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Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition)

Titel: Whisky: Mord im schottischen Schloss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeannette Hoffmann
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aufbewahrte. Die Brieftasche war verschwunden. Nachdenklich setzte Camilla sich auf die Bettkante. Sie wusste hundertprozentig, dass sie sie im Koffer deponiert hatte. Noch einmal löste sie die Klettverschlüsse, die den Koffer mit einer dünnen Zwischenwand in zwei Teile aufteilte. Nichts. Oh, was war das? Im hinteren Teil der Zwischenwand sah sie einen Reißverschlusszipfel. Dass sich dort ein Reißverschluss befand, war ihr noch gar nicht bewusst gewesen. Sie öffnete ihn wider besseres Wissen, aber natürlich war die Brieftasche nicht dort. Dann bemerkte sie eine kleine Beule im Stoff. Sie langte noch einmal in die Tasche hinein und fand – das Armband. Jedenfalls war es nicht ihr Armband, aber irgendwie wusste sie, dass es er Italienerin gehörte.
    Sie sprang auf und hetzte zu McLeish. Ohne anzuklopfen stürmte sie in sein Schlafzimmer. Nur am Rand nahm sie wahr, dass er quer auf seinem Bett lag, den Kopf aufgestützt und etwas, das wie eine Illustrierte aussah, mit einer fahrigen Bewegung unter seiner Bettdecke verschwinden ließ. Langsam färbte sich sein Gesicht rot. Wütend sah er ihr entgegen, sein Mund öffnete sich, um Camilla einige unfreundliche Worte entgegenzuschleudern. Als er jedoch ihre spärliche Bekleidung sah, hellte sich sein Gesicht auf.
    „Boidheach caileag! Was…..“
    „Hier!“ rief Camilla und warf ihm das Armband auf den Bauch. „Das habe ich in meinem Koffer in einem Seitenfach, das ich noch nie gesehen habe, gefunden. Ich hoffe, Sie glauben mir, dass ich es der Dame nicht gestohlen habe.“
    Verblüfft starrte Abbot das Armband an. „Ist es das?!“
    „Ich weiß nicht, ob es Signora Bernatti gehört. Meines ist es jedenfalls nicht.“
    Abbot seufzte. „Gott sei Dank haben
Sie
es gefunden.“ Er stand auf, zog seinen Morgenrock aus und legte ihn Camilla um die bloßen Schultern. "Oh, vielen Dank“, murmelte sie geistesabwesend.
    Mit um seinen Körper schlotterndem Pyjama stapfte McLeish an seinen Tresor und öffnete ihn. „Morgen soll mir die Signora das Armband beschreiben, und dann gebe ich es ihr zurück. Ich werde ihr sagen, dass es im Speisesaal in eine Ecke gerutscht ist.“
    Camilla nickte.
    „Machen Sie sich keine Sorgen.“
    „Okay.“
    „Und nun gehen Sie wieder schlafen. Den Morgenrock können Sie mitnehmen“, sagte er hastig, als Camilla Anstalten machte, ihn auszuziehen.
    In ihrem Zimmer steckte sie sich mit noch zitternden Fingern eine Zigarette an. Dann griff sie zum Telefon und rief ihren Mann an.
    „Du hast mich aus dem Bett geholt“, beschwerte sich Axel.
    „Du bist nicht der einzige, den ich aus dem Bett hole.“
    „Wen denn noch?“
    „McLeish.“
    „Du machst doch keine Dummheiten dort? Ich glaube, ich werde mich nun doch einmal ein bisschen um dich kümmern.“
    Camilla lachte. „Nein, es ist wieder etwas Seltsames passiert. Einer Touristin hier ist ein Armband weggekommen. McLeish hatte den Verdacht, dass wieder einmal diese Gianna dahinter steckt und dass ich mein Zimmer durchsuchen sollte. Das tat sich und fand das Armband in meinem Koffer in einem Seitenfach, von dessen Existenz ich überhaupt keine Ahnung hatte. Eben habe ich es ihm gebracht und er will es morgen der rechtmäßigen Besitzerin zurückgeben. Irgendwer muss es mir ins Zimmer gebracht haben, nachdem er es der Signora entwendet hat. Ich soll ganz offensichtlich in Misskredit gebracht werden. Und mir will nicht in den Kopf, warum. Wenn diese Person mich loswerden will, braucht sie nur zu warten. Es ergibt keinen Sinn.“
    „Nein.“
    „Wir haben eine Nachfolgerin für Gianna gefunden. McLeish will sich nämlich endlich von ihr trennen.“
    „Prima.“
    „Tja, denn…“
    „Sieh’ zu, dass du bald von dort wegkommst.“
    „Ja.“
    Camilla wollte den Hörer auflegen, als sie ein Geräusch hörte. Schnell riss sie ihn wieder ans Ohr, weil sie dachte, ihr Mann wollte ihr noch etwas sagen; aber er war nicht mehr zu hören. Hatte da jemand mitgehört und den Hörer aufgelegt? War das das klickende Geräusch gewesen? Sie lauschte noch ein paar Sekunden, aber es war nichts mehr zu vernehmen. Sie legte sich hin und versuchte zu schlafen.
     
     

KAPITEL VIII
     
    Axel saß auf dem Sofa und starrte das Telefon an. Was war das nun wieder für eine Geschichte? Camilla hatte Recht, diese Kampagne gegen sie ergab keinen Sinn. Hatte diese Person – wer immer das alles inszenierte – zum Ziel, dass seine Frau mit der Polizei Schwierigkeiten bekam? Aber wozu? Ein Racheakt vielleicht?

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