nicht?’“
    „Natürlich nicht, bevor ich Ihre Erlaubnis habe.“
    „Seit wann interessiert Sie meine Meinung? Bis jetzt haben Sie doch fast alles allein bewältigt. Ich kam mir schon richtig überflüssig vor.“
    „Aber verlieben Sie sich nicht gleich wieder.“
    „Kann ich nicht versprechen! Nein, das kann ich ganz und gar nicht versprechen.“
    Camilla lachte schallend. „Stehen Sie irgendwie unter Druck?“
    Abbot nahm den Briefbeschwerer und machte eine drohende Geste. Immer noch lachend verschwand sie aus seiner Bibliothek.
     
    Sie brauchte fast vier Stunden, um das Zimmer bis auf den letzten Winkel durchzukämmen. Danach ging sie zu Isabelle. Auf ihr Klopfen öffnete niemand. Wahrscheinlich noch im Stall, vermutete Camilla. Dort brannte tatsächlich Licht. „Erschreck’ dich nicht!“ flüsterte sie beim Eintreten. Das Mädchen war bei Ragrehs und striegelte ihn.
    „Sag’ mal, willst du das Pferd nicht mal schlafen lassen?“
    Isabelle antwortete nicht, sondern starrte weiterhin das Pferd an.
    „Sag’ mal, nimmst du mich nicht mehr zur Kenntnis?“
    „Doch, doch“, kam es zögernd.
    „Ich muss dich etwas Wichtiges fragen. Hast du Interesse daran, Giannas Job zu übernehmen?“
    Jetzt starrte Isabelle in Camillas Richtung. „Was hast du gesagt?“
    „Spreche ich undeutlich? Ich habe gesagt, du kannst den Job haben, den jetzt noch Gianna innehat. Ich habe McLeish vorgeschlagen, dass er dich abwirbt. Er ist zwar nicht begeistert, weil er fürchtet, in Ungnade zu fallen, aber mit dir als Geschäftsführerin ist er im Prinzip einverstanden.“
    „Du hast mich vorgeschlagen?“
    Camilla verdrehte die Augen gen Stalldecke.
    „Aber wer soll sich denn dann um die Pferde kümmern?“
    „Das ist doch ganz einfach. Du nimmst ein paar Halbwüchsige, die du anlernst, und dann wird es schon gehen. Ein paar Pferde pflegen kann ja nicht allzu schwierig sein.“
    Plötzlich fing das Mädchen an zu weinen. Verlegen wandte sich Camilla ab. „Überlege es dir und sage mir dann Bescheid. Aber warte nicht zu lange, Giannas letztes Stündlein hat geschlagen. Und ich möchte endlich mal wieder ein Eheleben führen.“ Als Antwort erhielt sie ein Schluchzen. Nicht ganz sicher, wie sie es deuten sollte, verließ Camilla den Stall.
     
    In ihrem Zimmer angekommen, stellte Camilla fest, dass es für einen Drink schon zu spät war. Sie zündete sich eine Zigarette an, trank den Rest kalten Tees und begab sich ins Bad. Sie entkleidete sich, betrachtete sich im Spiegel und stellte fest, dass die kleinen Polster, die sich in den letzten Jahren an den Oberschenkeln festgesetzt hatten, verschwunden waren. Lag das am Reiten oder daran, dass sie kaum noch zum Essen kam? Jedenfalls stieg ihre Stimmung ganz erheblich und sie hoffte, dass Axel diese glattere Figur würdigen würde, wenn sie ihn wieder sah. Plötzlich bekam sie ungeheure Sehnsucht nach ihrem Mann. Monate her, dass sie zuletzt seine Arme um sich gespürt, ihn geküsst und gestreichelt hatte. Sie zog sich ein Nachthemd an, zerrte ihren Koffer aus dem Wandschrank und suchte nach seinem Bild, das sie in ihrer Brieftasche

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