Whitley Strieber
sterben. Er war sehr kräftig. Vermutlich würde er es eine Ewigkeit aushalten. Sobald er gefesselt war, beab- sichtigte sie, ihr Make-up abzulegen und ihn wissen zu lassen, dass er von einem Hüter gefangen genommen worden war. Dann würde sie ihm ein winziges Loch in den Hals beißen und ihn als Lehrmaterial be- nutzen, würde ihn von Leo in kleinen Schlucken ausschlürfen lassen. Sie strich ihm über die Schultern, zog das Hemd zurück. »Sie sind so kräftig «, hauchte sie.
»Ich hebe Gewichte.«
»Wie viel schaffen Sie?«
»Oh, zweihundert. Zweihundertzwanzig, wenn ich fit bin.«
»Sind Sie denn nicht fit?«
»Nun, ich habe einige schädliche Hobbys.« Mit einem Nicken deu- tete er auf die Pfeifen. »Das, harten Alkohol, Mädchen. Ich habe zu lange in Asien gelebt, zu viele Dinge getan – zu viel Arbeit eben.« »Was tun Sie denn genau?«
»Das ist geheim.«
Sie legte den Kopf auf seine Brust und schmiegte sich wie eine Katze an ihn. »Klingt aufregend.«
»Was glauben Sie denn, was ich tue?«
»Sie – warten Sie – Sie sind sehr stark. Und Sie sind klug.« Sie flüs- terte: »Wahrscheinlich sind Sie ein Profikiller der Regierung.« Er schmunzelte. »Sie haben mir die Waffe abgenommen.« »Wir dulden keine Waffen im Veils. Es ist gegen die Regeln.« »Ich dachte, hier gelten keine Regeln.«
»Meine Regeln schon.«
»Wie sind Sie so reich geworden?«
»Mein Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater war Lord Baltimore. Ihm gehörte Ma- ryland.«
»Verstehe. Trotzdem möchte ich meine Waffe zurück haben.« »Wenn Sie gehen.«
Einen Augenblick lang sah er wie ein wildes Tier aus, fand sie. Er konnte, wie sie wusste, blitzschnell reagieren. In ihrer unmittelbaren Nähe wirkte er sogar noch gefährlicher.
Sie streckte sich, halb in seinem Schoss und halb auf dem Bett lie- gend. Als sie wieder still dalag, lag die Kante ihrer Hand an seiner Erektion. »O«, sagte sie. »Darf ich ein schlimmes Mädchen sein?« »Seien Sie ein schlimmes Mädchen.«
Sie strich behutsam über die Wölbung in seiner Hose. Dann riss sie die Hand fort. »Oh, ist der groß !«
Er schluckte. Er zitterte leicht.
Sie tastete weiter. »Er kann unmöglich so groß sein, wie er sich an- fühlt.«
»Schauen Sie nach«, flüsterte er.
»Soll ich?«
Seine Hüften waren zu breit für die Hose, deswegen war der Reiß- verschluss nur zu drei Vierteln geschlossen. Sie öffnete ihn. Sein Pe- nis sprang heraus; die Eichel glänzte im schummerigen Licht. Er wargroß. Sie drückte einen Fingernagel in die zarte Eichel, dann nahm sie das enorme Organ in die Hände. Sie zog ihm die Hose aus. Er wand sich aus dem Hemd.
Sie hatte seit vielen Jahren keinen so schönen Mann gesehen. Seine Muskeln waren prachtvoll, seine Haut schimmerte bronzefarben. Sein markantes, wie gemeißeltes Gesicht war pure maskuline Poesie, und seine tiefgründigen, unruhigen Augen schienen die eines Mannes zu sein, der ein gefahrvolles, unstetes Leben geführt hatte.
Er war ein Prachtexemplar von Mann und würde eine äußerst schmackhafte Mahlzeit abgeben. Sie war tatsächlich ein wenig nei-
disch auf Leo. Was für ein herrlicher erster Schmaus!
Kurz bevor er gekommen war, hatte sie im Nachbargebäude den Heizofen angeworfen. Alles war vorbereitet. Unter dem Bett lag der kleine Reisekoffer, in dem sie seine Überreste hinüberbringen würde. Aber all das kam später. Bis Sarah zurückkehrte, würde sie weiter mit ihm spielen. Sie brauchte das Buch. Wenn Sarah es nicht mit- brachte, würde dieser Mensch entdecken, dass die Folterkammer nicht nur für harmlose Sado-Maso-Spielchen gedacht war. Es gab dort ei- nige sehr schmerzhafte Werkzeuge, und sie wusste genau, wie man sie verwendete.
Sie strich ihm über die Brust, fuhr mit dem Finger im Kreis um eine seiner Brustwarzen. Dann betastete sie die runzelige Narbe an seiner Schulter. »Tut das weh?«
»Ein bisschen. Es heilt.«
Sie erinnerte sich, wie gut es sich angefühlt hatte, das Messer in sei- ner Schulter zu sehen. Hätte sie etwas mehr Platz zum Ausholen ge- habt, hätte sie ihm den Arm abgetrennt.
»Wie ist das passiert?«
»Ein Klient wurde sauer.«
»Anscheinend sehr sauer.«
»Yeah.«
Sie küsste ihn auf den Mundwinkel, entzog sich ihm aber, als er ver- suchte, den Kuss zu erwidern.
»Wissen Sie, Miriam, ich möchte ehrlich sein. Dies ist die schönste Nacht meines Lebens.« Er betrachtete sie von oben bis unten. Sie hatte noch immer ihr Nachthemd an. »Sie sind so – o Mann – Sie sind viel mehr, als man
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