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Whitley Strieber

Whitley Strieber

Titel: Whitley Strieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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gekommen. »Wir haben doch nichts gegen Drogen, nicht wahr, Mr. CIA?«
    »Nein, die Firma ist einer der größten Importeure des Landes. Au- ßerdem rauche ich das Zeug seit Kambodscha. Ich habe einen extre- men Beruf. Ohne extreme Entspannungsmittel hält man es nicht aus. Man muss Gegenmaßnahmen ergreifen.«
    Sie bereitete die beiden Pfeifen und reichte ihm eine.
    »Da ist ja wieder das antike Feuerzeug. Sie sollten es wirklich nicht mehr benutzen; sie werden sich schrecklich verbrennen.«
    Sie warf ihm einen Blick zu, der ihn innerlich zusammenfahren ließ. War es ein abweisender Blick? Oder gar ein hasserfüllter? O Gott, wenn ...
    Aber dann lächelte sie ihn wieder so süß an, dass er fest davon überzeugt war, dass sie ihn wirklich charmant fand.
    Er nahm einen langen Zug und wurde mit einer vollen Ladung wohl- schmeckenden Opiumrauchs belohnt. Er sog ihn tief in seine Lungen und spürte, wie die Droge in sein Blut strömte. Allmächtiger, war das gutes Opium.
    Sie zündete ihre eigene Pfeife an, dann ging sie zum Bett und legte sich auf die Seite. Er tat es ihr nach, lag Gesicht an Gesicht mit ihr. Während sie rauchten, merkte er, dass seine Erektion erschlaffte. Das war gut. Das Opium würde dafür sorgen, dass sie die ganze Nacht lang miteinander Spaß hatten.
    Sie gab ihm einen kurzen, neckischen Kuss auf den Hals, dann ki- cherte sie. Er küsste sie ebenfalls, jedoch heftig und lange. Auf den Mund.
    Nach diesem Kuss kicherte sie nicht.

17
    Blutkind
    Miriam war vorsichtig, als er sie küsste. Sie war sich nicht sicher, wie viel er über die Hüter-Anatomie wusste, und bis sie es herausfand, würde sie nicht riskieren, ihre Zunge gegen seine zu reiben. Nach dem Kuss schaute er sie aus den traurigsten Augen an, die sie je bei einem Menschen gesehen zu haben glaubte.
    Sie rauchten weiter. Miriam bereitete die Pfeifen.
    Er verschlang sie noch immer mit den Augen, und am Rande ihres Bewusstseins kam ihr der Gedanke, dass er sie auf einer niedrigen Wahrnehmungsebene vielleicht schon erkannt hatte.
    Sie schenkte ihm ein kalkuliertes Lächeln, das verlegen und ein we- nig überrascht wirken sollte.
    Er rauchte und schloss seufzend die Augen.
    Nach einigen Minuten legte sie die Pfeifen beiseite. Sie wollte, dass er sich entspannte, nicht, dass er ohnmächtig wurde. Mehr als zwei Pfeifen von diesem Opium setzten jeden Menschen außer Gefecht, ganz gleich, wie gut seine Konstitution war.
    »Niemand interessiert sich mehr für Opium«, sagte er und sank auf das Bett zurück. »Ich meine, ich habe damit im kambodschanischen Dschungel angefangen. Ziemlich primitive Gegend.«
    »Mein Opium wurde auf einer königlichen Länderei in Myanmar an- gebaut und in einer Einrichtung weiterverarbeitet, die 1952 für die CIA gebaut wurde. Einige behaupten, es sei das beste Opium der Welt. Kannten Sie Maurice McClellan? Er hat die Operation für die CIA ge- leitet.«
    »Ich kannte Maurice.«
    Er betrachtete sie plötzlich aus Augen, die so hart und kalt waren wie schwarze Diamanten. Sie registrierte mit ärgerlichem Erstaunen, welch dummen Fehler sie begangen hatte. Wenn sie wirklich erst Anfang zwanzig war, wäre sie noch ein kleines Mädchen gewesen, als Mau- rice starb.
    »Er war ein Freund meines Vaters«, sagte sie, rollte sich auf den Rücken und legte die Hände hinter den Kopf, um ihre völlige Ent- spanntheit zu demonstrieren. »Er hat ihn mit Prinz Philip bekannt ge- macht.«

»Ja, typisch Maurice. Er verkehrte in sehr elitären Kreisen.« »Wissen Sie, was wir tun sollten?«, fragte sie.
    »Was?«
    »Wir sollten zusehen, dass Sie es ein bisschen gemütlicher haben.« »Das ist ein Spitzenanzug. Ich mag es, wie sich die Seide auf der Haut anfühlt.«
    »Es ist Club-Kleidung. Wenn jemand kommt, der ...«
    »Wie ein Penner gekleidet ist, so wie ich.«
    »Sie haben meine Gäste beunruhigt. Die dachten, Sie wären eine Art Bulle, oder so.«
    »Haben Sie öfter Bullen im Club?«
    »Sicher. Das Revier ist gleich um die Ecke.«
    »Ich weiß.«
    »Ist aber kein Problem.« Nicht so lange sie dem Revier wöchentlich fünfzigtausend Dollar zahlte und die Hälfte der mächtigen Leute in der Stadt dafür sorgten, dass in diesem bestimmten Straßenzug niemand auf Patrouille geschickt wurde.
    Ihre Hände glitten unter sein Hemd. Er blinzelte. Er bekam so schnell eine Erektion, dass sein anschwellender Penis die Seidenhose ra- scheln ließ. Als sie sein Hemd aufknöpfte, überlegte sie, wie viel Blut er verlieren konnte, ohne zu

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