Whitley Strieber
zuerst glaubt. Ich meine, bitte verstehen Sie das nicht falsch, aber Sie sind noch so jung, und dieser Ort ist so durch- dacht. Diese Frau, die mich herumführte – sie sagte, es sei ein heiliger Ort, und zuerst fand ich das völlig bekloppt. Aber dann wurde mir klar, was Sie hier tun, und ich möchte, dass Sie wissen, dass ich es klasse finde.«
»Vielen Dank.«
»Haben Sie sich das Konzept alleine ausgedacht?«
»Ja.« Sie nahm seine Hände und legte das Bändchen ihres Nacht- hemds zwischen seine Finger. Dann schob sie seine Hände langsam auseinander. Das Bändchen löste sich, und das Nachthemd glitt von ihren Schultern wie umherdriftender Rauch.
»Oh, mein Gott«, sagte er. Ihre vollen, anmutig gerundeten Brüste
waren das schönste, was er je gesehen hatte. Er hob die Hände, wagte aber nicht, die Brüste zu berühren. Sie waren perfekte Kunst- werke, eine Art unwirklicher Porzellan-Traum.
Miriam zog seine Hände heran. Als die Brüste in seinen rauen Hand- flächen lagen, erigierten die Brustwarzen. Gänsehaut umgab die rosi- gen Warzenhöfe.
»Allmächtiger«, sagte er, als er dies sah. Er beugte sich über sie, glitt mit den Lippen über ihre weiche Haut. Sie war so zart und rein wie die eines Kindes.
Verdammt, er sollte sie nach ihrem Ausweis fragen. Aber das würde er schön bleiben lassen, denn auch wenn sie wirklich minderjährig war, hatte Gott sie zum Vögeln erschaffen, und so Leid es ihm tat, aber heute Nacht würde sie vögeln.
Die Art, wie sie ihre Lippen öffnete, verriet ihr Interesse, und dass sie mehr als bereit war für ihn. Er küsste sie, hielt sich dabei aber zurück, denn nicht alle Frauen wussten seine Art zu schätzen, obwohl die Hu- ren natürlich vorgaben, dass es ihnen gefiel. Seine Zunge war etwas – nun, sie war etwas rau. Anders ließ es sich nicht beschreiben. Er hatte eine Katzenzunge. Trotzdem stieß er sie tief in ihren Mund. Er konnte nicht anders. Ihre Lippen schmeckten zu verführerisch. Er genoss es einfach, diese Frau zu küssen. O Mann, was für eine Göttin sie war! Er wollte mit ihrer Zunge spielen, aber sie schien keine zu haben. Sie lag tief hinten in ihrer Mundhöhle. Natürlich. Wahrscheinlich hatte sie eine Heidenangst.
Aber dann traf er doch auf ihre Zunge, und als es geschah, krümmte sie ruckartig den Rücken und stieß einen so lauten Schrei aus, dass es erst einmal vorbei war mit der Küsserei.
»Entschuldigung!«
Sie schlang die Arme um seinen Hals und umklammerte ihn mit den Beinen. Sie presste die Lippen auf seine, und er stieß seine Zunge tief in ihren Mund. Ihr Stöhnen und ihre leisen Schreie machten ihn wahn- sinnig vor Verlangen. Es gefiel ihr; ihr gefiel seine Art.
Sie war entsetzt, wie sehr er sie an Eumenes erinnerte, der nicht nur ihr Mann gewesen war, sondern ihr einziger Hüter-Liebhaber. Solche Kraft hatte sie seit Äonen nicht mehr gespürt. Er war ein windge- peitschter Ozean, war die Flammen der Sterne, war ein Orkan, ein Tai- fun.
Sie öffnete den Mund und spürte seine hineinstoßende Zunge. Ob- wohl er noch nicht in sie eingedrungen war, gelangte sie zum Höhe-
punkt, dann noch einmal und noch einmal, während sie unter seinem schweißnassen, drängenden Körper lag.
Sie sah ihn an, verschlang ihn mit den Augen. Es hatte auf der Erde nie einen so schönen Mann gegeben, es hatte nie jemanden gegeben, der eine so tosende Sexualität besaß, der so – so – es ließ sich nicht in Worte fassen.
Sie rollten herum, und er lag unter ihr. Das Opium wirkte perfekt: Er war bereit, würde aber nicht sofort kommen.
Als sie sich aufsetzte, spürte er, wie sie seinen Penis in die Hände nahm. Ihre Wangen liefen feuerrot an, während sie ihn rieb, ihn küsste und mit den Lippen verschlang. Dies konnte kein menschlicher Penis sein, niemals – denn er würde sie wirklich ausfüllen, und normaler- weise füllten sie sie nie aus. Menschen hatten kleine, schwache Ge- schlechtsorgane, anders als echte Männer, als Hüter-Männer. Er musste ein – nein, das war unmöglich. Es gab keine Kreuzungen zwischen Menschen und Hütern. Sie verwarf diesen absurden Gedan- ken gleich wieder. Er war einfach ein glücklicher Zufall, das war alles, mehr nicht.
Sie wollte ihn in sich spüren, wollte seine intimsten Wahrheiten ken- nen lernen. Er erregte sie zutiefst, trotz des brodelnden Hasses in ih- rem Herzen.
»Hey«, sagte er, als er den Kopf hob und sie küsste. »Deine Zunge ist wie meine. Wir sind beide Raubkatzen.«
Es stimmte, und
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